26.02.2019

Dezent oder markant – bislang mussten sich Möbelkäufer für einen Stil entscheiden. Doch die Eggerzum 2019 beweist: Es geht auch gleichzeitig. Sogar auf derselben Front. „more+less“ lautet das Motto.

Ob Holzdekor oder Unifarbe: Hauptsache es ist schwarz oder passt dazu. Foto: Biermann

„more+less“ lautet das Motto der Eggerzum 2019. Eingeteilt hat es der Holzwerkstoffhersteller in sechs Unterthemen. Foto: Biermann

„Willkommen im Zeitalter der Gleichzeitigkeit“ überschreibt Egger die Hausmesse für Industriekunden in diesem Jahr. Was sich auf den ersten Blick etwas sperrig liest, erschließt sich inhaltlich schnell. Denn Kunden von heute – und erst recht jene, die nachfolgen, – lassen sich nicht gern festlegen. Und sie folgen immer weniger linearen und starren Strukturen. Flexibilität ist ein Aspekt, der auch im Produktdesign zunehmend wichtiger wird. Gefordert sind flexible Lösungen und lebendige Strukturen für individuelle Lifestyles.

Auf den ersten Blick unkombinierbar
Die Leitidee „more+less“ orientiert sich an diesen meist digital getriebenen Veränderungen der Lebens- und Konsumgewohnheiten. Sie transportiert Themen, die auf den ersten Blick unkombinierbar erscheinen und doch sehr gut harmonieren. Wobei sechs Schwerpunktthemen doch so etwas wie Struktur in die Egger-Welt der Gleichzeitigkeit bringen. Das sind „Next Nature“, „Future Retro“, „Perfect Imperfection“, „Coloured Monochrome“, „Contrasting Harmony“ und „Technical Emotions“.

Next Nature: Digitale Lösungen sind bereits stärker in die Natur des Lebens integriert, als es uns bewusst ist. So werden unzählige neue, nachhaltige Produkte entwickelt, die das Beste aus Natur und Technik verbinden: Biokraftstoff aus Algen, Reifen mit Moos, Marmoroptik aus Wolle und Harz, Terrazzo-Optik aus Harz und Recycling-Kunststoff, Fahrradwege mit Solarpanels. Im hauseigenen DesignLab bietet der Holzwerkstoffhersteller unzählige Möglichkeiten, die Gestaltungsideen seiner Kunden aus der Möbelindustrie digital umzusetzen.

Future Retro: Technische und digitale Entwicklungen machen rasante Fortschritte. Gleichzeitig wächst die Sehnsucht nach altbekannten Werten, zeitlosen Klassikern und vor allem der Wärme der 60er-Jahre. Diese werden mit Neuem kombiniert oder durch neue Materialien und Techniken in die Zukunft übertragen. Auch in der Möbelgestaltung finden sich vermehrt klassische Hölzer oder Retrofarben, die durch Kombination mit modernen Accessoires dieses Trendthema widerspiegeln.

Perfect Imperfection: Perfektion ist mit neuester Technik oft spielend umsetzbar, im Design aber nicht immer erwünscht. Hier werden das Unregelmäßige und Imperfekte wie Leinen, Risseichen oder Hand-Made-Keramik bewusst genutzt, um das Perfekte mit Emotion und Natürlichkeit aufzuladen. Besonders die Haptik der Materialien kommt zum Einsatz, denn das Fühlen ist der einzige Sinn, der nicht künstlich nachempfunden werden kann. So findet man im heutigen Möbeldesign häufig Hölzer in Brettoptik, die durch Risse und Vintage-Charakter ihren besonderen Charme erlangen.

Coloured Monochrome: Monochrome Gestaltungen sind sowohl minimalistisch als auch harmonisch und passen perfekt in unsere smarte Welt. Auch hier wird wieder nach Emotionen und Lebendigkeit gesucht. Diese kommt durch diffizile Farbigkeit, also unterschiedlich intensive Farben innerhalb einer Farbwelt, in die Räume und prägt im Design auch Begriffe wie Nearly Black und Nearly White. Neben reinen Unifarben haben auch eingefärbte Hölzer und Steinmaterialien in diesem Bereich eine hohe Bedeutung.

Contrasting Harmony: Gegensätze spielen im Design noch immer eine wichtige Rolle. So lassen sich beispielsweise lebhafte schwarze Marmoroptiken mit weißen Adern zu großflächigen weißen Marmordekoren kombinieren.

Technical Emotions: Immer häufiger sind Menschen von technischen Produkten umgeben, vor allem in der Kommunikation und innerhalb der eigenen Wohnung (SmartHome). Das Spiel mit unterschiedlichen Farben und Materialien verleiht diesen technischen Produkten mehr Emotionen. Die technischen Möglichkeiten erlauben es, metallische Dekore mit natürlichem Holzcharakter zu verbinden und somit Emotionen zu wecken.

Einen ausführlichen Bericht über die Eggerzum 2019 lesen Sie in der Ausgabe Küchenplaner 3/4 2019.

www.egger.com