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KÜCHENPLANER Ausgabe 05/06-2020

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Achtmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Achtmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

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www.kuechenplaner-magazin.de<br />

<strong>Ausgabe</strong> 5/6 / <strong>2020</strong><br />

STROBEL VERLAG<br />

Corona-Pandemie –<br />

Zurück zur Normalität:<br />

doch wie?<br />

▶ 18<br />

berbel –<br />

Auf einer Bühne<br />

mit Ferrari<br />

▶ 44<br />

Holzwerkstoffe –<br />

Mehr als eine<br />

Kopie von irgendwas<br />

▶ 57


Aus eins mach zwei.<br />

Ein Ofen. Zwei Garräume. Vielfache Flexibilität.<br />

Spart Zeit<br />

Gleichzeitige Zubereitung von<br />

unterschiedlichen Speisen in<br />

zwei Garräumen.<br />

Spart Energie<br />

Oberer und unterer Garraum<br />

lassen sich auch einzeln nutzen.<br />

Spart nicht mit gutem Geschmack<br />

Speisen garen dank der<br />

Heißluftventilatoren rundherum<br />

gleichmäßig.<br />

Mehr über Samsung Hausgeräte erfahren unter: samsung.de<br />

Energieeffizienzklasse auf einer Skala von A (höchste Effizienz) bis D (geringste Effizienz): A.


Impulse/Ansichten<br />

Zurück auf Los<br />

Rot oder schwarz. 60er oder Bayern. Dortmund oder Schalke.<br />

In manchen Lebensbereichen sind die Dinge klar geregelt.<br />

Kein vielleicht, kein so aber auch so. Mit den Untiefen der<br />

Differenzierung muss sich niemand behängen. Leider ist es im<br />

Leben nicht immer so. Oder sollte ich sagen zum Glück?<br />

Corona, Corona, Corona! Steht Ihnen das Thema auch<br />

bis zum Hals? Dann geht es Ihnen wohl wie den meisten<br />

von uns. Eigentlich wollte auch ich an dieser Stelle<br />

ein anderes Thema beleuchten. Und nichts sagen zu<br />

Corona. Dass dies ein naiver Wunsch ist, wurde schon<br />

klar, während er sich formierte. Wahrscheinlich resultierte<br />

er aus einer psychologisch nachvollziehbaren<br />

Themenverdrossenheit. Ein weitverbreitetes Phänomen<br />

in diesen Tagen.<br />

Natürlich muss es aktuell um Corona gehen. Gerade<br />

jetzt. Denn nachdem der erste Schock überwunden<br />

ist, zeigt sich erst die ganze Brisanz der Situation. Es<br />

erinnert mich an Monopoly. Wir haben die Corona-Karte<br />

gezogen und mussten zurück auf Los. Jetzt sind wir<br />

aufgefordert, das Beste daraus zu machen. Nur dass<br />

dies kein launiges Gesellschaftsspiel ist.<br />

Inzwischen wissen wir: Das dauerhafte Leben<br />

mit Corona ist ungewiss und anstrengend. Wir wünschen<br />

uns, dass uns jemand den Ausweg aus der Lage<br />

weist, doch einen Masterplan hat niemand in der Tasche.<br />

Nach einer ersten Welle der breiten Solidarität beginnt<br />

sich die Gesellschaft zu teilen. An den Polen in<br />

jene, die das alles nicht wahrhaben und einfach „durch“<br />

wollen, zurück zum Gewohnten. Und in jene, die wie<br />

traumatisiert nur mit Mund-Nasen-Schutz und Einweghandschuhen<br />

sein können, selbst wenn sie allein im<br />

Auto unterwegs sind.<br />

Verzweiflung oder Ignoranz. Beides ist mir zu extrem.<br />

Es gilt einen flexiblen Umgang mit der Situation<br />

zu finden. Das erfordert eine innere Haltung. Vielleicht<br />

sogar eine die sich traut, diese Krise auch als<br />

Krise wahrzunehmen, anstatt sie mit vorauseilendem<br />

Optimismus ausschließlich als Chance sehen zu wollen.<br />

Denn zunächst ist Corona keine Chance, sondern<br />

ein „grimmiges Geschehen“, wie der Zukunftsforscher<br />

Matthias Horx in seinem neuen Buch „Die Zukunft<br />

nach Corona“ treffend beschreibt. „Menschen sterben,<br />

geraten in große Not, Verzweiflung und Ängste breiten<br />

sich aus, Existenzen geraten ins Schlingern . . . “,<br />

schreibt Horx. All das sei ganz und gar nicht Chance.<br />

Eine Chance wird eine Krise erst, wenn wir den Wandel,<br />

der mit ihr einhergeht, akzeptieren und beginnen<br />

ihn zu gestalten.<br />

Ein Bewusstsein für eine persönliche innere Haltung<br />

einzunehmen, könnte im Moment also nützen.<br />

Mein persönlicher Plan lautet so: Ich werde mich unter<br />

Vorbehalt meines hoffentlich gesunden Menschenverstandes<br />

an das halten, was mehrheitlich als sinnvoll erachtet<br />

wird. Ich werde bis auf Weiteres wo vorgeschrieben<br />

einen Mund-Nasenschutz tragen, ich werde in<br />

die Armbeuge niesen, mir regelmäßig und gründlich<br />

die Hände waschen und mich in der nächsten Erkältungssaison<br />

nicht ins Büro schleppen, obwohl ich vor<br />

lauter Husten, Naselaufen und Atemnot kaum weiter<br />

weiß. Kurz, ich werde die Wichtigkeit meiner Person<br />

ein Stück hintenanstellen und etwas zur Atmosphäre<br />

einer unaufgeregten Solidarität beitragen. Ich werde<br />

auch nie wieder jemand anniesen oder an spucken, weder<br />

auf offener Straße noch daheim. Das habe ich bislang<br />

ohnehin selten gemacht, aber jetzt ist damit konsequent<br />

Schluss. Ich schwöre.<br />

Was ich aber nicht tun werde, wogegen ich mich<br />

sträube, auf die Barrikaden gehe, protestiere und einfach<br />

nicht bereit bin es zu tun, ist, einen anderen Menschen<br />

pauschal als Feind zu betrachten. Nicht mehr<br />

den Menschen hinter der Maske wahrzunehmen, sondern<br />

ihn auf seine mögliche Funktion als Virenschleuder<br />

zu reduzieren. Womöglich noch todbringend.<br />

Schutz ja, Vorsorge ja, Abstand ja, Aufmerksamkeit<br />

ja, übertriebene Ängstlichkeit: auf gar keinen Fall. In<br />

einer Welt, in der ich kaninchengleich durchs Leben<br />

huschen müsste, weil ich hinter jedem Busch eine Gefahr<br />

wähne, möchte ich nicht leben. Kaninchen haben<br />

wegen ihrer ständigen Ängstlichkeit mein ehrliches<br />

Mitgefühl. Ich bin keins. Das Gegenteil wird mir auch<br />

niemand einreden können: weder Verschwörungstheoretiker<br />

noch Schwarzweißmaler.<br />

Dirk Biermann<br />

PS: „Die Zukunft nach Corona“ von Matthias Horx ist Ende Mai <strong>2020</strong> im Econ Verlag erschienen. Es ist mit etwas<br />

mehr als 120 reinen Textseiten vergleichsweise kurz und sicher fix produziert, doch meines Erachtens lesenswert.<br />

Mehr dazu auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 3


Inhalt<br />

Foto: berbel<br />

18 44<br />

Foto: Biermann<br />

Handelt es sich um eine vorübergehende Störung oder<br />

führt uns die Corona-Pandemie tatsächlich in eine „neue<br />

Normalität“? Ein Stimmungsbild aus der Küchenbranche.<br />

Über den Stellenwert von Design und Emotion und warum<br />

Begeisterung im Premiumsegment so wichtig ist: Interview<br />

mit berbel-Geschäftsführer Karl von Bodelschwingh.<br />

Markt + Menschen<br />

6 Poggenpohl meldet Insolvenz an<br />

12 Kommen und gehen: Personalien<br />

16 „Special Edition“: IFA wird <strong>2020</strong> zum Einladungsevent<br />

17 Küchenmeile: Bange Blicke in den Messeherbst<br />

Küchenbranche<br />

18 Die Küchenbranche und die Corona-Pandemie:<br />

Zurück zur Normalität – doch wie?<br />

Marketing<br />

40 Interview: „In Social Media liegt ein riesiges Potenzial“<br />

Betriebsmanagement<br />

42 SEB: Die Schmerzgrenze bei der Preisgestaltung<br />

Zum Titelbild<br />

Ausgezeichnetes Klappen-System<br />

Das neue, am Markt einzigartige<br />

Klappen-System Kinvaro T-Slim<br />

von GRASS wurde jüngst mit<br />

dem Red Dot Design Award ausgezeichnet.<br />

Es fügt sich nahezu<br />

unsichtbar in das Möbelstück<br />

ein und bietet damit Möbeldesignern<br />

und Konstrukteuren<br />

maximale Flexibilität. Neben<br />

dem ästhetischen Plus bringt<br />

die Reduktion einen weiteren<br />

Nutzen: Das Produkt braucht<br />

nur wenig Platz, sodass der vorhandene<br />

Stauraum optimal genutzt<br />

werden kann.<br />

Foto: Grass<br />

Hausgeräte<br />

44 berbel: Auf einer Bühne mit Ferrari<br />

48 Studie: Die Baubranche hat den Dunstabzug im Blick<br />

50 Meldungen und Produktneuheiten<br />

Spülen + Armaturen<br />

52 Blanco: Wachstum mit Systemen für den Wasserplatz<br />

Arbeitsflächen<br />

54 Lechner: Positionierung als inspirierende Lifestylemarke<br />

Küchenfertigung<br />

58 Holzwerkstoffe: Mehr als eine Kopie von irgendwas<br />

60 Swiss Krono: „One World Collection“ bietet Vielfalt<br />

64 Rehau: Die Story zur Farbe<br />

68 „Colornetwork“ gegründet: Farben für länger<br />

70 Oltrogge: Lackieranlage für LEICHT Küchen optimiert<br />

72 Interpint: Kollektion immer up to date<br />

73 Egger: Komplettanbieter für Möbelfertigteile<br />

74 Pfleiderer: „XTreme“-Familie für hohe Ansprüche<br />

76 Blum: Nutzen im Möbelsockel<br />

78 Grass: Eins mit dem Möbel<br />

80 Schüco: Flexibel einsetzbare Elemente<br />

81 Neuheiten für die Innenausstattung<br />

Diverses<br />

3 Ansichten: Zurück auf Los<br />

82 Partner des Fachhandels<br />

83 Impressum<br />

4 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Invi<br />

UNSICHTBAR, SICHER, PRÄZISE UND MAGISCH.<br />

KINVARO T-SLIM VEREINT PURISTISCHE ÄSTHETIK,<br />

HÖCHSTE STABILITÄT UND DIE KUNST DER<br />

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Kinvaro T-Slim Klappen-System<br />

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KT<br />

Um höchstmögliche Transparenz zu schaffen, muss sich<br />

ein Bewegungs-System unsichtbar machen können.<br />

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Funktionalität, höchste Qualität<br />

und Präzision bis ins Detail.


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Foto: DER KREIS<br />

Ernst-Martin Schaible, Gründer und geschäftsführender Geschäftsführer<br />

von DER KREIS (Mitte), flankiert von Ralph Leimbach, Geschäftsführer<br />

Vertrieb/Einkauf/Marketing (links) und Bernd Krieg, kaufmännischer<br />

Geschäfts führer (rechts).<br />

Poggenpohl in der Insolvenz<br />

DER KREIS legt 3,8 % zu<br />

Die Verbundgruppe DER KREIS blickt auf ein<br />

positives Geschäftsjahr zurück. Die Mitglieder<br />

steigerten ihren Außenumsatz 2019 um 3,8 %<br />

auf jetzt 3,822 Mrd. Euro. Die Zahl der Mitgliedshäuser<br />

erhöhte sich von 3344 auf 3374.<br />

Die Leonberger Firmengruppe vereint Küchenspezialisten,<br />

Sanitär- und Heizungsbetriebe,<br />

Schreinereien sowie Innenausbauer und ist<br />

aktuell in 17 europäischen Ländern präsent.<br />

Tragende Säule sind die Küchenspezialisten.<br />

Dass die Bilanz für 2019 so zufriedenstellend<br />

ausfällt, resultiert aus der hohen Nachfrage<br />

nach individuell geplanten hochwertigen Küchen.<br />

Die dem DER KREIS Systemverbund angeschlossenen<br />

Küchenspezialisten erzielten<br />

2019 einen durchschnittlichen Verkaufspreis<br />

pro Küchenkommission von 13 189 Euro. Damit<br />

erhöhte sich der Durchschnittspreis einer<br />

Küche gegenüber dem Vorjahr um 1,34 %.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/news/erneutmehr-umsatz-mit-hochwertigen-kuechen/<br />

Die erheblichen Auftrags- und Umsatzrückgänge<br />

seit Beginn der Covid-19-Pandemie<br />

haben bei Poggenpohl zu Zahlungsengpässen<br />

geführt. Am 24. April<br />

<strong>2020</strong> hat der Küchenmöbelhersteller<br />

beim Amtsgericht Bielefeld den Antrag<br />

auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens<br />

gestellt. Dem wurde stattgegeben. Die<br />

aktuellen Liquiditätsengpässe konnten<br />

laut Geschäftsführung trotz kurzfristig<br />

ergriffener Maßnahmen wie Kurzarbeit<br />

und Anpassung der Produktionskapazitäten<br />

nicht kompensiert werden. Das Gericht<br />

bestellte Rechtsanwalt Manuel Sack,<br />

Partner der bundesweit tätigen Kanzlei<br />

Brinkmann & Partner, als vorläufigen Insolvenzverwalter.<br />

Für die weiteren Gesellschaften<br />

der Poggenpohl-Gruppe im<br />

Firmenzentrale in Herford.<br />

In- und Ausland wurden im ersten Schritt keine Insolvenzanträge gestellt. Laut einer Mitteilung des Unternehmens hatte<br />

sich das Geschäft zuletzt stabil entwickelt und die die Auftragsbücher für die zweite Jahreshälfte seien gut gefüllt. „Im<br />

Rahmen des Insolvenzverfahrens wird es daher das Ziel sein, die Restrukturierung von Poggenpohl fortzusetzen und das<br />

Unternehmen sowie die Marke zu erhalten“, heißt es vom Unternehmen. Dafür wird vom Beratungsunternehmen PwC ein<br />

Investor gesucht. Zum Redaktionsschluss dieser <strong>Ausgabe</strong> wurde in den Medien über zwei mögliche Interessenten spekuliert.<br />

Dabei handelt es sich um den börsennotierten chinesischen Konzern Red Star Macalline Group (Shanghai) und die<br />

Berliner Unternehmerfamilie Kröger mit der Unternehmensgruppe Zeitfracht. Mit einer Entscheidung wird noch im Juni gerechnet.<br />

Poggenpohl gehört seit 2017 zur ADCURAM Group AG mit Sitz in München. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />

Foto: Poggenpohl<br />

news/poggenpohl-interesse-aus-shanghai-und-berlin/ ... www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/poggenpohl-in-der-insolvenz/<br />

6 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Social Cooking mit Neff<br />

Wo können Marke und Konsument zusammenkommen,<br />

wenn das öffentliche Leben auf ein Minimum<br />

reduziert ist? Auf diese Frage hat Hausgerätehersteller<br />

Neff eine zeitgemäße Antwort: im virtuellen Raum.<br />

Daran orientieren sich nun auch die Social-Media-Aktivitäten<br />

der Marke. Besonders ist ein neues Live-Format:<br />

das „NEFF Social Cooking“ auf Instagram, Facebook<br />

und YouTube. Derzeit laden jeden Mittwoch um<br />

11:30 Uhr die Influencerinnen Alexandra und Felicitas<br />

von @epifood auf den Neff-Kanälen zum Lunch und<br />

servieren dabei allerlei Köstlichkeiten rund um das<br />

Thema #stayhealthy. Begleitet werden sie von einem<br />

wöchentlich wechselnden Gast aus der Neff-Welt,<br />

z. B. Köchen oder Geräteexperten. Das Feedback der<br />

bisherigen Social Cookings beweist nach Ansicht des<br />

Hausgeräteherstellers: „Eine positive Einstellung zu<br />

Leben und Genuss sind (nicht nur) in Corona-Zeiten<br />

das richtige Rezept.“ www.kuechenplaner-magazin.de/suche/<br />

news-detail/news/mit-social-cooking-auf-instagram-co/<br />

Jeden Mittwoch um 11:30 Uhr auf allen Neff-Kanälen auf Sendung:<br />

die Influencerinnen Alexandra und Felicitas von @epifood.<br />

Foto: Neff<br />

BMK verlängert<br />

Alno positioniert sich im Premium<br />

Nach dem Neu-Start in 2018 präsentierte sich die Neue Alno GmbH als „Volksmarke“, mit<br />

