04.03.2024

AMK-Delegationsreise: Für die ersten Schritte im US-Export

Wie können Unternehmen der deutschen Küchenindustrie tragfähige Exportstrukturen auf dem lukrativen Küchenmarkt in den USA aufbauen? Praxisnahe Antworten lieferte in der vergangenen Woche die fünftägige Delegationsreise der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK).

Küchen werden in den USA anders ausgestattet als in Deutschland und Westeuropa, sie sind deutlich größer. Foto: AMK

Neben vielfältigen Marktinformationen bot die AMK-Delegationsreise zahlreiche Gelegenheiten, um neue Kontakte aufzubauen. Foto: AMK

Einige Teilnehmer der AMK-Delegationsreise USA 2024. Insgesamt nutzten 14 Angehörige aus AMK-Mitgliedsunternehmen die Gelegenheit, den lukrativen US-Markt praktisch zu erkunden. Foto: AMK

Bereits zum vierten Mal organisierte die AMK zusammen mit der Koelnmesse diese Erkundungstour, die auf größtmögliche Praxis angelegt ist. Die Veranstalter wurden vor Ort von der NKBA unterstützt, dem Messeveranstalter der parallel stattfindenden US-amerikanischen Küchen- und Badmesse KBIS1 in Las Vegas. 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Kreis der AMK-Mitgliedsunternehmen nutzten die Gelegenheit, den US-Markt vor Ort zu sondieren. Sie lernten landestypische Vertriebsstrukturen wie Lowe's und Home Depot kennen und tauschten sich mit Vertrieblern, Architekten und Influencern aus.

Besuche der KBIS standen ebenfalls auf dem fünftägigen Reiseprogramm. Der Eintritt beinhalte die Teilnahme am exklusiven Rahmenprogramm der Messe mit Podiumsdiskussionen und exklusiven Empfängen. Dabei bot sich die Möglichkeit, wertvolle Kontakte zu knüpfen.

Einblicke in Marktstrukturen

Ein Höhepunkt der AMK-Delegationsreise war eine hochkarätige Plenarveranstaltung mit dem Titel "State of the Industry/State of the Association". Marktkenner informierten und diskutierten gemeinsam mit den Moderatoren Bill Darcy (CEO der NKBA) und Suzie Williford (ebenfalls von der NKBA) über die Küchen- und Badindustrie in Nordamerika und gaben Einblicke in die Marktstrukturen. Zudem wurden aktuelle Produkttrends beleuchtet. Besonders interessant für die Gäste aus Deutschland war auch die anschließende Informationsveranstaltung „Vertriebspartner in den USA“.

Beziehungen gefestigt und ausgebaut

AMK-Geschäftsführer Volker Irle zieht ein positives Fazit der Delegationsreise: „Die AMK konnte in den vergangenen Jahren zu einer starken Verbindung zwischen dem deutschen und amerikanischen Markt werden und hat eine enge Beziehung zur NKBA aufgebaut. Dieses Netzwerk konnten wir für die Exportpläne unserer Mitglieder weiter festigen und ausbauen."

Irle sieht die Kombination aus Messebesuch und Delegationsreise als „großartige Chance, den amerikanischen Markt besser kennenzulernen“ und die Küchen- und Badmesse hautnah zu erleben.

Wieder 1.000 Quadratmeter Messefläche

Einige AMK-Mitgliedsunternehmen nutzen diese Plattform bereits für ihre Vertriebsaktivitäten in den USA oder zur Vorbereitung darauf. Wie in den Vorjahren präsentierten sich deutsche Möbelhersteller und Zulieferer auf der Gemeinschaftsfläche German Pavilion. Dieses Jahr stand ihnen eine Fläche von rund 1.000 Quadratmetern zur Verfügung. Zu den 15 Ausstellern auf dieser Fläche gehörten die AMK-Mitgliedsunternehmen Ballerina-Küchen, Burnout Kitchen, Elektra, Hettich, Kesseböhmer, Ninkaplast, Nobilia und Vauth-Sagel.

Der Gemeinschaftsstand wurde wie in den Vorjahren von der Leipziger Messe International in Zusammenarbeit mit der AMK und dem Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) organisiert. Es steht bereits fest, dass es auch im nächsten Jahr einen German Pavilion auf der nordamerikanischen Branchenschau für Küche und Bad geben wird.

Hintergrund zum US-Markt

Es gibt mehrere Gründe, warum Unternehmen ihre Exportaktivitäten in die USA ausweiten sollten, erklärt AMK-Geschäftsführer Volker Irle. Zwei besonders überzeugende Gründe sind: „Es ist eine kaufkräftige Region und einer der größten Küchenmärkte der Welt." Und deutsche Unternehmen sind dort noch vergleichsweise wenig vertreten. Der aktuellen Statistik zufolge (Stand Ende 2022) beträgt das Exportvolumen der deutschen Küchenmöbelindustrie in die USA rund 47,5 Mio. Euro. Das entspricht lediglich 1,8 % aller Ausfuhren der deutschen Küchenmöbelindustrie (Gesamtvolumen 2,695 Mrd. Euro).2 „Das Potenzial, das sich deutschen Unternehmen in den USA bietet, ist also gigantisch“, fasst der AMK-Geschäftsführer die Möglichkeiten zusammen.

Eine Statistik der NKBA zeigt, dass der durchschnittliche Verkaufswert einer „Medium Size“-Küche bei 50.000 US-Dollar liegt. Dieser Wert bezieht sich nur auf die Holzteile ohne Geräte und weitere Ausstattung. Mehr als 70 Prozent aller Küchen werden in diesem mittleren Marktsegment verkauft. Bei der Komplettrenovierung einer Immobilie unter Regie einer Wohnungsbaugesellschaft entfallen laut NKBA-Statistik rund 20 % des Gesamtbudgets allein auf die Küche.

Jetzt informieren

Informationen zur Teilnahme am geplanten German Pavilion auf der KBIS 2025 erhalten Interessierte bei der AMK-Geschäftsstelle in Mannheim. Das gilt auch für die nächste Delegationsreise durch die USA. Ansprechpartner bei der AMK sind Geschäftsführer Volker Irle (volker.irle@amk.de, Telefon 0621. 8506100) und Levin Sandmann (levin.sandmann@amk.de, Telefon: 0621. 8506-115). (AMK).

www.amk.de

 

1 NKBA steht für National Kitchen and Bath Association. KBIS ist die englischsprachige Abkürzung für Kitchen & Bath Industry Show.

2 Quelle: Destatis, VdDK