29.02.2024

Küchenmöbelverband fordert Maßnahmen

Die Küchenmöbelindustrie ist besorgt über die Krise im Wohnungsbau. Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Küchenmöbelindustrie (VdDK), betont, dass diese Krise für die Hersteller eine ernsthafte Belastung darstellt.

Erfahrungsgemäß ziehe der Bezug eines Neubaus – neben der Erstausstattung – durch Folgeumzüge den Kauf von zwei bis drei weiteren Küchen nach sich. Foto: Biermann

Kurth fordert: „Es bedarf dringend weiterer Maßnahmen zur Stärkung der Baunachfrage, darunter eine höhere Neubauförderung des Bundes, eine Senkung der Grunderwerbsteuer durch die Bundesländer sowie die im Wachstumschancengesetz vorgesehenen steuerlichen Anreize über die degressive Abschreibung.“

Hohe konjunkturelle Betroffenheit
Die deutsche Küchenmöbelindustrie leidet weiterhin unter einer schwachen Auftragslage aufgrund der Konsumzurückhaltung der Verbraucher. Im Januar 2024 gingen die Auftragseingänge der Küchenmöbelhersteller im Durchschnitt um 14 Prozent zurück. Dies ergibt eine interne Auswertung des Verbands. Im vergangenen Jahr gab es einen Rückgang von rund 11 Prozent beim Auftragseingang. Kurth betont, dass dieser Rückgang die hohe konjunkturelle Betroffenheit der Branche deutlich widerspiegelt und die angespannte Marktlage realistischer darstellt als der vom Statistischen Bundesamt gemeldete Umsatzrückgang von 0,3 Prozent.

Bedarf wächst
Das Frühjahrsgutachten des Rats der Immobilienweisen, das letzte Woche veröffentlicht wurde, stellt eine tiefe Krise im Wohnungsbau fest. Aufgrund der gesunkenen Baugenehmigungszahlen und der Bauzeiten wird die Zahl der jährlichen Baufertigstellungen bis 2025 voraussichtlich auf rund 150.000 sinken. Das Ifo-Institut prognostiziert einen Rückgang der jährlich neu gebauten Wohnungen um 35 Prozent bis 2026. Laut Schätzungen des Zentralen Immobilien Ausschusses fehlen bereits in diesem Jahr mehr als 600.000 Wohnungen in Deutschland. Bis 2027 wird die Zahl voraussichtlich auf 830.000 steigen.

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