Küchen im Kommissionswert zwischen 4000 und 12 000 Euro. Jetzt strebt das Unternehmen<br />

höhere Sphären an und will sich als Premiumanbieter neu positionieren. Die klassische Melaminküche<br />

für den Einstieg und die Mitte des Marktes soll in Pfullendorf nicht länger das<br />

Tagesgeschehen dominieren. In einer Mitteilung heißt es, man wolle dem ruinösen Wettlauf<br />

um die „billigste weiße Küche“ entgehen und setze deshalb konsequent auf hochwertige<br />

Qualität und außergewöhnlichen Service. Mittlerweile gehöre der 19-mm-Schreinerkorpus<br />

und hohe Maß- und Oberflächenflexibilität im „Tailor“-Konzept zum Markenkern der<br />

Neuen Alno GmbH. Im Rahmen aktuell durchgeführter „Optimierungen“ werden laut Geschäftsleitung<br />

„weiter alle Bereiche und Abläufe an die Erfordernisse einer mittelständischen<br />

Firma angepasst“. Dies erfordere weitere Schritte in Bezug auf Effizienz und Kosten und beinhaltet<br />

auch eine Anpassung der Personalstruktur. Übersetzt: Die Neue Alno AG benötigt<br />

in Zukunft weniger Mitarbeiter. Wie der Stellenabbau realisiert werden soll, ist noch offen.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/alno-positioniert-sich-neu-als-premiumanbieter/<br />

Foto: Neue Alno AG<br />

Alno-Geschäftsführer<br />

Jochen Braun und<br />

Michael Spadinger.<br />

Auf der LivingKitchen 2021 sollen wieder<br />

die BMK-Innovationspreise verliehen werden.<br />

Es wäre die 13. Preisverleihung des<br />

beliebten „Branchenoskars“. Wegen der<br />

Corona-Krise verlängert der BMK die eigentlich<br />

am 15. Mai endende Bewerbungsphase<br />

nun bis zum 30. Juni <strong>2020</strong>. Im Fokus<br />

stehen Produktinnovationen aus den<br />

Bereichen Küchenmöbel, Küchengeräte<br />

und Küchenzubehör. Unterstützt wird der<br />

Bundesverband Mittelständischer Küchenfachhandel<br />

(BMK) von Projektgruppen<br />

der Fachschule des Möbelhandels (MöFa).<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />

news/bmk-verlaengert-nominierungsphase-bis-ende-juni/<br />

Foto: BMK<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 7


Markt + Menschen<br />

Mehr erfahren . . . auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />

Zubehör aus dem 3D-Drucker<br />

Hausgerätehersteller Miele bietet Kunden erstmals eine größere Serie von 3Ddruckbarem<br />

Zubehör an. Den Anfang machen die Datensätze für zehn Objekte.<br />

Dazu zählen Küchenhelfer, Staubsauger-Zubehör und Nützliches für<br />

Heimwerker. Einige Modelle sind laut Miele durch eigene Motive und Parameter<br />

individualisierbar. Alle Druckvorlagen stehen ab sofort auf https://<br />

www.thingiverse.com/miele_3D4U/designs zum kostenlosen Download bereit.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/hausgeraete-zubehoer-aus-dem-3d-drucker/<br />

Wachstum in angespannter Lage<br />

Die in 150 Ländern der Welt aktive internationale Häfele<br />

Gruppe für Beschlagtechnik, elektronische Schließ systeme<br />

und LED-Licht verzeichnete im vergangenen Jahr<br />

einen Umsatzzuwachs von 7,6 % auf 1,5 Mrd. Euro. Angesichts<br />

der angespannten globalen wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen wertet die Häfele Unternehmensleitung<br />

dieses Ergebnis als großen Erfolg. Das<br />

Mutterunternehmen in Deutschland und seine fünf<br />

Produktionsgesellschaften wuchsen um 3,3 %. Die Vertriebsgesellschaften<br />

konnten 2019 um 8,8 % zulegen. Besonders<br />

starke Zuwächse gab es in Asien und Osteuropa.<br />

Mit der Gründung von Häfele Adriatic treibt Häfele die Internationalisierung<br />

weiter voran. Weltweit hat die Häfele<br />

Gruppe nun 38 eigene Tochtergesellschaften. Die Unternehmensgruppe<br />

erwirtschaftet 80 % ihres Umsatzes<br />

außerhalb Deutschlands. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/<br />

news-detail/news/haefele-fokussiert-sich-auf-licht-und-logistik/<br />

Foto: Häfele<br />

Foto: Miele<br />

Erst wieder 2022<br />

Die Lichtmesse Light + Building findet<br />

dieses Jahr nicht statt. Angesichts<br />

der durch die Corona-Pandemie bestimmten<br />

weltweiten Lage und den<br />

damit verbundenen Veranstaltungsverboten<br />

sowie Reiserestriktionen<br />

hat sich die Messe Frankfurt entschieden,<br />

die nächste Lichtmesse erst<br />

wieder 2022 stattfinden lassen. Also<br />

im gewohnten zweijährigen Turnus.<br />

Der Termin lautet: 13. bis 18. März<br />

2022. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/<br />

news-detail/news/light-building-erst-wieder-2022/<br />

Foto: Messe Frankfurt<br />

8 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Hygienisch, praktisch, schön.<br />

Spülen und Becken aus SILGRANIT ® PuraDur ® .<br />

Was zählt für Ihre Kunden mehr bei der Küchenplanung und -nutzung? Die schöne<br />

Optik oder praktische Details? Die Spülen und Becken aus SILGRANIT ® PuraDur ® bieten<br />

beides und Schutz der Gesundheit noch dazu. Dank der patentierten Hygieneschutzformel<br />

wirkt das Material wie ein Schutzschild gegen Schmutz und Bakterien und erleichtert<br />

die Pflege. Ganz gleich, für welche Farbe oder Ausführung einer Spüle sich der Kunde<br />

entscheidet, wird er täglich aufs Neue von der BLANCO Qualität begeistert sein.<br />

www.blanco.de


Ein durchdachtes Sortiment mit durchgängigen Planungsmöglichkeiten zählt<br />

zu den Stärken von Nolte Küchen. Mit dem wandelbaren „Platingrau“ stellt<br />

das Unternehmen erneut Vielseitigkeit unter Beweis. Die attraktive Nuance<br />

ist über die Preisgruppen hinweg für alle Oberflächen erhältlich. Das gibt<br />

Händlern die nötige Flexibilität, individuelle Kundenwünsche umzusetzen.<br />

Wie wäre es zum Beispiel grifflos, in wohnlicher Kombination mit Hennarot?<br />

Der neue Farbton im Mattlackkonzept mit abgestimmtem Umfeld erlaubt<br />

es Planern, der Kreativität freien Lauf zu lassen. Hier ist Raum für Design!<br />

www.nolte-kuechen.com<br />

Foto: Nolte Küchen<br />

10 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 11<br />

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Markt + Menschen<br />

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Groesslhuber verlässt Lechner<br />

Nach nur neun Monaten<br />

gehen Lechner<br />

und Sebastian Groesslhuber<br />

wieder getrennte<br />

Wege. Groessl huber kam<br />

im Herbst 2019 als CFO<br />

zum Arbeitsplattenspezialisten,<br />

Ende Mai<br />

<strong>2020</strong> war Schluss. Private<br />

Gründe seien ausschlaggebend.<br />

Andrea<br />

Lechner­Meidel ist nun<br />

alleiniger Vorstand. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/<br />

news-detail/news/groesslhuber-verlaesst-lechner-aus-privaten-<br />

gruenden/<br />

Von Zeyko zu Warendorf<br />

Bayern, Sachsen und<br />

Thüringen: Das sind<br />

die Regionen, die Dirk<br />

Richter als neuer Gebietsverkaufsleiter<br />

für<br />

Küchen möbel her steller<br />

Warendorf betreut.<br />

Zudem übernimmt er<br />

Aufgaben als Key Account<br />

Manager. Vor<br />

seinem Engagement im<br />

Münsterland arbeitete<br />

Richter 22 Jahre lang im Vertrieb der Küchenmanufaktur<br />

Zeyko. Als Gebietsverkaufsleiter Süd­Ost und<br />

als Verkaufsleitung Inland. www.kuechenplaner-magazin.<br />

de/suche/news-detail/news/von-zeyko-zu-warendorf-1/<br />

Neuer Mann für Bauformat<br />

André Timmreck reist<br />

seit Mai im Gebiet Berlin<br />

/ Brandenburg für die<br />

baumann group (Bauformat<br />

/ burger). Der<br />

37­Jährige übernimmt<br />

das Gebiet von Felix<br />

Weiß, der den Küchenmöbelhersteller<br />

auf eigenen<br />

Wunsch verlässt.<br />

www.kuechenplaner-magazin.<br />

de/suche/news-detail/news/neuer-mann-fuer-bauformat-in-berlinbrandenburg/<br />

Foto: Warendorf Foto: Lechner<br />

Foto: Bauformat<br />

Geschäftsführung von Sedia ergänzt<br />

Beim Küchenzubehörspezialisten<br />

Sedia wird die Nachfolge geregelt.<br />

Nachdem Geschäftsführerin Dr.<br />

Brigitte Kornmüller jüngst ankündigte,<br />

bald kürzertreten zu wollen,<br />

wurde nun Mag. Thomas Franz zum<br />

weiteren Geschäftsführer bestellt.<br />

Dr. Kornmüller wird das operative<br />

Geschäft der Küchenzubehörunternehmen<br />

HKT (Österreich) und<br />

Sedia Küchentechnik (Deutschland)<br />

Zug um Zug an Thomas Franz übergeben.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/thomas-frank-<br />

ergaenzt-geschaeftsfuehrung-von-sedia/<br />

Amica sucht neuen Geschäftsführer<br />

Gerätehersteller Amica<br />

braucht für Deutschland<br />

einen neuen Geschäftsführer.<br />

Der bisherige,<br />

Zbigniew Platek, hat zum<br />

30. April <strong>2020</strong> um Beendigung<br />

seiner Tätigkeit<br />

gebeten. Interimsweise<br />

übernimmt Gruppen­<br />

CEO Jacek Rutkowski<br />

(Foto) mit Unterstützung des Aschebergers Managements.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/amica-auf-der-suchenach-einem-neuen-geschaeftsfuehrer/<br />

Neuer Vertriebsleiter<br />

bei Hoover & Candy<br />

Haier baut sein Team in Deutschland<br />

weiter aus. Zum 1. Mai <strong>2020</strong><br />

ist Jörg Reichel, 52, die Position<br />

des Vertriebsleiters SDA angetreten.<br />

Verstärken wird der gelernte<br />

Industriekaufmann und<br />

Betriebswirt (VWA) das Vertriebs<br />

team von Hoover und<br />

Candy. www.kuechenplaner-magazin.<br />

de/suche/news-detail/news/joerg-reichel-<br />

neuer-vertriebsleiter-bei-hoover-candy/<br />

Foto: Haier<br />

Foto: Amica Foto: Sedia<br />

12 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Neue Pressechefin bei DER KREIS<br />

Gabriele Kiunke, 51, ist seit<br />

1. Mai neue Referentin für Kommunikation<br />

bei DER KREIS. Sie<br />

ist zusammen mit Emel Demirel<br />

für die Presse­ und Öffentlichkeitsarbeit<br />

zuständig. Die gelernte<br />

Journalistin kommt von<br />

der Gemeinschaftsredaktion<br />

der „Stuttgarter Zeitung“ und<br />

der „Stuttgarter Nachrichten“.<br />

Gabriele Kiunke tritt die Nachfolge<br />

von Christoph Hermes an,<br />

der das Unternehmen Ende 2019 verlassen hatte und in ein Unternehmen<br />

der keramischen Industrie in Stuttgart wechselte.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/gabriele-kiunke-neuepressechefin-bei-der-kreis/<br />

Foto: Fotofabrik Stuttgart<br />

berbel beruft dritten Geschäftsführer<br />

Haubenspezialist berbel hat die Geschäftsführung neu aufgestellt. Neben<br />

Karl von Bodelschwingh, Vorsitzender der Geschäftsführung (Foto Mitte),<br />

gehört seit Anfang des Jahres Andreas Wolfsholz als CFO (links) dem Gremium<br />

an und seit dem 1. April <strong>2020</strong> Jürgen Kromer als COO (rechts). Als CFO<br />

verantwortet Wolfsholz die Finanzen des Unternehmens und Kromer die<br />

Steuerung und Organisation der technischen Betriebsprozesse. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/berbel-beruft-dritten-geschaeftsfuehrer/<br />

Foto: berbel<br />

#<br />

anders ist besser...<br />

Wir können den Schrank nicht neu erfinden, aber wir<br />

können ihn optimieren, indem wir neue Ideen zuzulassen<br />

und alle Planungsoptionen ausloten. Unser Fokus liegt auf<br />

gestalterischer Individualität und maximaler Planungsfreiheit,<br />

gepaart mit einem geschärften und ausbalancierten Blick<br />

für Sinnhaftigkeit und Funktionalität.<br />

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Olaf Tödtmann verlässt Schüco<br />

Mehr als 10 Jahre<br />

war Olaf Tödtmann<br />

(Foto) als Vertriebsleiter<br />

für Schüco Alu<br />

Competence tätig.<br />

Jetzt verlässt er das<br />

Unternehmen. „Um<br />

sich beruflich und<br />

persönlich einer<br />

neuen Herausforderung<br />

zu stellen“,<br />

wie es in einer Mitteilung heißt. Bis ein Nachfolger gefunden<br />

ist, übernimmt Frank Wegener aus der Geschäftsleitung von<br />

Schüco Alu Competence diese Funktion. www.kuechenplaner-magazin.<br />

de/suche/news-detail/news/olaf-toedtmann-verlaesst-schueco-alu-competence/<br />

Gerätespezialist wechselt zu Severin<br />

Seit 1. Mai <strong>2020</strong> verstärkt Scott<br />

Taylor das Vertriebsteam von<br />

Severin in Sundern. Eingestellt<br />

wurde er als „Head of Sales“.<br />

In dieser Funktion soll er die<br />

strategische Neuausrichtung<br />

der Marke maßgeblich mitgestalten<br />

und für Kontinuität in<br />

der Zusammenarbeit mit den<br />

Fachhandelspartnern sorgen.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/<br />

news-detail/news/geraetespezialist-wechselt-zu-severin/<br />

Foto: Website<br />

Bozinakis übernimmt bei Pyramis<br />

Pyramis Deutschland hat einen neuen Geschäftsführer. Georg<br />

Bozinakis hat am 15. März <strong>2020</strong> seine neue Aufgabe in Dillenburg<br />

übernommen. An der Seite von Nikolaos Bakatselos ist er<br />

nun für die Geschäfte des Spülenspezialisten verantwortlich.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/bozinakis-uebernimmt-<br />

geschaeftsfuehrung/<br />

Foto: Severin Foto: Archiv<br />

Von der FAZ zum VDM<br />

Die Wirtschaftsjournalistin Christine Scharrenbroch,<br />

50, hat zum 1. Mai <strong>2020</strong> als neue Pressesprecherin<br />

des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie<br />

(VDM) in Bad Honnef begonnen. Sie kommt von der<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). www.kuechen-<br />

planer-magazin.de/suche/news-detail/news/christine-scharrenbroch-<br />

wird-neue-vdm-pressesprecherin/<br />

Foto: VDM<br />

Foto: Sachsenküchen<br />

Abschied bei Sachsenküchen<br />

Zu Jahresbeginn ist der langjährige geschäftsführende<br />

Gesellschafter und Mitbegründer der<br />

Sachsen küchen H.­J. Ebert GmbH, Hans­Joachim<br />

Ebert (Foto), als Geschäftsführer ausgeschieden.<br />

Der 82­Jährige zieht sich damit auch aus dem aktiven<br />

Geschäftsbetrieb des Unternehmens zurück.<br />

Hans­Joachim Ebert war 57 Jahre in der Küchenmöbelbranche<br />

aktiv. Seine Geschäftsanteile (29 %)<br />

hatte er bereits im Dezember 2018 hälftig an seine<br />

beiden Söhne Ralf und Alexander Ebert übertragen.<br />

Die übrigen Geschäftsanteile halten Heinz­<br />

Erwin Ellersiek (45 %) und Matthias Schmidt (26 %).<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/hans-<br />

joachim-ebert-scheidet-bei-sachsenkuechen-aus/<br />

14 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


DURCH EXTREM<br />

NIEDRIGE EIGENKOSTEN<br />

KOMMT DAS GELD DA AN,<br />

WO ES HIN SOLL:<br />

BEI IHNEN!<br />

Jürgen Feldmann,<br />

CEO, Der Küchenring<br />

mehr als<br />

500<br />

Mio. € Umsatz<br />

pro Jahr<br />

Der Küchenring erwirtschaftet weit über 500 Mio. €<br />

Umsatz pro Jahr. Nur 0,75 % davon entfallen auf<br />

verbandseigene Kosten. Unser genossenschaftliches<br />

Denken endet nicht bei der Organisation, sondern zahlt<br />

sich tagtäglich für unsere Gesellschafter direkt aus.<br />

Diese Quote ist einzigartig am Markt. Profitieren<br />

auch Sie von unserer Marktposition, unseren Verbandsleistungen<br />

und unserer starken Gemeinschaft.<br />

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erhalten Sie direkt bei der Geschäftsführung.<br />

