DCC feiert 20. Geburtstag
Stellvertretend für den erkrankten Hauptgeschäftsführer der Möbelverbände, Dr. Lucas Heumann, ließ DCC-Pressesprecher Dr. Frank B. Müller 20 Jahre Daten Competence Center Revue passieren.
1997 griff der Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie e. V. demnach das Thema Katalogdatenformat erstmals für seine Mitglieder auf. Ein Grund war die Bewahrung der Datenhoheit für die eigenen, planungsintensiven Küchenmöbel. Im Dezember 1998 folgte die Gründungsversammlung und im Anschluss der sukzessiven Institutionalisierung in Form des DDZK bzw. späteren DCC. Zum 1. Januar 2001 wurde Dr. Olaf Plümer als Geschäftsführer bestellt. Er war bereits in die Vorbereitungsphase zur Vereinsgründung eng eingebunden. Heute werden wie selbstverständlich Daten im und für das Netzwerk Möbel standardisiert, klassifiziert und kommuniziert. Etwa 250 Mitarbeiter aus rund einhundert Unternehmen engagieren sich dafür in 13 Gremien der unabhängigen Branchenorganisation.
100 Unternehmen sind Mitglied
Dr. Plümer selbst ging im Rahmen der Mitgliederversammlung auf die Aktivitäten des abgelaufenen Jahres und die Mitgliederversammlung ein. Trotz Insolvenzen, Unternehmensschließungen oder Übernahmen konnte der Mitgliederbestand mit 100 Unternehmen gehalten werden. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Zulieferern sorge für einen weiteren Bedeutungsanstieg des DCC, so Dr. Plümer.
Lieferausfälle wegen Fahrermangels
Andreas Ruf, innerhalb des DCC verantwortlich für die Logistikinitiative Zimlog, berichtete zu den einzelnen, laufenden Projektbestandteilen dieses Themenfelds: die Definition von Standardprozessen wie Bestellung und Lieferung, die Beschreibung digitaler Nachrichten, die Frachtenbörse move-hub.eu, der Schwerpunkt „Entladehelfer“ sowie der „Rampenknigge“. Die Brisanz im Bereich Neumöbellogistik machte allein die allseits bestätigte Aussage deutlich, dass es erstmals mit dem Weihnachtsgeschäft 2018 zu Lieferausfällen aufgrund von Fahrermangel käme.
„Alles dauert in unserer Branche“
Ein weiterer inhaltliche Schwerpunkt war der Vortrag von Keynote-Speaker Prof. Frank Prekwinkel. Sein Thema lautete: „Chancen und Risiken moderner IT- Technologien für die Möbelbranche“. Sein Ausgangsstatement: „Alles dauert in unserer Branche – doch es macht Spaß“. Natürlich gelte diese Aussage auch für die IT, so Prekwinkel. In diesem Kontext lotete er die Rahmenbedingungen aus, unter denen die Möbelbranche in Deutschland agiert: nah am Kunden, kaum fragmentiert, in einem weitgehend stabilen Markt aktiv. „Unicorns“ wie die bekannten US-amerikanischen FAAG- oder MAAG-Giganten aber seien aus der Möbelindustrie nie zu erwarten – stattdessen aber ein grundsolide wachsender Mittelstand, der Chancen und Risiken der IT abwäge.
Dies habe viel Gutes, so Prof. Prekwinkel, im beschleunigten Zeitalter der Digitalisierung aber auch Schattenseiten. So steckten Möbelplanung, Fertigung und Vertrieb via Web bzw. Cloud noch in den Kinderschuhen, und Hybridlösungen unter Verschmelzung von Desktop-PC und Cloud sind erst im Werden. Bei der kompletten Digitalisierung von Bauwerken – Basis für die spätere Interieur- bzw. Einrichtungsplanung – hänge Deutschland weit hinterher. Der Milliardenmarkt BIM, also „Building Information Modeling“ zum digitalisierten Klonen von Gebäuden, sei in anderen europäischen Ländern bereits gesetzlich vorgeschrieben und hierzulande fast unbekannt – wie eine kleine Publikumsumfrage bewies.
Prof. Prekwinkel, der mit seinem Technologieunternehmen Imos AG genau in diesen Feldern geschäftlich im Interesse von Möbelindustrie und -handwerk agiert, brach eine Lanze für die umfassende Digitalisierung in der Möbelindustrie. Letztlich hinge daran das Überleben als Branche – denn schon bald ließe sich jeder Kundenwunsch im vernetzten „globalen Dorf“ von jeder Stelle aus digital bedienen.
Abschied von Dr. Dannhauser
Mit Uwe Bojarra (Nolte Küchen) wurde der Kassenprüfer des Vereins einstimmig bestätigt. Zum Abschluss der Mitgliederversammlung dankte Dr. Plümer dem bisherigen DCC-Vorsitzenden Dr. Michael Dannhauser für dessen Engagement und wünschte ihm bei seiner beruflichen Neuorientierung zum 1. Januar 2019 viel Glück.
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