Kontaktieren Sie unseren Geschäftsführer Jürgen Feldmann direkt:<br />

Tel.: +49 2226 - 9045<strong>05</strong> | feldmann@kuechenring.de<br />

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IFA nur anders<br />

Das Land Berlin hat alle Großveranstaltung mit mehr als<br />

5000 Teilnehmern bis zum 24. Oktober <strong>2020</strong> verboten. Damit<br />

kann die IFA in diesem Jahr nicht stattfinden. Jedenfalls<br />

nicht in gewohnter Form. Nun wurde ein Alternativkonzept<br />

vorgestellt: als „Special Edition“ mit geladenen Gästen.<br />

Geplant sind drei Tage. Im Rahmen einer virtuellen Pressekonferenz<br />

skizzierte Jens Heithecker, Executive Director der<br />

IFA Berlin, die Eckpunkte des neuen Konzepts. Um gar nicht<br />

in den Verdacht zu geraten, wirtschaftliche Interessen über<br />

alles andere zu stellen, lautet es in der begleitenden Presseinformation<br />

gleich im ersten Satz: „Gesundheit und Sicherheit<br />

haben höchste Priorität auf der IFA Berlin <strong>2020</strong>.“<br />

Stattfinden wird die Veranstaltung vom 3. bis 5. September<br />

als dreitägige Veranstaltung mit einer engen Begrenzung<br />

der Teilnehmerzahl. Mit dieser „Special Edition“ will<br />

sich die Messe auf die B2B-Kernfunktion konzentrieren und<br />

der Industrie wie gewohnt als internationale Innovationsplattform<br />

für Consumer Electronics und Home Appliances<br />

zur Verfügung stehen. Welche Aussteller sich für dieses<br />

Konzept begeistern, wird sich nun zeigen.<br />

Vier parallele Veranstaltungen<br />

Im Kern stehen vier eigenständig und parallel stattfindende<br />

Veranstaltungen: die „IFA Global Press Conference“,<br />

die Sourcing-Show „IFA Global Markets“, „IFA NEXT meets<br />

IFA SHIFT Mobility“ sowie die „IFA Business-, Retail- und<br />

Meeting-Lounges“. Eine Teilnahme ist nur nach Registrierung<br />

oder auf Einladung möglich. Für private Konsumenten<br />

wird das Messegelände in diesem Jahr verschlossen bleiben.<br />

Damit soll die Teilnehmerzahl auf „nicht mehr als 1000<br />

pro Tag“ limitiert bleiben. Wie genau die organisatorischen<br />

Rahmenbedingungen Anfang September sein werden, zeigt<br />

sich dann. „Die Messe Berlin wird sicherstellen, dass Abstandsregeln,<br />

eine sorgfältige Kontrolle der Teilnehmerzahl<br />

und andere wirksame Maßnahmen der öffentlichen Hygiene<br />

gewährleistet werden können“, heißt es. Gleichzeitig<br />

hoffen die Veranstalter, dass sich die allgemeinen Rahmenbedingungen<br />

bis zur Veranstaltung weiterhin verbessern.<br />

Virtuelles Messe-Erlebnis<br />

Da die Messe Berlin davon ausgehen muss, dass zum Zeitpunkt<br />

der IFA weiterhin vereinzelt Reisebeschränkungen<br />

bestehen werden, planen die Verantwortlichen die Veranstaltungen<br />

durch virtuelle Streaming- und Chatangebote<br />

zu begleiten. Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der gfu Consumer & Home Electronics GmbH, Veranstalterin<br />

der IFA, begrüßt das neue Konzept: „Die IFA Berlin<br />

ist die wichtigste Veranstaltung für die Consumer Electronics-<br />

und Home Appliances-Branche. In den vergangenen<br />

Wochen haben wir in enger Zusammenarbeit mit dem IFA-<br />

Team ein Konzept entwickelt, das allen unseren Industriepartnern<br />

die nötige Plattform bietet, um ihre Innovationen<br />

zu präsentieren." www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />

news/ifa-wird-<strong>2020</strong>-zum-einladungsevent/<br />

Fotos: Biermann<br />

Jens Heithecker,<br />

Executive Director<br />

der IFA Berlin: „Die<br />

Welt braucht neue<br />

Technologien.“<br />

16 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Bange Blicke in den Messeherbst<br />

Unmittelbar vor Druck dieser <strong>KÜCHENPLANER</strong>-<strong>Ausgabe</strong> trafen<br />

sich die Mitglieder der Marketinggemeinschaft A30<br />

Küchen meile zu einer außerordentlichen Zusammenkunft.<br />

Das Thema: die Küchenmeile <strong>2020</strong>. Was spricht angesichts<br />

der Corona-Unsicherheiten gegen eine Öffnung? Was dafür?<br />

Wie aus dem Kreis der Teilnehmer zu vernehmen ist,<br />

wurden diese Fragen angeregt und vielschichtig diskutiert.<br />

Ein Großteil der Küchenmöbelhersteller werden ihre Hausausstellungen<br />

im September <strong>2020</strong> wohl öffnen. (Ausnahmen<br />

siehe unten). Welche Auflagen damit verbunden sind,<br />

kann heute selbstverständlich nicht eingeordnet werden.<br />

Und es kann sein, dass sich die Situation noch grundlegend<br />

ändert. Aber der grundsätzliche Wille ist Stand 2. Juni <strong>2020</strong><br />

in vielen Unternehmen gegeben.<br />

Bereits klar für eine Öffnung ausgesprochen haben sich<br />

die Aussteller der Architekturwerkstatt in Löhne mit den<br />

Firmen Leicht Küchen, Liebherr, V-Zug, Inalco und Gessi.<br />

Auch die area30 plant die Durchführung der beliebten<br />

Fachmesse am Standort Löhne. Ebenso das Forum 26 in<br />

Röding hausen.<br />

Schon jetzt dagegen positioniert<br />

Andererseits schließen einige Hersteller bereits jetzt eine<br />

Messepräsenz in diesem Jahr aus. Dazu gehören die Aussteller<br />

des House4Kitchen (Schüller, next125, Franke, Gaggenau<br />

und Neff) sowie Miele und Blanco (beide Gut Böckel). Pausieren<br />

wird auch das KCL mit Electrolux, Sachsen küchen<br />

und Impuls Küchen. Ebenso das Ausstellungszentrum Haus<br />

Beck in Löhne, Heimat der Marken Bauformat und Burger.<br />

Von weiteren Ausstellern liegen keine verlässlichen Informationen<br />

vor.<br />

Grünes Licht vom Land NRW<br />

Offiziell stattfinden könnten die Hausausstellungen und<br />

Fachmessen. Das hat das Land Nordrhein-Westfalen Ende<br />

Mai mitgeteilt (Stand 28. Mai). Auf der „Frage-Antwort-Seite“<br />

des Landes steht zur Frage, ob Fachmessen und Fachkongresse<br />

wieder erlaubt seien: „Ja, unter Auflagen sind<br />

Messen, Ausstellungen, Spezialmärkte und ähnliche Veranstaltungen<br />

ab dem 30. Mai <strong>2020</strong> zulässig. Hierfür gelten die<br />

Hygiene- und Infektionsschutzstandards. Gegebenenfalls<br />

gilt die Maskenpflicht.“<br />

www.land.nrw/de/wichtige-fragen-und-antworten-zum-corona-virus<br />

Was das konkret für die Hausausstellungen der Küchenmöbelhersteller<br />

und die weiteren Messezentren bedeutet, ist<br />

dennoch vage. Derzeit wird mit Hochdruck an Konzepten,<br />

Möglichkeiten und Umsetzungen gefeilt. Eins ist sicher:<br />

Den bekannten Messetrubel wird und darf es nicht geben,<br />

wahrscheinlicher sind regulierte Besucherzahlen und gelenkte<br />

Wege, wie wir sie inzwischen aus zahlreichen Geschäften<br />

und Märkten kennen. Offen sind auch die Reaktionen<br />

der Unternehmen, die ihren Messeerfolg gewöhnlich<br />

an der Frequenz messen. Die Meinungen gehen wie geschildert<br />

weit auseinander. Funktionieren soll es für die<br />

Befürworter mit Hygienekonzepten und gelenkten Besucherwegen.<br />

Das Konzept für die area30 steht<br />

Aussteller und Veranstalter brauchen bei aller Unsicherheit<br />

so viel Planungssicherheit wie möglich. Deshalb glühen<br />

im Moment die Drähte. Möglichkeiten werden ausgelotet.<br />

Auch bei der trendfairs GmbH in München. Messeinitiator<br />

Michael Rambach, Veranstalter der area30, berichtet von<br />

engen Kontakten zu den Ausstellern. Auf Anfrage teilt er<br />

mit: „Für die area30 wissen wir die grobe Richtung schon<br />

sehr gut. Jetzt müssen wir noch den Feinschliff definieren.<br />

Also die konkreten Maßnahmen. Auch wenn wir schon<br />

glauben, alles zu wissen, dieses Detail muss noch abgewartet<br />

werden. Vermutlich sind die Richtlinien deutlich einfacher<br />

als manche in der Branche und auch wir noch vor<br />

Wochen dachten.“ Und er ergänzt: „Alle teilnehmenden<br />

Unternehmen werden sich auf Besucher freuen. Auch mit<br />

Abstand. Denn Abstand ist längst Alltag. Ich rechne mit<br />

weiteren Lockerungen bis Herbst. Da wird alles nochmals<br />

einfacher.“<br />

Stattfinden soll die Küchenmeile <strong>2020</strong> vom 19. bis 25.<br />

September (Kernöffnungszeiten).<br />

Durch diese Röhre strömten bei nobilia zur Hausmesse 2019 mehr als 12 000 Besucher.<br />

Sofern die Hausmesse im kommenden Herbst stattfinden kann, wird der<br />

Küchenmöbelhersteller die Eingangssituation wohl deutlicher luftiger gestalten.<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 17


Küchenbranche<br />

Zurück zur Normalität –<br />

bloß wie?<br />

Von Dirk Biermann<br />

Die Corona-Pandemie hat unser gewohntes Leben durch ein ander gebracht.<br />

Privat wie beruflich. Handelt es sich um eine vorübergehende Störung?<br />

Oder führt uns Corona in eine „neue Normalität“, deren Tragweite wir noch<br />

gar nicht überblicken? Und wie könnte eine solche „neue Normalität“ in der<br />

Küchenbranche aussehen? Ein Stimmungsbild.<br />

18 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Foto: Biermann<br />

In den letzten Wochen haben wir dazu Ideen,<br />

Meinungen und Gedanken gesammelt. Wir haben<br />

in der Branche gefragt: Über den Branchentreff<br />

KÜCHE auf Xing, über LinkedIn und in<br />

der direkten Ansprache. Damit verbunden war<br />

und ist die Intention, dass wir vielleicht gemeinsam<br />

eine tragfähige Vision einer Küchenbranche<br />

zeichnen können, die auch in schwierigen<br />

Zeiten mit so viel Stabilität wie möglich funktioniert.<br />

Denn Corona hat in vielen Bereichen<br />

das Brennglas auf vorhandene Probleme gesetzt<br />

und diese noch offensichtlicher gemacht. Fragen<br />

wie diese stehen im Raum:<br />

• Wird es Kundengespräche im Studio in Zukunft<br />

ausschließlich auf Termin geben?<br />

• Findet das Planungs- und Verkaufsgespräch<br />

künftig gar nur noch im Video-Chat statt?<br />

• In welchen geschäftlichen Bereichen wird es<br />

digitaler? In welchen eher nicht?<br />

• Wird die Produktentwicklung davon berührt<br />

werden oder bewährte Konzepte im Marketing<br />

und Vertrieb?<br />

• Wird sich etwas für den Außendienst ändern,<br />

für die Logistik oder die Monteure?<br />

• Und schließlich: Wird Corona Auswirkungen<br />

auf die Messelandschaft haben?<br />

• Und ausdrücklich: Wie sollte sich eine „neue<br />

Normalität“ im besten Falle darstellen? Was<br />

sollte künftig in unserer Branche anders sein<br />

als bislang? Vielleicht besser, stabiler. Beinhaltet<br />

diese krisenhafte Situation irgendwelche<br />

Chancen? „Krisen beflügeln schließlich<br />

die Kreativität“ – so heißt es oft. Oder wird<br />

sich gar nichts ändern und ein ungebremstes<br />

„Höher, Schneller, Weiter“ den Alltag bestimmen?<br />

Was meinen Sie?<br />

Wie sich die Zukunft entwickelt, kann natürlich<br />

niemand vorhersagen. Den Blick in die Glaskugel<br />

haben wir mit unserer Umfrage auch weder<br />

bezweckt noch erwartet. Und doch gibt es eine<br />

Menge Details im Umgang mit der Situation.<br />

Und verschiedene Sichtweisen, aus der sich in<br />

der Summe eine konkrete Realität ergibt. Mehr<br />

als 20 „Küchenmenschen“ haben diese durchaus<br />

herausfordernde Einladung angenommen<br />

und Antworten auf unsere Fragen formuliert.<br />

Aus Industrie, Handel, Verbänden sowie der<br />

Kommunikationsbranche. Dafür bedanken wir<br />

uns sehr! Wir wissen dieses Engagement in einer<br />

ohnehin arbeitsreichen Zeit sehr zu schätzen.<br />

Stellung genommen haben (alphabetisch<br />

sortiert nach Firmenzugehörigkeit):<br />

• Volker Irle, Geschäftsführer Arbeitsgemeinschaft<br />

Die Moderne Küche e.V. (AMK)<br />

• Heidrun Brinkmeyer,<br />

Geschäftsführung Ballerina-Küchen<br />

• Matthias Berens,<br />

Geschäftsleitung Bauformat Küchen<br />

• Markus Wegmann, Vertriebsleiter berbel<br />

• André Dorner,<br />

Geschäftsführer Blum Deutschland<br />

• Niklas Schulte,<br />

Geschäftsführer Bundesverband Mittelständischer<br />

Küchenfachhandel (BMK)<br />

• Ernst-Martin Schaible, geschäftsführender<br />

Gesellschafter DER KREIS<br />

• Jürgen Feldmann,<br />

Geschäftsführer Der Küchen ring<br />

• Jens Hölper, Geschäftsführer Garant Holding<br />

• Yvonne Deters,<br />

Geschäftsführerin Goos Communication<br />

• Florian Goos,<br />

Geschäftsführer Goos Communication<br />

• Markus Sander, Geschäftsführer Marketing<br />

& Vertrieb Häcker Küchen<br />

• Claudius Broich,<br />

Sales Director Küche / Bad Hettich<br />

• Daniel Borgstedt, Geschäftsführer Handel &<br />

Vertrieb KüchenTreff<br />

• Stefan Waldenmaier,<br />

Vorstand Leicht Küchen AG<br />

• Kirk Mangels, Vorstand Marketing &<br />

Kommunikation MHK Group<br />

• Frank Jüttner, Leiter Vertriebsgesellschaft<br />

Deutschland Miele<br />

• Lasse Naber, Geschäftsleitung Naber<br />

• Marco Tümmler,<br />

Geschäftsführer Neff Hausgeräte<br />

• Oliver Streit, Geschäftsführung nobilia<br />

• Sven Herden, Geschäftsführer Vertrieb &<br />

Marketing Rotpunkt Küchen<br />

• Jan Kurth, Geschäftsführer Verband der<br />

Deutschen Küchenmöbelindustrie (VdDK)<br />

Thema Nr. 1: die Kommunikation<br />

Die Antworten unserer Gesprächspartner spiegeln<br />

zahlreiche Aspekte wider. Auf ein einziges<br />

Fazit lassen sich die Beiträge nicht reduzieren.<br />

Deutlich wird in vielen Aussagen jedoch der<br />

überragende Stellenwert der Kommunikation –<br />

mit dem Privatkunden im Handel, aber auch firmenintern<br />

bzw. in der Hersteller-Händler- und<br />

Verband-Mitglieder-Beziehung. Analog wie digital.<br />

So werden digitalen Instrumenten in der<br />

Kundenberatung immer mehr Bedeutung zugemessen,<br />

allen voran der Video-Chat, es wird<br />

aber durchgehend auch der Wunsch nach dem<br />

direkten zwischenmenschlichen Kontakt betont.<br />

Dieser müsse weiterhin bestehen bleiben. Eine<br />

spürbare Zurückhaltung prägt die Statements<br />

zum Thema Messe. Nachvollziehbar: Hier droht<br />

der Blick wohl am ehesten an der Glaskugel anzuhaften.<br />

Obwohl für die kommenden Branchenmessen<br />

und die Hausausstellungen der Küchenmeile<br />

Lösungen gefunden werden müssen.<br />

Und bestimmt gefunden werden. Die Einschätzungen,<br />

ob die Küchenmöbelhersteller im September<br />

die Türen für den Handel öffnen werden,<br />

liegen teils erstaunlich weit auseinander. Doch<br />

lesen Sie selbst. Die Wirklichkeit ist wie der<br />

Blick darauf: vielseitig, differenziert, oft sehr<br />

subjektiv und stets außerordentlich spannend.<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 19


Küchenbranche<br />

Wie sollte sich eine „neue Normalität“ in der Küchenbranche im besten<br />

Falle darstellen? Was sollte künftig in unserer Branche anders sein als<br />

bislang? Vielleicht besser, stabiler. Beinhaltet diese krisenhafte Situation<br />

irgendwelche Chancen? „Krisen beflügeln schließlich die Kreativität“<br />

– so heißt es oft. Oder wird sich gar nichts ändern und ein ungebremstes<br />

„Höher, Schneller, Weiter“ den Alltag bestimmen?<br />

Volker Irle, AMK: „Die Corona-Pandemie war anfangs ein<br />

Schock, keine Frage, aber es gibt Chancen, mit einem blauen<br />

Auge davonzukommen. Der Küchenkauf ist schließlich<br />

ein langfristiger Prozess und die meisten Händler<br />

konnten ihre bisherigen Kontakte in den letzten Wochen<br />

weiterbearbeiten. Da die Industrie weitgehend durchproduzierte,<br />

blieb auch die Lieferfähigkeit bestehen. Jetzt<br />

kommt aber sicher eine spannende Phase. Es stellt sich<br />

die Frage, ob die Flaute des Shutdown den Küchenhandel<br />

erst nachgelagert erreicht. Konnte der Handel durch die<br />

Online-Kommunikation bereits neue Kontakte knüpfen?<br />

Das haben viele Händler schon aktiv umgesetzt und waren<br />

mit der Video-Beratung sehr erfolgreich.<br />

In der Küchenbranche begegnen wir zwei Arten von<br />

Kunden. Da sind die Neukäufer, die wegen eines Neubaus<br />

oder Umzugs eine neue Küche brauchen. Diese<br />

Kunden kommen vielleicht etwas später, aber sie werden<br />

kommen, weil sie die neue Küche einfach brauchen.<br />

Und dann sind da die Modernisierer. Die sind im<br />

Moment oft zurückhaltend und scheuen große <strong>Ausgabe</strong>n.<br />

Aber die Bedeutung eines gemütlichen Zuhauses<br />

wächst und wird immer emotionaler. Was wir jetzt gut<br />

gebrauchen können, ist Einkommenssicherheit, dann<br />

sind die Menschen auch bereit, sich der emotionalen<br />

Bedeutung einer neuen Küche als attraktiven Lebensmittelpunkt<br />

zu öffnen.<br />

Über die AMK-Pressearbeit setzen wir hier konkrete<br />

Impulse bei den Verbrauchern: mit unseren regulären<br />

Presseaussendungen, die das Zuhause bewusst emotional<br />

darstellen, und mit einer Reihe von Radio-Interviews,<br />

die wir aktuell produziert haben und den Sendern zur<br />

Verfügung stellen. Unsere Botschaft: Es gibt riesig viele<br />

Neuheiten in der Küche. Wenn Du Dein Zuhause modernisierst,<br />

dann beginne mit dem wichtigsten Raum.“<br />

Heidrun Brinkmeyer, Ballerina-Küchen: „Die Aussage<br />

‚Krisen bringen neue Chancen mit sich‘, können wir<br />

unterstreichen. Eine so intensive negative wirtschaftliche<br />

weltweite Krise, wie diese Pandemie, ist noch nie<br />

vorgefallen. Man könnte sie mit der Schlagkraft eines<br />

Weltkrieges vergleichen, jedoch gottseidank friedlich<br />

und ohne Zerstörung durch Waffen. Aus der Historie<br />

kann man lernen, dass alle Tiefpunkte des Weltgeschehens<br />

ein Reset bedeuteten. Danach kam es immer wieder<br />

zu einem Aufschwung, bei dem es darum ging, erst<br />

die alten Werte wiederherzustellen, um dann später<br />

noch besser zu werden. Ich gehe davon aus, dass dieses<br />

auch jetzt so sein wird.<br />

Mit der Corona-Krise und den Reiseeinschränkungen<br />

wird das Zuhause für viele Menschen wieder<br />

ein wichtiger Mittelpunkt – und damit auch die Küche<br />

zum wichtigsten Treffpunkt der Familie und Freunden.<br />

Die Notwendigkeit der Vorratshaltung und der Nahrungszubereitung<br />

bekommt einen ganz neuen Schwerpunkt<br />

im Bewusstsein der Menschen. Dieses ist sicherlich<br />

für unsere Branche zum Vorteil und ich wünsche<br />

mir, dass wir als Branche uns gemeinsam den Konsumenten<br />

mit hochwertigen Küchen präsentieren und<br />

das neue Bewusstsein der Wertigkeit des Zuhauses<br />

nicht mit Preiswerbung zerschlagen.<br />

Sie sprechen von einer neuen Normalität. Sicher<br />

wird es eine vorübergehende neue andere Normalität<br />

geben, was eine gewisse Zeit ein anderes Verhalten mit<br />

sich bringt. Später wird es wieder eine ganz normale<br />

Normalität geben, in der das derzeitige Krisen-Thema<br />

vergessen ist. Deshalb möchte ich nicht von einer neuen<br />

Normalität sprechen, sondern von einer vorübergehenden<br />

anderen Normalität.“<br />

Jürgen Feldmann, Der Küchenring: „Daran, dass es<br />

nach der Krise eine grundsätzlich, ganz neue Normalität<br />

geben wird, glaube ich nicht. Die marktwirtschaftlichen<br />

Mechanismen mit allen ihren Folgeerscheinungen<br />

greifen nach wie vor. Diese Einschätzung<br />

beziehe ich aber nicht ausschließlich auf die Küchenbranche,<br />

sondern sehe das eher gesamtwirtschaftlich.“<br />

Oliver Streit, nobilia: „Das ist ein interessanter Aspekt,<br />

den Sie da zu beleuchten versuchen. Klar ist bereits<br />

jetzt, dass die Einschränkungen infolge der Coronavirus<br />

Pandemie (infolge kürze ich das mit „CV“ ab) in<br />

vielen gesellschaftlichen und geschäftlichen Bereichen<br />

katalytisch gewirkt haben. Zum einen haben sich gerade<br />

in dieser Zeit gezwungenermaßen viele Einkaufsaktivitäten<br />

vom stationären Handel in Richtung Netz<br />

bewegt. Weitere Sortimente (zum Beispiel Lebensmittel,<br />

Getränke) konnten erfolgreich für den Handel im<br />

Netz erschlossen werden, vielfach stand dem (Start-)<br />

Angebot eine deutlich höhere Nachfrage gegenüber.<br />

Auch in der Geschäftswelt haben die drastischen Einschränkungen<br />

sicherlich bestimmten Entwicklungen<br />

den Weg bereitet und beschleunigt, das gilt für Besprechungen<br />

und Konferenzen, Verkaufs- und Beratungsgesprächen<br />

via Skype, Teams und Zoom etc. ebenso<br />

wie für Heimarbeit und Teleworking.<br />

Um der Beantwortung Ihrer Fragen im Einzelnen<br />

ein Fazit vorweg zu geben: Ja, CV hat ohne jeden Zweifel<br />

bestimmte Entwicklungen nach vorne getrieben,<br />

trotzdem gibt es keinen gleichwertigen Ersatz für das<br />

persönliche Gespräch. Der Mensch ist und bleibt ein soziales<br />

Wesen. Ein Einkauf sollte mit einem (möglichst<br />

positiven) Erlebnis verbunden sein, und selbst wenn<br />

es sicherlich auch Beispiele für positive Einkaufserlebnisse<br />

im Netz gibt, bleibt die soziale Komponente und<br />

die breite Facette der (mit allen Sinnen) erfassten Eindrücke<br />

im Netz gegenüber der realen Welt zurück.“<br />

20 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Sven Herden, Rotpunkt Küchen: „Das Wort der „neuen<br />

Normalität“ hört man derzeit immer wieder. Dabei<br />

muss aus meiner Sicht die Frage erlaubt sein, ob die alte<br />

Normalität denn wirklich so schlecht war? Ich denke<br />

nein und wenn uns diese Corona-Pandemie jetzt etwas<br />

„Zusatzmotivation“ verleiht, um notwendige Maßnahmen<br />

wie im Bereich der Digitalisierung anzugehen, um<br />

so besser. Dann entstehen sicher Chancen und Möglichkeiten,<br />

unser wirtschaftliches Handeln deutlicher stärker<br />

in Richtung Nachhaltigkeit ausrichten zu können.“<br />

Ernst-Martin Schaible, DER KREIS: „Aufgrund der guten<br />

Auftragslage vor der Corona-Pandemie konnten viele<br />

unserer Mitglieder ihr Geschäft auch während der Beschränkungen<br />

noch den Umständen entsprechend umsetzen.<br />

Wir verzeichnen allerdings einen deutlichen<br />

Rückgang im Auftragseingang während des Lockdowns.<br />

Dies wird zu einem Umsatzrückgang in diesem Jahr<br />

führen. Die Auflagen, dass Geschäfte bis 800 m 2 zuerst<br />

nicht öffnen durften, sorgten für Verärgerung. Mit der<br />

Wiedereröffnung der Küchenstudios nahm die Nachfrage<br />

erfreulicherweise sofort wieder Fahrt auf, sodass<br />

wir, Stand heute, davon ausgehen, dass unsere Branche<br />

die Krise insgesamt mit einem „blauen Auge“ überstehen<br />

kann, wenn nun das Tal der Krise durchquert wurde<br />

und es zu keinen Corona-Rückschlägen mehr kommt.<br />

Durch Homeoffice und die Reisebeschränkungen<br />

haben viele Menschen mehr Zeit als sonst zu Hause<br />

verbracht. Dadurch entsteht ein neues Bewusstsein für<br />

die eigenen vier Wände. Darin liegt eine große Chance<br />

für DIE KREIS Mitglieder, wenn sie den Kunden gezielt<br />

den Mehrwert einer neuen Küche vermitteln.“<br />

Yvonne Deters, Geschäftsführerin Goos Communication:<br />

„Die Digitalisierung wird ohne Frage weiter<br />

fortschreiten und muss von stationären Küchenhändlern<br />

in den Kommunikationsmix eingebaut werden. Es<br />

reicht aber nicht, diese Kanäle ohne Strategie und vor<br />

allem ohne Identifikation und Herzblut zu bespielen.<br />

Denn Menschen entscheiden sich beim Kauf, egal ob<br />

am POS oder online, nicht nur für eine Ware. Sie erfüllen<br />

sich ein Bedürfnis und/oder wollen ein Lebensgefühl<br />

kaufen. Entscheidend für den Erfolg ist deshalb<br />

eine emotionale, regelmäßige und zielgruppengerechte<br />

Ansprache, die die wahren Bedürfnisse der Kunden<br />

bestmöglich erfüllt und sowohl digital als auch persönlich<br />

am POS mit Leben gefüllt wird.<br />

Die durch die Corona-Situation entstandene Situation<br />

hat mit Sicherheit einige Küchenstudio-Besitzer aufgerüttelt,<br />

was die Möglichkeiten der Digitalisierung<br />

angeht. Der Küchenkauf war über viele Jahrzehnte<br />

sehr stark an den Point of Sale geknüpft und viele Studiobesitzer<br />

der Meinung, dass ein so planungs- und beratungsintensives<br />

Produkt wie die Küche nicht online<br />

zu verkaufen ist. Weil sich aber auch viele nicht herangetraut<br />

haben oder mussten. Jetzt wird deutlich, wenn<br />

auch erstmal „aus der Not geboren“, dass es doch funktioniert<br />

und ein großer Teil der Customer Journey digital<br />

abgebildet werden kann. Ohne Verluste. Mit einer<br />

guten Planungssoftware, die eine Videofunktion integriert<br />

hat, kann der Berater problemlos online gemeinsam<br />

mit dem Kunden planen – und dabei fast ein persönliches<br />

Beratungsgespräch nachempfinden.<br />

Dennoch sollten Küchenstudioinhaber auch nach<br />

Rückkehr zur vermeintlichen oder neuen Normalität<br />

nicht ausschließlich auf die digitale Komponente setzen,<br />

auch wenn sich diese in der Zwischenzeit bewährt hat.<br />

Denn obwohl sich viele Käufer in den letzten Wochen<br />

an digitale Konversation gewöhnt haben ist die Möglichkeit<br />

des Erlebens der Küche ein Vorteil, mit dem reine<br />

Onlineanbieter nicht mithalten können. Das sollten die<br />

Küchenstudios nutzen. Da reicht es allerdings nicht aus,<br />

die nackten Küchen ohne Ambiente und Dekoration zu<br />

präsentieren. Warum gehe ich heute noch in den POS,<br />

wo ich doch (fast) alles online bestellen kann? Es ist das<br />

Kauferlebnis. Ich möchte mich wohlfühlen, ein echtes<br />

Interesse an mir als Käufer spüren und das Produkt erleben<br />

und dann bestenfalls direkt das Gefühl bekommen,<br />

dass ich es unbedingt haben möchte. Ich kann mir<br />

vorstellen, dass die Küchenstudios gut beraten sind, die<br />

darauf eingehen. Vielleicht mit mehr Events im kleinen<br />

Rahmen. Warum nicht meine Käufer einmal im Jahr zu<br />

einem Dinner einladen – mit maximal 10 - 12 Personen –<br />

und wenn nötig mit dem einzuhaltenden Abstand?<br />

Als zusätzlicher Faktor kommt momentan hinzu,<br />

dass sich die Rolle oder die Wertigkeit der eigenen<br />

Küche und des Kochens durch Corona verändert haben.<br />

Ich habe in einer Erhebung gelesen, und es wundert<br />

mich nicht, dass aktuell deutlich mehr Geschirr<br />

gespült, also auch mehr zu Hause gekocht und gegessen,<br />

wird und kann es auch in meinem eigenen Umfeld<br />

erkennen: Es findet ein Umdenken statt: Das Zubereiten<br />

von Speisen hat, erst einmal zwangsläufig, weiter<br />

zugenommen. Und das betrifft jetzt insbesondere<br />

diejenigen, die sonst aus Bequemlichkeit oder als belohnenden<br />

Event auswärts essen gegangen sind. Also<br />

Menschen, die erst einmal auch über ein Einkommen<br />

verfügen, das dies überhaupt ermöglicht. Jetzt meint<br />

man zu erkennen, dass viele aus dieser Gruppe diesen<br />

Anreiz nutzen und auch künftig mehr zu Hause kochen<br />

als auswärts essen zu gehen. Auch diese Rahmenbedingungen<br />

lassen sich nutzen, den sicheren Ort des Zuhauses<br />

und der Küche zu thematisieren. Und natürlich<br />

die passenden Produkte anzubieten, das Zuhause zur<br />

Profiküche und Restaurantersatz werden zu lassen.<br />

Ich denke, die langfristige, emotionale und intensivere<br />

Beziehungspflege, on- und offline, wird künftig<br />

eine sehr entscheidende Rolle spielen. Denn was haben<br />

wir in der tiefsten Corona-Krise erlebt? Der Einzelhandel<br />

ist kreativ geworden und hat kurzerhand neue Verkaufsmöglichkeiten<br />

wie Präsentation über Social- Media-<br />

Kanäle und Pick-up im Laden oder Lieferung installiert.<br />

Allerdings habe ich es erlebt, dass die Kunden es besonders<br />

gut dort angenommen und unterstützt und gekauft<br />

haben, wo auch vorher schon ein enger Kontakt durch<br />

Service und ehrlichem Interesse bestand. Ein loyaler<br />

und langfristiger Kundenstamm lässt sich also künftig<br />

aufbauen, indem digitale und persönliche Kommunikation<br />

sich perfekt ergänzen und Information, Beratung<br />

und Emotionalität auf beiden Ebenen gelebt werden.“<br />

Claudius Broich, Hettich: „Jede Krise verschärft den<br />

Wettbewerb und sie reduziert die Erfolge auf tatsächliche,<br />

verteidigungsfähige und dauerhafte Wettbewerbsvorteile.<br />

Alle nicht zielgerichteten, das heißt: alle<br />

nicht an den Kundenbedürfnissen ausgerichteten An-<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 21


Küchenbranche<br />

gebote, werden gnadenlos entlarvt und letztlich vom<br />

Markt verschwinden. Das wiederum steuert die limitierten<br />

Ressourcen dann in solche Lösungen und Produkte,<br />

die vom Markt auch honoriert werden. Der<br />

Kunde kann sich also freuen. Wir erwarten, dass die<br />

Kunden ihre Verhaltensmuster durch ihre aktuellen<br />

Erfahrungen auch dauerhaft verändern werden. Das ist<br />

die Chance für jeden flexiblen und kreativen Anbieter,<br />

zukunftsfähige Produkte und Lösungen genau für diese<br />

neuen Bedürfnisse zu entwickeln. Ich gehe davon<br />

aus, dass bereits bekannte Megatrends, die sonst über<br />

viele Jahre wirken, nun einfach nur schneller und intensiver<br />

zum Tragen kommen: Dazu gehören vor allem<br />

die großen Themen der Nachhaltigkeit, die Anforderungen<br />

aus limitiertem Wohnraum oder die Anforderungen<br />

aus der Individualisierung oder Work Evolution.<br />

Grundsätzlich sollte sich die Branche nicht nur<br />

auf die Konkurrenz untereinander konzentrieren, sondern<br />

auch auf den Wettbewerb mit anderen Branchen.<br />

Der Kunde wird weniger Geld haben und daher genau<br />

abwägen, in was er nun investieren wird. Die Küche<br />

hat hier eine sehr starke Ausgangsposition: Sie bietet<br />

den perfekten Raum für viele emotionale Storys, die<br />

wir gemeinsam im Markt platzieren können. Wenn wir<br />

die Kunden hier erfolgreich abholen und mit unseren<br />

Produktlösungen begeistern können, sehe ich gute Zukunftschancen<br />

für die Branche.“<br />

Markus Sander, Häcker Küchen: „Leistungsorientierung<br />

und Wille zum Erfolg ist Teil unserer DNA. Deshalb<br />

wollen wir auch in Zukunft jedes Jahr etwas mehr<br />

erreichen. Den Leistungsgedanken verbinden wir bei<br />

Häcker aber immer mit unseren Werten und einer gelebten<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Meine nicht kreative Zeit im Auto, an Bahnhöfen<br />

und Flughäfen setze ich momentan für Strategieentwicklung<br />

ein. Das geht gut, denn die Präsenz im Unternehmen<br />

und die Bereitschaft zu kreativem Arbeiten<br />

ist hoch. Das nach der Krise alles anders ist, halte ich<br />

für Unsinn. Das meiste wird genauso sein wie vorher:<br />

Es wird gekocht und gegessen, die Wohnung oder das<br />

Haus spielen eine zentrale Bedeutung im Leben, viele<br />

möchten mit Familie und Freunden eine gute Zeit haben<br />

und wir werden auch weiterhin Pläne schmieden,<br />

um uns eine bessere Zukunft zu ermöglichen.<br />

Ich fände es grauenvoll, wenn es Kulturveranstaltungen,<br />

Restaurantbesuche oder Sportevents nicht<br />

mehr geben würde. Der digitale Anteil an Tageszeit ist<br />

jetzt nochmal übermäßig gestiegen. Das ist modern –<br />

aber ist es auch fortschrittlich?“<br />

Marco Tümmler, Neff: „Die Corona-Krise sorgt branchenweit<br />

für Veränderungen – so natürlich auch bei<br />

uns. Wir können kurzfristig z. B. keine Live-Kochvorführungen<br />

anbieten, müssen Kampagnen verschieben<br />

und viele Fachmessen wurden abgesagt. Das bedeutet<br />

ein Umdenken, jedoch keine grundsätzlich neue<br />

Markenausrichtung. Neff verspricht „Kochen aus Leidenschaft“<br />

– das gilt vor, während und auch nach der<br />

Krise. Unsere Kommunikation findet momentan zwar<br />

verstärkt digital statt, wir halten aber auch in Zukunft<br />

an einem Mix aus online und offline fest. Der PoS wird<br />

ein wichtiger Pfeiler bleiben, um die Marke zu erleben,<br />

denn bei vielen Kaufentscheidungen macht das Anfassen,<br />

Ausprobieren und Selbst-Erkunden der Geräte<br />

letztlich den Unterschied.<br />

Die Krise wird in jedem Fall dazu beitragen, die<br />

Qualität und Stärke von Marken transparent zu machen.<br />

Und stark ist eine Marke dann, wenn sie hält,<br />

was sie verspricht. Der Umgang mit anderen wird in<br />

den Fokus gerückt: Es kommt auf die Menschen an und<br />

deren Einfühlvermögen, Persönlichkeit und Haltung.<br />

Für die Zukunft wird es mehr denn je darum gehen,<br />

ein verlässlicher Partner zu sein und das Miteinander<br />

fair zu gestalten. Was wir jetzt brauchen, ist Zusammenhalt<br />

und Zuversicht. Das war von Beginn an unser<br />

Credo und auch einer der Gründe, warum wir gleich im<br />

April mit unserer Anzeige „NEFF macht Mut“ ein positives<br />

Zeichen gesetzt haben.<br />

Denn am Ende dürfen wir eine Sache nicht verkennen:<br />

Die Küchenbranche kann durchaus vom oft zitierten Cocooning-Effekt<br />

in dieser Krise profitieren. In Zeiten von<br />

geschlossenen oder nur beschränkt zugänglichen Restaurants<br />

erkennen viele Menschen den Stellenwert der<br />

eigenen Küche wieder. Das wird auch unseren Handelspartnern<br />

zugutekommen, davon sind wir überzeugt.“<br />

Lasse Naber: „Das Orakel zu befragen, in der Hoffnung<br />

Weisung zu erhalten, macht keinen Sinn. Zu groß sind<br />

in Coronazeiten die Dimensionen von Risiko und Unsicherheiten<br />

bis zur Überwindung der Pandemie. Niemand<br />

kann sagen, welche Entwicklungen das Geschehen<br />

noch nehmen wird. Kommt es nach Locke rungen<br />

zu weiteren Infektionswellen und damit erneut zu<br />

Lockdowns? Oder sind wir bereits auf dem Weg zurück<br />

zum Status quo? Wir alle stehen noch ganz am Anfang<br />

und können die wirtschaftlichen Auswirkungen derzeit<br />

überhaupt noch nicht über blicken. „Krisen beflügeln<br />

die Kreativität“! Das ist richtig und wichtig. Auch<br />

bei aller Unsicherheit und Risiko wäre es unserer Meinung<br />

nach das falsche Signal, sämtliche Investitionen<br />

und Entwicklungen dauerhaft zurückzufahren. Jetzt<br />

ist die Zeit, um neue innovative Produktkonzepte mit<br />

Wachstums- und Wertschöpfungspotenzial zu entwickeln<br />

sowie Vertriebs- und Marketingkonzepte zu<br />

schärfen, die Mehrwerte für unsere Kunden generieren.<br />

Unternehmertum geht einher mit Risikobereitschaft.<br />

Bei Naber werden keine Projekte oder Entwicklungen<br />

gestoppt. Wir blicken optimistisch nach vorn.<br />

Kirk Mangels, MHK: „Für die neue Normalität wünschenswert<br />

wäre, dass der entstandene Zusammenhalt,<br />

der sich seit dem Lockdown entwickelt hat, überdauert.<br />

Denn bei allem Wettbewerb sollte es am Ende doch vor<br />

allem um eins gehen: die Menschlichkeit.<br />

Wir sind auch davon überzeugt, dass – wenn insgesamt<br />

mehr Ruhe und Gelassenheit einkehrt – Werte<br />

wie die Familie und das eigene Heim wichtiger werden.<br />

Und dazu gehört eben auch eine schöne Küche. Daher<br />

bin ich auch in der ‚neuen Normalität‘ für unsere Branche<br />

gänzlich unbesorgt.“<br />

Markus Wegmann, berbel: „Wir kennen den Handel<br />

und die Industrie. Die Rückkehr zur Normalität, unter<br />

allen Vorsichtsmaßnahmen, ist notwendig und auch<br />

wichtig. Sobald die Krise in ein paar Wochen und Mo-<br />

22 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Foto: Biermann<br />

Volker Irle, Geschäftsführer<br />

AMK: „Die Online<br />

Videoberatung<br />

haben<br />

viele Händler<br />

schon aktiv<br />

umgesetzt<br />

und waren damit<br />

sehr erfolgreich.“<br />

Matthias Berens, Geschäftsleitung Vertrieb Bauformat Küchen:<br />

„Der Küchenkunde gibt eine Menge Geld beim Küchenkauf aus.<br />

Der persönliche Kontakt zum Verkäufer ist aus meiner Sicht<br />

nach wie vor sehr wichtig, um Vertrauen zu schaffen.“<br />

Heidrun Brinkmeyer, Geschäftsführung Ballerina-<br />

Küchen: „Ich wünsche mir, dass wir als Branche<br />

uns gemeinsam den Konsumenten mit hochwertigen<br />

Küchen präsentieren und das neue Bewusstsein<br />

der Wertigkeit des Zuhauses nicht mit Preiswerbung<br />

zerschlagen.“<br />

Foto: berbel<br />

Foto: Ballerina-Küchen<br />

Foto: Biermann<br />

Markus Wegmann, Vertriebsleiter<br />

berbel: „Das Eifern nach<br />

‚Höher, Schneller, Weiter‘ ist<br />

in der Branche völlig normal!<br />

Das ist auch dem Wettbewerb<br />

etwas geschuldet.“<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 23


Küchenbranche<br />

naten überwunden ist, tritt der normale Wahnsinn<br />

wieder ein. Das Eifern nach ‚Höher, Schneller, Weiter‘<br />

ist in der Branche völlig normal! Das ist auch dem Wettbewerb<br />

etwas geschuldet.“<br />

Frank Jüttner, Miele: „Die Corona-Krise entwickelt sich<br />

sehr dynamisch, und wir wissen nicht, wie die Situation<br />

im kommenden Jahr sein wird. In der aktuellen Phase<br />

verbringen wir alle mehr Zeit zu Hause. Die Menschen<br />

kochen wieder mehr, nutzen (soziale) Medien intensiver<br />

und kaufen häufig online. Gerade das Online-Shopping<br />

hat in der Corona-Krise noch einmal deutlich zugelegt.<br />

Wir glauben nicht, dass sich dieser Trend wieder umkehren<br />

wird. Allerdings wird sich das auf die beratungs- und<br />

dienstleistungsstarke Küchen branche vermutlich weniger<br />

auswirken. Wir werden zu einer neuen „Normalität“<br />

finden, in der persönliche Beratungsgespräche im Ladengeschäft<br />

nach wie vor gefragt sein werden. Mit Blick auf<br />

kommende Messen sind wir von Normalität aber noch<br />

weit entfernt. Hier braucht es – ob vorübergehend oder<br />

für einen längeren Zeitraum – neue tragfähige Konzepte.<br />

Wir bereiten uns auf verschiedene Szenarien vor.<br />

Als Marke müssen wir uns diesen aktuellen Rahmenbedingungen<br />

anpassen und noch stärker auf die Bedürfnisse<br />

unserer Kunden eingehen, etwa mit lebensnahen<br />

Angeboten zur Hygiene beim Waschen und Spülen oder<br />

mit einem breiten Angebot von inspirierenden Rezepten.<br />

In unserer Media-Strategie werden solche Servicethemen<br />

einen breiteren Raum einnehmen.<br />

Die Corona-Krise lässt uns alle aber auch innehalten.<br />

Was ist mir wirklich wichtig? Will ich in diesem<br />

Tempo weitermachen? Bei Miele nehmen wir uns da<br />

nicht aus und werden unseren Wertekanon neu justieren.<br />

Lebensqualität wird dabei eine ebenso große Rolle<br />

spielen wie ein ganzheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit<br />

und unternehmerischer Verantwortung.<br />

Dazu haben wir schon sehr konkrete Vorstellungen.“<br />

Jens Hölper, Garant: „Es hat sich schon jetzt gezeigt,<br />

dass der Küchenfachhandel in der Krise ein hohes Maß<br />

an Kreativität an den Tag gelegt hat, um die Situation<br />

zu meistern. Viele unserer Handelspartner haben diese<br />

bisher mit vergleichsweise überschaubaren Umsatzeinbußen<br />

im Auftragseingang überstanden, haben andere,<br />

digitale Wege zur Kundenberatung gefunden und<br />

können auf einen treuen Empfehlungskundenstamm<br />

bauen, der gegebenenfalls eben auf Termin später<br />

kommt. Viele haben dabei auch die Zeit genutzt, ihre<br />

hausinternen Prozesse einmal auf den Prüfstand zu<br />

stellen und entsprechende Optimierungsmaßnahmen<br />

zu ergreifen. Und grundsätzlich: Wenn nicht ein Großteil<br />

der Menschen am Ende davon überzeugt wäre,<br />

dass in jeder Krise eine Chance steckt, würde uns allen<br />

sehr viel verloren gehen. Mut, Optimismus und die<br />

Fähigkeit, sich auf neue Situationen einzustellen sind<br />

schließlich das, was Innovationen ausmacht.“<br />

Florian Goos, Goos Communication: „Ganz ehrlich:<br />

Das Thema digitale Kommunikation zum und mit dem<br />

Kunden wird von vielen Unternehmen unserer Branche<br />

stiefmütterlich behandelt. Warum? Weil wir uns eigentlich<br />

in guten Zeiten befinden – in der sogenannten<br />

Komfortzone. Es herrscht ein gewisser Wohlstand,<br />

es wird viel gebaut und dementsprechend werden<br />

viele Küchen samt Ausstattung benötigt. Das bedeutet<br />

viel Planung und damit auch ein gutes Geschäft<br />

im Küchen handel. Der Erfolg beruht zumeist auf persönlichem<br />

(Empfehlungs-) Marketing und führte gerne<br />

dazu, dass man beispielsweise digitale Kommunikationsmöglichkeiten<br />

wenig bis gar nicht betrachtet hat<br />

und auch nicht angegangen ist. Das gute Tagesgeschäft<br />

machte dies auch nicht zwingend notwendig.<br />

Die derzeit sehr herausfordernden Zeiten der Corona-<br />

Pandemie fallen den Unternehmen leichter, die neben<br />

realen Kundenkontakten auch digital gut aufgestellt<br />

sind. Sie haben eine Website, auf der sofort ein Corona-<br />

Hinweis zu erkennen war. Per Newsletter wurden Kunden<br />

darüber informiert, dass man weiterhin erreichbar<br />

ist. Analog dazu fand die Kommunikation in den sozialen<br />

Medien wie Facebook und Instagram statt. Und auch<br />

die interne Kommunikation war sofort Chefsache und<br />

Teil der Tagesordnung. In diesen Betrieben hat wohl<br />

noch am meisten Geschäft stattgefunden – vielleicht<br />

auch weniger, dies ist jedoch viel besser als quasi null.<br />

Wir sollten die derzeitige Krisenlage dazu nutzen,<br />

die Kommunikation zu überdenken und zu optimieren.<br />

Es geht nicht darum, ob stationär oder online. Nicht um<br />

analog und digital. Sondern darum, alles bestmöglich<br />

miteinander zu verbinden und den eignen optimalen<br />

Weg zu finden. Und dieser Weg sollte – nein er muss<br />

multidimensional sein. Im Mittelpunkt steht dabei der<br />

Kunde, der heute auf verschiedene Arten und dementsprechend<br />

unterschiedlichen Kanälen angesprochen<br />

werden möchte. Es gilt ihn zu verstehen und darauf<br />

ausgelegte Kommunikations- und Informationstools<br />

zu entwickeln und zu etablieren. Denn nur wer über<br />

eingespielte und gelebte Abläufe und Kanäle verfügt,<br />

ist in diesen Krisenzeiten aus kommunikativer Sicht<br />

gut aufgestellt und hat eine breite Auswahl an Möglichkeiten,<br />

seine Kunden direkt anzusprechen und zu erreichen.<br />

Der Kunde wird diese Aktivitäten honorieren<br />

– im wahrsten Sinne des Wortes. Und damit bleiben wir<br />

auch zukünftig in der Komfortzone.“<br />

Jan Kurth, VdDK: „Die Antwort ist mit Unsicherheit behaftet:<br />

niemand kennt Zukunft. Was wir derzeit erleben,<br />

ist leider teilweise noch die alte Realität: Die Themen<br />

Rabatte und Konditionen sind mit der Krise nicht<br />

verschwunden und die dringend benötigte engere Partnerschaft<br />

zwischen Industrie und Handel muss sich<br />

noch einen Weg bahnen. Küchen sind planungsintensiv<br />

und die persönliche Beratung war und ist ein „must<br />

have“. Wie wir aus dem DCC wissen, kommen nun aber<br />

dreidimensionale Konfigurationsprogramme in Echtzeit<br />

an den Markt, die in Verbindung AR und VR den<br />

klassischen Besuch eines Küchenstudios oder des POS<br />

ergänzen und den Verkaufsprozess unterstützen.“<br />

Wird es Kundengespräche im<br />

Studio in Zukunft a usschließlich<br />

auf Termin geben?<br />

Daniel Borgstedt, KüchenTreff: „Ein klares NEIN. Jetzt<br />

und in Zukunft werden wir in unseren Ausstellungen<br />

24 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Foto: DER KREIS<br />

André Dorner, Geschäftsführer Blum Deutschland:<br />

„Wir gehen unseren gewohnten Weg: Wir hören<br />

unseren Kunden zu, entwickeln gemeinsam innovative<br />

Konzepte und unterstützen sie entlang ihrer<br />

gesamten Prozesskette.“<br />

Foto: Blum<br />

Ernst-Martin Schaible, geschäftsführender Gesellschafter DER KREIS: „Es ist<br />

ein neues Bewusstsein für die eigenen vier Wände entstanden. Darin liegt<br />

eine große Chance.“<br />

Niklas Schulte, Geschäftsführer Bundesverband<br />

Mittelständischer Küchenfachhandel (BMK): „Das<br />

persönliche Gespräch wird wieder einen hohen<br />

Stellenwert haben und für den qualifizierten Fachhändler<br />

eindeutig zum Vorteil werden. Gleichwohl<br />

werden digitale Services und Beratungstools als Ergänzung<br />

an Relevanz gewinnen.“<br />

Foto: BMK<br />

Foto: Der Küchenring<br />

Jürgen Feldmann, Geschäftsführer Der Küchenring: „Gute Kunden-Kommunikation<br />

ist der Schlüssel. Und sie sollte auf möglichst vielen Kanälen<br />

stattfinden.“<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 25


Küchenbranche<br />

inspirieren und Kunden von den hochwertigen Materialien,<br />

der Technik und den Funktionen überzeugen. Den<br />

Wert einer Küche muss man wortwörtlich begreifen.“<br />

Ernst-Martin Schaible, DER KREIS: „Das ist unwahrscheinlich.<br />

Durch die Lockerungen und unter Einhaltung<br />

der Hygiene- und Abstandsregeln sind Kundenberatungsgespräche<br />

und Kundenbesuche bei<br />

Küchenspezialisten wieder möglich geworden. Die<br />

Nachfrage bei unseren Mitgliedern zieht jetzt schon<br />

spürbar an.“<br />

Stefan Waldenmaier, Leicht: „Für das klassische Küchenstudio<br />

ändert sich diesbezüglich eher wenig, da<br />

für eine Küchenplanung die Kundschaft schon immer<br />

auf Termin in das Geschäft kam. Meist erfolgt der Erstkontakt<br />

ohne Termin und Anmeldung. Dabei werden<br />

erste Sachverhalte geklärt, was auch unter Einhaltung<br />

der derzeit gängigen Regeln möglich ist. Der eigentliche<br />

Termin zur Küchenplanung wurde und wird auch<br />

weiterhin terminiert.“<br />

Markus Sander, Häcker Küchen: „Wenn damit der Besuch<br />

des Endkunden gemeint ist, wird das der Studiobetreiber<br />

– also unser Kunde – entscheiden. Als<br />

Endkunde wünsche ich mir bei hochwertigen Konsumartikeln<br />

terminierte Besuche nicht. Ein Studio lebt je<br />

nach Lage ja auch von Laufkundschaft oder Vorbeifahrkundschaft.<br />

Es wird aber von den meisten Kunden<br />

allgemein akzeptierte Verhaltensregeln zum Betreten<br />

und Verhalten im Studio geben.“<br />

Claudius Broich, Hettich: „Das denke ich nicht. Es<br />

wird im Zuge der Maßnahmen eventuell eine Verschiebung<br />

zugunsten der Terminvereinbarung geben. Die<br />

Laufkundschaft wird aber weiterhin bei Gelegenheit<br />

„einfach mal vorbeischauen“, und auch diese Kunden<br />

ohne Termin werden im Studio dann genauso professionell<br />

empfangen und betreut wie bisher.“<br />

Lasse Naber: „Nein, wir gehen von einer allmählichen<br />

Normalisierung des gewohnten Informations- und Beratungsablaufs<br />

aus. Wie auch vor Coronazeiten sollte<br />

sich nach einem ersten inspirierenden Ausstellungsbesuch<br />

ein geplanter Beratungsgesprächstermin ergeben.<br />

Unternehmen werden in Zukunft ihren Kunden<br />

wieder das gewohnte komplette Dienstleistungsportfolio<br />

anbieten können und müssen, um für diese relevant<br />

zu bleiben. Einschränkende Maßnahmen wie Einlasskontrollen,<br />

Abstands- und Hygienevorschriften – wenn<br />

auch „derzeit“ wieder auf komplett zugängiger Fläche –<br />

wirken nicht gerade frequenzfördernd.“<br />

Sven Herden, Rotpunkt Küchen: „Auch vor der Corona-Pandemie<br />

gab es ja bereits eine entsprechende Entwicklung,<br />

Kundengespräche auf Terminbasis zu führen.<br />

Dies hat sich sicherlich jetzt weiter verstärkt. Dass<br />

es Gespräche ausschließlich auf Termin geben wird,<br />

glaube ich nicht.“<br />

Oliver Streit, nobilia: „Solange wir uns mit dem Coronavirus<br />

befassen müssen, (und trotz der um sich<br />

greifenden Lockerungen wird uns das Thema weiter<br />

begleiten) wird es auch eine gewisse Skepsis der Menschen<br />

bezüglich größerer Ansammlungen und Veranstaltungen<br />

geben. Das von mir oben erwähnte Einkaufserlebnis<br />

steht also quasi im Wettstreit mit dem<br />

erhöhten Sicherheitsbedürfnis der Konsumenten. Aus<br />

den ersten Tagen der Wiedereröffnung des Möbel- und<br />

Küchenfachhandels in NRW kann man erkennen, dass<br />

der Handel (außer IKEA!) dieses Bedürfnis sehr seriös<br />

und verantwortungsvoll aufgenommen hat. In der<br />

näheren Zukunft wird es sicherlich sinnvoll sein, sich<br />

zu Beratungsgesprächen fest zu vereinbaren. Da eine<br />

Küche ja per se kein Initiativkauf ist, dürfte der „unvorhersehbare“<br />

Bedarf für Beratungen ohnehin relativ<br />

gering sein. Das nutzt sowohl den beiden beteiligten<br />

Seiten, es nutzt aber auch allgemein, da zumindest in<br />

den großen Häusern auf Sicht die Besucherströme weiterhin<br />

kontrolliert und gelenkt werden müssen.“<br />

Heidrun Brinkmeyer, Ballerina-Küchen: „Selbstverständlich<br />

werden Kundengespräche zukünftig überwiegend<br />

auf Termin geführt werden, so war das bisher<br />

auch. Die guten Studios haben Beratungsgespräche immer<br />

auf Termin vorgenommen, da die individuelle Beratung<br />

von der Zeit her vorbereitet und geplant werden<br />

muss. Im größeren Küchenfachmarkt und in Möbelhäusern<br />

wird die Beratung ohne Termin auch in kurzer<br />

Zeit wieder normal sein.“<br />

Jan Kurth, VdDK: „Da die Küchenstudios mittlerweile<br />

(mit Hygiene- und Frequenzeinschränkungen) geöffnet<br />

sind und schon in der Vergangenheit Beratungsgespräche<br />

eher mit festem Termin vereinbart wurden,<br />

wird sich hieran nicht viel ändern. Etwas anders sieht<br />

es auf der Großfläche aus, wo Beratungsgespräche auch<br />

ohne Termin stattfinden können. Aber auch das wird<br />

unter den bekannten Schutzmaßnahmen möglich sein.“<br />

Jürgen Feldmann, Der Küchenring: „Grundsätzlich<br />

arbeitet der stationäre Küchenhandel ja schon immer<br />

schwerpunktmäßig mit persönlichen Terminen, wenn es<br />

um die konkrete und individuelle Planung von Küchen<br />

geht. Solche Gespräche benötigen Zeit und Ruhe, nur so<br />

kann eine gute Planung zur vollsten Kundenzufriedenheit<br />

ablaufen. So viel Zeit haben alle Beteiligten nicht<br />

mal eben zwischendurch, schließlich müssen ja auch<br />

viele wichtige technische Informationen bereitgestellt<br />

werden, damit am Ende des Tages alles passt. Daran<br />

wird sich auch durch die Corona-Krise nichts ändern.<br />

Um in die Erlebniswelt Küche einzutauchen, Inspirationen<br />

zu finden und erste Fragen zu stellen, braucht<br />

es natürlich keinen Termin. Bummeln und Schlendern<br />

können Sie bei unseren Küchenhändler natürlich jederzeit<br />

während der Öffnungszeiten – und zurzeit eben<br />

nur unter Einhaltung aller entsprechenden Hygiene-<br />

Maßgaben.“<br />

Jens Hölper, Garant: „Nein, das denke ich nicht; aber es<br />

war in den Küchenstudios sowieso geübte Praxis, dass<br />

der Kaufabschluss nicht im ersten Gespräch beim Erstbesuch<br />

stattfand, sondern oft zwei bis drei Termine bis<br />

zum Abschluss stattfanden. Aber: Die Kunden sind generell<br />

sensibilisiert für das Thema und werden sicher<br />

von sich aus öfter einen Termin im Vorfeld vereinbaren,<br />

26 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Jens Hölper, Geschäftsführer Garant Holding: „Wenn<br />

nicht ein Großteil der Menschen am Ende davon überzeugt<br />

wäre, dass in jeder Krise eine Chance steckt,<br />

würde uns allen sehr viel verloren gehen.“<br />

Yvonne Deters, Geschäftsführerin Goos Communication: „Die langfristige,<br />

emotionale und intensivere Beziehungspflege, on- und offline,<br />

wird künftig eine sehr entscheidende Rolle spielen.“<br />

Foto: Häcker Küchen<br />

Foto: Goos<br />

Foto: Goos<br />

Foto: Garant<br />

Markus Sander, Geschäftsführer Marketing & Vertrieb<br />

Häcker Küchen: „Ein Studio lebt je nach Lage auch von<br />

Laufkundschaft oder Vorbeifahrkundschaft.“<br />

Florian Goos, Geschäftsführer Goos Communication: „Wir sollten die<br />

derzeitige Lage dazu nutzen, die Kommunikation zu überdenken und<br />

zu optimieren. Analog und digital.“<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 27


Küchenbranche<br />

damit gewährleistet ist, dass sie ihren Beitrag zur Einhaltung<br />

der Abstandregeln leisten – und natürlich, dass<br />

sich jemand Zeit für sie nehmen kann. Hierzu werden<br />

sicher auch Online-Terminreservierungen zunehmen.“<br />

Findet das Planungs- und<br />

Verkaufs gespräch künftig gar<br />

nur noch im Video-Chat statt?<br />

Niklas Schulte, BMK: „Kurz und mittelfristig ist davon<br />

nicht auszugehen. Das persönliche Gespräch wird gerade<br />

nach der ,Corona-Isolation‘ wieder einen hohen Stellenwert<br />

haben und für den qualifizierten Fachhändler<br />

eindeutig zum Vorteil werden. Gleichwohl werden digitale<br />

Services und Beratungstools als Ergänzung an Relevanz<br />

gewinnen.“<br />

Jan Kurth, VdDK: „Nein, sicherlich nicht ausschließlich,<br />

und vermutlich auch nicht überwiegend. Aber –<br />

wie bereits dargestellt – können Vorgespräche per Video-Chat<br />

helfen, die Prozesse zu strukturieren und zu<br />

fokussieren. Sicher nimmt Videochat an Bedeutung zu<br />

und kann etwa für Information, Beratung und Vorauswahl,<br />

z. B. bei der Ausstattung /Zubehör, gut genutzt<br />

werden. Zudem erhält der Verkäufer einen guten Eindruck<br />

vom Wohnumfeld des Kunden.“<br />

Matthias Berens, Bauformat Küchen: „Nein, das glaube<br />

ich nicht. Der Küchenkunde gibt eine Menge Geld<br />

beim Küchenkauf aus. Der persönliche Kontakt zum<br />

Verkäufer ist aus meiner Sicht nach wie vor sehr wichtig,<br />

um Vertrauen zu schaffen. Ebenso wichtig ist es,<br />

die Küche einmal live gesehen zu haben. Ich kann mir<br />

gut eine Kombination vorstellen aus Online und Offline.<br />

Vorberatung oder Feinschliff via Videokonferenz,<br />

aber dennoch einmal ein persönlicher Besuch bei dem<br />

Berater.“<br />

Lasse Naber: „Nein, auch das glauben wir nicht. Es<br />

ist und bleibt ein großer Unterschied, mit Küchen, Autos<br />

oder anderen hochpreisigen Gütern auf Grundlage<br />

eines persönlichen Face-to-Face-Gesprächs, verbunden<br />

mit optischen und haptischen Reizen wie Formen,<br />

Farben, Materialien und Oberflächen eine Beziehung<br />

herzustellen – oder ob diese nur digital am Bildschirm<br />

oder in virtuellen Gesprächs- und Präsentationsräumen<br />

vermittelt werden.“<br />

Daniel Borgstedt, KüchenTreff: „Auch hier ein klares<br />

NEIN. Das persönliche Gespräch und eine gute Kundenbeziehung<br />

sind durch nichts zu ersetzen. Küchenkauf<br />

ist und bleibt Vertrauenssache. Trotzdem ist die<br />

Einbindung von Videochats in der Akquirierung neuer<br />

Kunden und in der Betreuung von Bestandskunden<br />

nicht mehr wegzudenken.“<br />

Markus Wegmann, berbel: „Nach wie vor spielt beim<br />

Kauf einer aufwendig geplanten und hochwertigen Einbauküche<br />

der „menschliche Faktor“ eine sehr wichtige<br />

Rolle. Natürlich muss nicht bei jeder kleinen Rückfrage<br />

und Änderung gleich der Besuch im Fachgeschäft<br />

oder Handel stattfinden. Aber die persönliche Ansprache<br />

erleichtert vieles und macht eine professionelle Planung<br />

erst möglich.“<br />

Sven Herden, Rotpunkt Küchen: „Das denke ich nicht<br />

und ist sicherlich zu einem gewissen Teil auch abhängig<br />

von der Kundengruppe. Ich bin aber davon überzeugt,<br />

dass es eine verstärkte „hybride“ Lösung geben<br />

wird, welche das Beste aus den Welten vereint.“<br />

Oliver Streit, nobilia: „Ganz sicher nicht! Mit den zusätzlichen,<br />

häufig neu erlernten und geübten Möglichkeiten<br />

der Kommunikation bieten sich weitere, technische<br />

Alternativen für Gespräche, aber aus den o. a.<br />

Gründen ist gerade bei Beratung und Verkauf erklärungsintensiver<br />

Produkte das persönliche Gespräch<br />

und die persönliche Inaugenscheinnahme vor Ort nicht<br />

gleichwertig zu ersetzen.<br />

Viele Händler (insbesondere die kleineren Strukturen)<br />

haben sich in Bezug auf diese neuen Möglichkeiten<br />

der Kommunikation sehr flexibel eingestellt.<br />

Wegen der ebenfalls bereits angesprochenen Skepsis<br />

der Konsumenten bezüglich „unnötiger“ Kontakte,<br />

sind die Händler sicherlich gut beraten, wenn sie ihr<br />

erworbenes Wissen in diesen Themen weiter erhalten<br />

und einsetzen, ein prinzipieller Bedarf bleibt auf jeden<br />

Fall. Gerade bei einfachen Nachfragen können so viele<br />

unnötige Wegezeiten eingespart werden (ökonomisch<br />

und ökologisch gleichermaßen wertvoll).“<br />

Kirk Mangels, MHK: „Die Corona-Pandemie hat viele unserer<br />

Lebensgewohnheiten verändert und zu einer neuen<br />

Normalität geführt, die sich ganz sicher auch – teils nachhaltig<br />

– auf die Geschäfte in den Küchenstudios auswirken<br />

wird. Und tatsächlich erleben wir eine Öffnung hin<br />

zu digitalen Verkaufshilfen, die allerdings nicht dazu<br />

führen, dass komplett online verkauft wird. Vielmehr<br />

werden sie da als weiterer Verkaufskanal eingesetzt,<br />

wo es Sinn macht. Zum Beispiel ist gut vorstellbar, dass<br />

Kunden nicht mehr alle Planungstermine im stationären<br />

Handel wahrnehmen müssen. Zwischenschritte können<br />

sehr gut per Video-Chat abgestimmt werden. Dieses Vorgehen<br />

spart den Küchenkäufern viel Zeit und in Großstädten<br />

mit verstopften Straßen auch Nerven. Wenn es<br />

aber im Beratungsgespräch um Farben und Materialien<br />

oder auch um die Inspiration geht, wird der Besuch im<br />

stationären Handel das Nonplusultra bleiben, denn digital<br />

lassen sich gerade Haptik, aber auch Farben nun mal<br />

schlecht vermitteln. Und schlussendlich bleibt auch der<br />

ganz persönliche Kontakt zwischen Planer und Kunden<br />

für ein erfolgreiches Gespräch ausschlaggebend.<br />

Es wird aber nicht nur Terminvereinbarungen geben.<br />

Denn auch zukünftig werden sich Kunden inspirieren<br />

lassen wollen und schauen einfach vorbei. Die<br />

Anzahl wird allerdings geringer werden als vor der<br />

Krise. Schon alleine dadurch, dass sich der Endkunde<br />

jetzt anders auf ein Gespräch vorbereiten kann, macht<br />

es sehr viel Sinn, einen Termin zu machen, damit der<br />

Händler eben auch ausreichend Zeit einplanen kann.“<br />

Markus Sander, Häcker Küchen: „Das glaube ich nicht.<br />

Der ganze Prozess kann und wird stärker digital un-<br />

28 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


terstützt. Das lernen wir ja gerade deutlich in unseren<br />

Unternehmen. Wir merken jedoch auch, dass Emotionen<br />

und nonverbale Signale im Video-Chat sehr gefiltert<br />

werden, insbesondere wenn mehrerer Personen<br />

teilnehmen. Im Video-Chat bleiben viele kleine Randbemerkungen,<br />

Humor und versteckte Hinweise auf der<br />

Strecke.“<br />

Ernst-Martin Schaible, DER KREIS: „Während der Schließungsphase<br />

haben viele Endkunden die Online-Angebote<br />

wie Beratung via Video-Chat oder auch digitale<br />

Planungstools genutzt und daran Gefallen gefunden. In<br />

den kommenden Monaten werden diese Kommunikationsplattformen<br />

sicherlich auch weiter stärker genutzt<br />

werden. Die DER KREIS Mitglieder haben sich sehr flexibel<br />

auf die neuen Anforderungen eingestellt und ihre<br />

Online-Angebote ausgeweitet. Das authentische Kauferlebnis,<br />

das ein Küchenstudio bietet, können sie nicht ersetzen.<br />

Wer eine Küche kauft, will das Produkt real erleben,<br />

beispielsweise die Farbe der Fronten sehen oder<br />

die Haptik einer Arbeitsplatte spüren. Ein virtueller Besuch<br />

im Küchenstudio kann das Erlebnis im Küchenstudio<br />

nie komplett ersetzen. Vorgespräche und Planungen<br />

werden künftig mehr online basiert stattfinden. Vor<br />

dem Kaufabschluss werden persönliche Beratungs- und<br />

Auswahlgespräche ausschlaggebend sein.“<br />

Claudius Broich, Hettich: „Ich kann mir vorstellen,<br />

dass viele Kunden es begrüßen würden, wenn einige<br />

Planungsschritte per Video-Chat besprochen werden<br />

können, ohne dass sie dafür jedes Mal zum POS fahren<br />

müssen. Aber essentielle Dinge wie die Auswahl<br />

der Materialien, die optischen und haptischen Erfahrungen<br />

und das emotionale Erleben der Produkte erzwingen<br />

auch weiterhin Termine vor Ort. Es ist viel<br />

einfacher, Bedürfnisse bei den Kunden zu wecken,<br />

wenn sie die Benefits direkt persönlich erleben können<br />

– und nicht nur per Videochat.“<br />

Heidrun Brinkmeyer, Ballerina Küchen: „Das Planungsgespräch<br />

per Video-Chat wird zukünftig ein zusätzliches<br />

Instrument bei der Küchenplanung und dem<br />

Küchenverkauf sein. Eine hochwertige individuelle<br />

Küche wird häufig mit mehreren Beratungsterminen<br />

erstellt und hier ist es vorstellbar, dass die verschiedenen<br />

Stufen der Beratung per Video-Chat erfolgen<br />

und es nur noch eine Auswahl der Materialien im Studio<br />

gibt. Dieses wird pro Kunde und dessen Anspruch<br />

unterschiedlich sein. Es wird auch in Zukunft Kunden<br />

geben, die lieber die komplette Beratung im Studio machen,<br />

und ebenso wird es Kunden geben, die komplett<br />

per Video-Chat kaufen.“<br />

Jürgen Feldmann, Der Küchenring: „Alle unsere<br />

Händler haben sich während der Krise, wenn nicht bereits<br />

schon vorher im Leistungsportfolio enthalten, die<br />

Möglichkeiten des Digitalen Küchenverkaufs und der<br />

Online-Beratung in Rekordzeit angeeignet. Die Rückmeldungen<br />

der Händler sind durchgängig positiv. Diese<br />

Entwicklung ist großartig – und wird sicher auch in<br />

Zukunft beibehalten, wenn die Kunden es wünschen<br />

oder z.B. das körperliche Handicap eines Kunden diese<br />

Form von Beratung erfordert.<br />

Grundsätzlich sehe ich aber nicht, dass das persönliche<br />

Planungsgespräch vor Ort langfristig durch das<br />

digitale ersetzt wird. Ein Video- Call ist aber eine super<br />

Sache, wenn z. B. im Planungsprozess noch eine wichtige<br />

Rückfrage gestellt werden muss oder wenn Kunden<br />

dem Berater im Küchenhaus auf eine architektonische<br />

Besonderheit in ihrer Küche hinweisen wollen.“<br />

Jens Hölper, Garant: „Nein, ganz bestimmt nicht ‚nur‘.<br />

Aber ich bin sicher, dass der Video-Chat künftig ein ergänzendes<br />

Medium sein wird, um für alle Seiten den Küchenkauf<br />

effizienter zu gestalten. Etwa als ‚Schulterblick‘<br />

zu einem Planungs-Zwischenstand, bevor man sich dann<br />

zu einem Folgetermin persönlich trifft. Oder auch z. B.<br />

zum Durchsprechen von Änderungen nach Auftragserteilung,<br />

beispielsweise nach erfolgtem Aufmaß. Für<br />

den Küchenfachhandel sehen wir das außerdem als eine<br />

Chance, gerade konsumstarken und vielbeschäftigten<br />

Kunden sehr flexible Termine anbieten zu können und<br />

damit tatsächlich auch mit dieser Flexibilität aktiv über<br />

Marketingaktivitäten Kunden ins Haus zu holen, die<br />

sonst vielleicht gar nicht gekommen wären. Diese Flexibilität<br />

könnte im Übrigen gerade ein Vorteil gegenüber<br />

den Möbel-Großflächenkonzernen sein – und wenn der<br />

Fachhandel diesen Mix aus digitalen Beratungsmöglichkeiten<br />

und persönlichem Gespräch mit ‚Anfassen‘ der<br />

Ware in seiner lokalen Umgebung ausspielt, dann hat<br />

er auch einen entscheidenden Vorteil im ‚Omnichannel‘-<br />

Mix gegenüber beispielsweise rein digital aufgestellten<br />

Beratungsangeboten. Es geht eben darum, sich auf<br />

den Kunden einzustellen – wann und wie dieser kaufen<br />

möchte. Aus vielen Gesprächen in den vergangenen Wochen<br />

mit unseren Mitgliedern, etwa aus den Erfa-Kreisen,<br />

kann ich sagen, dass die meisten die digitale Beratung<br />

erfolgreich eingesetzt haben und wirklich auch<br />

nennenswerte Kaufabschlüsse erzielt haben. Oft, um<br />

die bereits laufenden Kundenkontakte trotz Geschäftsschließung<br />

zum Abschluss zu bringen (und das übrigens<br />

in der Regel auf ausdrücklichen Kundenwunsch bzw. mit<br />

sehr positivem Kundenfeedback über diesen bequemen<br />

und sicheren Weg) – zum Teil sind die Händler aber tatsächlich<br />

auch über diesen Weg mit Neukunden in Kontakt<br />

gekommen und konnten sowohl direkt digital Abschlüsse<br />

tätigen als auch diese nach der Wiederöffnung<br />

im Rahmen einer „physischen“ Bemusterung zum Abschluss<br />

bringen. Wir haben dabei verbandsseitig direkt<br />

in den ersten Tagen des Shutdown mit einem Webinar<br />

unterstützt, wie man online plant und verkauft. Der Ehrlichkeit<br />

halber muss man aber auch sagen, dass es – gerade<br />

in städtischen Gebieten, wo die Kundenbeziehung<br />

vielleicht etwas unpersönlicher ist – durchaus auch negative<br />

Erfahrungen mit sogenannten ‚Angebotssammlern‘<br />

gegeben hat, die den schnellen digitalen Weg genutzt<br />

haben, um sich nur rasch noch fünf Preisangebote<br />

einzuholen. Dafür braucht man, nicht anders als im rein<br />

stationären Geschäft, dann das nötige ‚Fingerspitzengefühl‘,<br />

um damit entsprechend umzugehen.“<br />

Stefan Waldenmaier, Leicht: „Nein, eine gänzliche<br />

Umstellung auf einen Video-Chat wird nicht stattfinden.<br />

Jedoch werden die digitalen Möglichkeiten zunehmend<br />

in Teilbereichen des Beratungsablaufs eine Etablierung<br />

erfahren. Die haptische Erfahrung mit dem<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 29


Küchenbranche<br />

Produkt bleibt aber unabdingbar für den Planungsprozess<br />

und findet auch weiterhin vor Ort im Küchenstudio<br />

statt.“<br />

Volker Irle, AMK: „Kunden informieren sich schon<br />

seit Längerem immer intensiver im Internet über die<br />

Möglichkeiten und Vorzüge, die eine moderne Einbauküche<br />

bietet und welche Produktlösungen zur Verfügung<br />

stehen. Diese Entwicklung bekommt jetzt weitere<br />

Nahrung. Die Informationsphase wird durch die Kontaktbeschränkungen<br />

noch digitaler und weitere Teile<br />

der Kommunikation werden online gestaltet. Aber als<br />

weitere Informationsbausteine, nicht im Rahmen eines<br />

Onlineverkaufs. So nützlich Instrumente wie der Video-Chat<br />

sind: Bevor Interessenten zu Kunden werden,<br />

wollen sie das Produkt live erleben. Sie wollen die Materialien<br />

anfassen, Funktionen testen, mal einen Oberschrank<br />

oder die Auszüge öffnen und sich persönlich<br />

davon überzeugen, wieviel Stauraum vorhanden ist<br />

und wie der ausgestattet werden kann. In der Summe<br />

wird der stationäre Handel deutlich hybrider werden<br />

als bisher, komplett online abgewickelt wird er meiner<br />

Meinung nach aber eher nicht.“<br />

In welchen Bereichen<br />

wird es digitaler?<br />

Daniel Borgstedt, KüchenTreff: „In allen Bereichen.<br />

Die neue Kundengeneration, die heranwächst, also<br />

der Ersteinrichter, wird ein grundlegend anderes Verständnis<br />

von Digitalisierung und eine völlig andere Erwartungshaltung<br />

haben. Über das was kommt werden<br />

sich noch viele wundern.“<br />

Claudius Broich, Hettich: „Hier kann ich mich auf meine<br />

persönliche Erfahrung beim letzten Küchenkauf<br />

vor einem halben Jahr beziehen: Gewisse Planungsschritte<br />

sowie die persönliche Betreuung des Kunden<br />

vor, während und auch nach der Lieferung und dem<br />

Aufbau der Produkte lassen sich noch viel stärker digitalisieren<br />

und optimieren. Schauen wir nur auf den<br />

After-Sales-Bereich: Hier hat eine Betreuung für mich<br />

als Küchenkunde bisher so gut wie gar nicht stattgefunden.<br />

Doch genau in dieser Phase lassen sich meiner<br />

Meinung nach die digitalen Lösungen perfekt einsetzen,<br />

zum Beispiel als Kommunikations-Interface zwischen<br />

Kunde und Anbieter. Gerade jetzt, einige Monate<br />

nach dem Kauf, könnten attraktive Ergänzungsangebote<br />

mein Interesse wecken, um das Küchen-Setup abzurunden.<br />

Beim Küchenkauf selber haben meine Frau<br />

und ich uns erst einmal nur auf das Wesentliche konzentriert.<br />

Der eigentliche Küchenkauf war ja komplex<br />

genug. Damals hatten wir wirklich nicht den Kopf und<br />

die Zeit, uns mit dem Innenleben und Accessoires zu<br />

beschäftigen. – Jetzt aber schon.“<br />

Markus Sander, Häcker Küchen: „In allen Bereichen.<br />

Die Produktion und Logistik ist bei einigen Herstellern<br />

schon komplett digital vernetzt. Beim Produkt werden<br />

digitale Inhalte – insbesondere im E-Gerätebereich –<br />

immer wichtiger. Und im Markt ist Digitalisierung von<br />

Lieferanten über Hersteller bis zum Händler bei uns in<br />

vielen Themen umgesetzt und wir arbeiten aktuell fokussiert<br />

an weiteren Strategien.“<br />

Ernst-Martin Schaible, DER KREIS: „Wir rechnen damit,<br />

dass die Corona-Krise in allen Bereichen die digitale<br />

Entwicklung beschleunigt, besonders im Verkauf.<br />

Interessenten werden sich künftig auch stärker<br />

im Web informieren und die ersten Planungen ihrer<br />

Küche von zu Hause vom Sofa aus machen, bevor sie<br />

sich auf den Weg ins Küchenstudio machen. Die Lockdown-Phase<br />

haben viele Mitglieder kreativ genutzt,<br />

um ihre Online-Angebote auszubauen. Unsere Verbundgruppe<br />

hat hierzu Webinare angeboten, die von<br />

den Mitgliedern sehr gut angenommen und bereits erfolgreich<br />

umgesetzt wurden.“<br />

Stefan Waldenmaier, Leicht: Wir können davon ausgehen,<br />

dass einfache Abstimmungen und Rückfragen<br />

zu technischen Details, Planungsoptionen und terminlichen<br />

Aspekten zukünftig statt per Mail oder Telefon<br />

auch per Video Chat oder anderen digitalen Optionen<br />

erfolgen können.“<br />

André Dorner, Blum: „Mit Industrie 4.0 haben schon<br />

weit vor der Corona-Krise viele Veränderungen in unser<br />

Unternehmen Einzug gehalten. In den letzten Wochen<br />

haben wir jedoch noch intensivere Erfahrungen mit flexiblem<br />

Arbeiten und digitalen Tools zur Kommunikation<br />

und Zusammenarbeit gesammelt – quer durch alle<br />

Unternehmensbereiche. Wir konnten den persönlichen<br />

Kontakt mit Kunden und Partnern dank der digitalen<br />

Möglichkeiten auch in den letzten Wochen pflegen.“<br />

Niklas Schulte, BMK: „Planung, Verkauf, Payment,<br />

Marketing, Logistik/Warenannahme – eigentlich in allen<br />

auf gewisse Weise. Es ist ein massiver (und teilweise<br />

überfälliger) Digitalisierungsschub in Deutschland<br />

zu beobachten. Eine Entwicklung, die grundsätzlich<br />

nicht neu ist, sich aber durch Corona derzeit deutlich<br />

beschleunigt. Insbesondere der stationäre Fachhandel<br />

zeigt sich jetzt (teilweise) sehr beweglich und kreativ.“<br />

Volker Irle, AMK: „In der Kommunikation, und das in<br />

vielen Bereichen. Im Verkaufsgespräch die Videoberatung<br />

punktuell geschmeidig einzusetzen, ist eine positive<br />

Geschichte. Auch AMK-intern nutzen wir diese<br />

Instrumente gerade sehr intensiv. In der Abstimmung<br />

der Arbeitsgruppen zum Beispiel. Lediglich zwei festgelegte<br />

physische Termine mussten wir in der Anfangsphase<br />

der Pandemie absagen, seitdem tagen wir<br />

reibungslos in virtuellen Projektteam-Meetings.“<br />

Lasse Naber: „Es gab schon viele Ansätze, die Bedürfnisse<br />

und Möglichkeiten neuer digitaler Plattformen<br />

im Küchenhandel abzuklären und zu bespielen. Das<br />

Ausmaß der Veränderungen, die wir feststellen konnten,<br />

deutet eindeutig darauf hin, dass dieser Transformationsprozess<br />

sehr träge vorankommt – was nicht<br />

zuletzt der Komplexität einer Küche geschuldet ist.<br />

Die Herausforderung der Zukunft wird sein, digitale<br />

Dienstleistungen zu kreieren, die physische Angebote<br />

sinnvoll ergänzen und nicht ersetzen. Was unse-<br />

30 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Foto: Biermann<br />

Sven Herden, Geschäftsführer<br />

Vertrieb & Marketing Rotpunkt<br />

Küchen: „Wenn uns diese<br />

Corona-Pandemie jetzt etwas<br />

‚Zusatzmotivation‘ verleiht, um<br />

notwendige Maßnahmen wie im<br />

Bereich der Digitalisierung anzugehen,<br />

um so besser.“<br />

Foto: Hettich<br />

Foto: Leicht<br />

Claudius Broich, Sales Director Küche / Bad Hettich:<br />

„Die Küche hat eine sehr starke Ausgangsposition:<br />

Sie bietet den perfekten Raum für viele emotionale<br />

Storys, die wir gemeinsam im Markt platzieren<br />

können.“<br />

Foto: KüchenTreff<br />

Stefan Waldenmaier, Leicht Küchen: „Veranstaltungen, wie die Hausmessen<br />

im Herbst, werden nach aktueller Einschätzung unter Beachtung der<br />

Hygiene vorschriften stattfinden.“<br />

Daniel Borgstedt, Geschäftsführer Handel & Vertrieb<br />

Küchen Treff: „Die neue Kundengeneration,<br />

die heranwächst, also der Ersteinrichter, wird ein<br />

grundlegend anderes Verständnis von Digitalisierung<br />

und eine völlig andere Erwartungshaltung<br />

haben. Über das was kommt werden sich noch<br />

viele wundern.“<br />

Foto: MHK<br />

Kirk Mangels, Vorstand Marketing & Kommunikation MHK Group:<br />

„Für die neue Normalität wünschenswert wäre, dass der entstandene<br />

Zusammen halt, der sich seit dem Lockdown entwickelt hat, überdauert.“<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 31


Küchenbranche<br />

re internen Prozesse betrifft, sind wir bereits seit vielen<br />

Jahren aktiv auf dem Weg der Digitalisierung und<br />

werden diesen auch weiterhin mit großem Engagement<br />

beschreiten. Wir wollen die Bedürfnisse unserer Handelspartner<br />

noch besser verstehen und ihnen entlang<br />

vieler Berührungspunkte passende individuelle Mehrwert-Services<br />

anbieten.“<br />

Markus Wegmann, berbel: „In allen Bereichen der<br />

Küchen- und Möbelindustrie ist viel „Luft nach oben“<br />

und sicherlich ist der digitale Küchen-Bereich ausbaufähig.“<br />

Jan Kurth, VdDK: „Das zieht sich durch die gesamte<br />

Wertschöpfungskette: Von Produktentwicklung über<br />

Produktion bis hin zur Logistik z. B. mit digitaler<br />

Transport- und Lagerflächenplanung bzw. -zuweisung<br />

und Warenübergabeoptimierung. Hinzu kommt der<br />

gesamte Bereich Online-Handel in eigener Verantwortung<br />

oder über Vertriebspartner (fulfillment), der an<br />

Bedeutung zunimmt und nur digital realisierbar ist.“<br />

Sven Herden, Rotpunkt Küchen: „Sicherlich in sämtlichen<br />

Bereichen, aber mit unterschiedlich starker Ausprägung.<br />

Im Bereich von Planungs- und Beratungsleistungen<br />

wird es sicherlich digitaler werden bzw. ist<br />

es dies schon geworden.“<br />

Oliver Streit, nobilia: „Typische Abstimmungsgespräche<br />

oder Rückfragen können und werden sich aktuell<br />

und in Zukunft vielmehr auf Skype und Co. verlagern.<br />

Bezogen auf unser Unternehmen werden wir die<br />

Möglichkeiten von Heimarbeit in der Kundenbetreuung<br />

weiter ausbauen, das hatten wir allerdings schon vor<br />

CV getan, um erworbenes Wissen der Mitarbeiter möglichst<br />

lange im Unternehmen halten zu können (trotz<br />

Heirat / Wegzug / Familiengründung etc.). Bestimmte<br />

Gespräche (erste Bedarfsabfrage / Ideensammlung,<br />

Vorstellung des daraus folgenden Planungsvorschlags)<br />

sollten sicherlich auch unter CV-Bedingungen persönlich<br />

und „live“ geführt werden, auch bildet sich im persönlichen<br />

Treffen die notwendige Vertrauensbasis zwischen<br />

Käufer und Verkäufer besser aus. Rückfragen,<br />

kleinere Abstimmungen müssen nicht mehr persönlich<br />

erfolgen, wenn Sie so wollen, erhöht sich der Multimediamix<br />

im Kundenkontakt – aber das persönliche<br />

Gespräch bleibt wichtig und nimmt meines Erachtens<br />

sogar in der Wichtigkeit noch zu, da es seltener wird.“<br />

Heidrun Brinkmeyer, Ballerina Küchen: „Digitaler<br />

wird es selbstverständlich in allen Produktionsbereichen<br />

durch das Fertigungssystem 4.0, aber auch in<br />

der Montage ziehen digitale Elemente ein, wie zum Beispiel<br />

das nutzen von Bedienungsanleitungen per App.<br />

Produkt-Argumente werden in Zukunft häufiger digital<br />

gezeigt, da die Kunden sich selber digital informieren<br />

und oft Detailinformationen wünschen, die nur<br />

digital beantwortet werden können.“<br />

Jürgen Feldmann, Der Küchenring: „Grundsätzlich<br />

hat die Krise gezeigt, dass mehr digitale Kommunikation<br />

in allen Bereichen möglich ist – auch, wenn wir das<br />

früher nie so eingeschätzt hätten. Zwischen den Händlern<br />

und dem Verband, zwischen dem Verband und der<br />

Industrie, innerhalb der ERFA-Gruppen . . . zwischen allen<br />

Beteiligten gab es in den vergangenen Wochen z. B.<br />

viele Video-Calls. Das hat einwandfrei geklappt und<br />

den Arbeitsalltag absolut bereichert.<br />

Auch in der Kommunikation zwischen Kunden und<br />

Händlern werden vermehrt die sozialen Medien genutzt.<br />

Hier geht es meist um den Erstkontakt, oder<br />

schnelle Antworten auf eine Frage. Dies sehen wir<br />

als enorme Bereicherung und als Add on zum persönlichen<br />

Austausch im Gespräch. Grundsätzlich zeigen<br />

aber ja alle technischen Entwicklungen im Rahmen<br />

der Industrie 4.0, dass die Digitalisierung in allen Geschäftsfeldern<br />

Einzug hält. Ganz unabhängig von der<br />

Krise. Der Aktionsradius für alle wird grundsätzlich<br />

größer.“<br />

Jens Hölper, Garant: „In allen. Ganz bestimmt auch<br />

in der Zusammenarbeit zwischen Industrie und Handel,<br />

Industrie und Verbänden sowie Handel und ihrem<br />

Verband. Längst nicht alle, aber doch viele Themen<br />

lassen sich schnell via Videoberatung klären,<br />

ohne dass jemand stundenlang im Auto sitzt oder innerhalb<br />

Deutschlands in den Flieger steigt – das haben<br />

die letzten Wochen ganz klar gezeigt, wo es gar nicht<br />

anders möglich war. Das gilt auch für interne Abstimmungen<br />

innerhalb einzelner Teams. Damit wird man<br />

ggf. schneller und direkter Themen „lösen“ können.<br />

Das wird sich ganz bestimmt verändern, denn die digitalen<br />

Kommunikationswege wie Webinare etc. haben<br />

in dieser Zeit – gezwungenermaßen – stark an Akzeptanz<br />

gewonnen. Wir haben beispielsweise zahlreiche<br />

Webinare mit weit über 500 teilnehmenden Händlern<br />

durchgeführt. Am Ende des Tages ersetzt das aber natürlich<br />

nicht das persönliche Gespräch, an dem alle gemeinsam<br />

an einem Tisch sitzen und man sich nachher<br />

die Hand auf die gemeinsam gefassten Beschlüsse<br />

gibt.“<br />

Matthias Berens, Bauformat Küchen: „Ich hoffe im<br />

Bereich Industrie, Handel und Verbände – die letzten<br />

Wochen haben gezeigt, dass man auch sachliche Themen<br />

via Zoom, Team oder Skype bearbeiten kann. Wie<br />

oben schon erwähnt muss der persönliche Kontakt in<br />

regelmäßigen Abständen bleiben. Aber die Effizienz<br />

durch die Digitalisierung steigt enorm.“<br />

In welchen eher nicht?<br />

Claudius Broich, Hettich: „Das ‚echte‘ Erleben und Erfahren<br />

von Musterküchen, Materialien und Produktoptionen<br />

im Vorfeld bleibt ein Muss. Das sind unmittelbare<br />

Eindrücke mit allen Sinnen, die kein digitales<br />

Tool dem Kunden so überzeugend bieten kann.“<br />

André Dorner, Blum: „Das direkte Gespräch mit unseren<br />

Kunden und Partnern in der Möbelbranche ist<br />

für uns durch nichts zu ersetzen. Unsere Produkte<br />

müssen „erfasst“ werden – optisch, haptisch, funktional.<br />

Daher freuen wir uns, wenn hoffentlich bald wieder<br />

ein Austausch vor Ort möglich ist.“<br />

32 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Lasse Naber: „In einer zunehmend vernetzten Welt<br />

bleibt Digitalisierung generell in allen Wirtschaftsbereichen<br />

ein großes Thema. Aber nicht überall ist sie<br />

gleich sinnvoll bzw. einfach umsetzbar, wie z. B. im Bereich<br />

Messen.<br />

Weil sie nicht die gewünschte Nähe zum Messebesucher<br />

herstellen, der es gewohnt ist, Neuheiten live<br />

zu erleben, zu interagieren und seinen Gesprächspartner<br />

unmittelbar vor sich zu haben. Eine Messe ist ein<br />

Event, das mit allen Sinnen erlebt werden will und in<br />

dieser Intensität auch von den Besuchern unverändert<br />

geschätzt wird. Ob dies alles durch eine digitale Inspirations-<br />

und Willkommenskultur ersetzbar ist, erscheint<br />

uns mehr als fraglich. Zur Nachbereitung von<br />

Messen sowie zur Optimierung von Marketing-Mix Aktivitäten<br />

können digitale Tools aber durchaus flankierend<br />

gute Dienste leisten. Wir sind sicher, dass sich am<br />

Ende nicht derjenige mit der smartesten App durchsetzen<br />

wird, sondern der, der das beste Erlebnis in der realen<br />

(Messe)welt bietet.“<br />

Daniel Borgstedt, KüchenTreff: „Wie bereits gesagt,<br />

alles wird digitalisiert. Eins aber wird immer bleiben:<br />

der persönliche Kontakt. Denn Geschäfte werden zwischen<br />

Menschen gemacht.“<br />

Markus Wegmann, berbel: „Überall dort, wo der<br />

menschliche Faktor eine Rolle spielt und unabdingbar<br />

ist.“<br />

Sven Herden, Rotpunkt Küchen: „Bereiche wie Montage<br />

und Logistik sind nur bis zu einem gewissen Grad<br />

„digitalisierbar“, denn es müssen immer noch „Möbel<br />

bewegt“ werden. Allerdings bringt die Digitalisierung<br />

hier bereits Mehrwerte, beispielsweise bei der Nachverfolgung<br />

von Logistikketten oder auch bei der Versorgung<br />

mit notwendigen technischen Informationen<br />

zu den zu montierenden Produkten für die Monteure.“<br />

Heidrun Brinkmeyer, Ballerina Küchen: „Digitalität<br />

zieht überall immer mehr ein. Selbst menschliche Gefühle<br />

werden zunehmend durch digitale Medien beeinflusst.“<br />

Stefan Waldenmaier, Leicht: „Wenn alles nur digital<br />

laufen würde, dann geht der Mensch und der persönliche<br />

Kontakt verloren. Der Aufbau einer Verständnisebene<br />

zwischen Käufer und Verkäufer mittels z. B. Videotelefonie<br />

funktioniert nicht in dem Maße wie bei<br />

einem direkten Dialog. Die Gefahr, dass Käufer auf diesem<br />

digitalen Weg gleichzeitig mit mehreren Anbietern<br />

in Kontakt treten können, um das Angebot zu optimieren,<br />

wird auf diese Weise tendenziell einfacher.“<br />

Jens Hölper, Garant: „In keinen – denn ich glaube<br />

einfach: den Trend zur Digitalisierung kann man<br />

weder aufhalten noch zurückdrehen. Aber: Der Grad<br />

wird sich unterscheiden. Feinheiten und Details zu<br />

abgestimmten Themen klärt man künftig bestimmt<br />

ver stärkt auf digitalen Wegen. Geht es hingegen um<br />

„große“ Entscheidungen, die weitreichende Veränderungen<br />

mit sich bringen, bleibt das persönliche Gespräch<br />

am Ende das Mittel zum Zweck.“<br />

Matthias Berens, Bauformat Küchen: „Messen und<br />

Neuheitenvorstellung – eine Produktvorstellung kann<br />

nicht digital erfolgen. Man muss das Produkt anfassen<br />

können. Farben und Formen kommen auf dem Schirm<br />

nicht 1:1 so rüber, wie bei einer Live-Präsentation.“<br />

Jan Kurth, VdDK: „Da wir emotionale Produkte für<br />

echte Menschen anbieten, bleibt der Kontakt zum Kunden<br />

zentral und lässt sich nicht komplett durch digitale<br />

Elemente ersetzen.“<br />

Markus Sander, Häcker Küchen: „In keinem.“<br />

Wird die Produktentwicklung<br />

davon berührt werden – oder<br />

bewährte Konzepte im Marketing<br />

und Vertrieb?<br />

André Dorner, Blum: „Hier gehen wir unseren gewohnten<br />

Weg: Wir hören unseren Kunden zu, entwickeln<br />

gemeinsam innovative Konzepte und unterstützen<br />

sie entlang ihrer gesamten Prozesskette.<br />

Digitale Tools können dies unterstützen, das Wichtigste<br />

bleibt aber stets der intensive Austausch mit den Kunden<br />

über deren Bedürfnisse und die der Möbel nutzer.“<br />

Sven Herden, Rotpunkt Küchen: „Sicherlich wird<br />

durch die derzeitige Pandemie der Produktzyklus öfters<br />

kontrovers diskutiert. Allerdings zweifele ich an,<br />

ob dieser sich gänzlich ändern wird. Damit geht aber<br />

auch die Frage einher, WAS wir zukünftig als Produktentwicklung<br />

verstehen, denn dies muss ja nicht<br />

zwingend das physische Produkt, sondern kann auch<br />

eine neue, innovative Dienstleistung sein, welche einen<br />

Mehrwert für die Kunden darstellt. Marketing und<br />

Vertrieb werden ja bereits gezwungen, sich fast täglich<br />

auf die sich stetig ändernde Lage einzustellen und die<br />

Kundenkommunikation rückt dabei aus meiner Sicht<br />

in einen noch stärkeren Fokus.“<br />

Daniel Borgstedt, KüchenTreff: „Unbedingt. Stillstand<br />

ist Rückgang. Das Thema Produktentwicklung<br />

betrifft uns als Verband nicht direkt. Im Thema Marketing<br />

und Vertrieb arbeiten wir fortlaufend an neuen<br />

Ideen und Konzepten. Die Möglichkeiten, die sich uns<br />

bieten, sind riesig. Man darf also gespannt sein, auf<br />

das was da noch kommt.“<br />

Oliver Streit, nobilia: „Ich habe diese und die Frage<br />

nach den möglichen Auswirkungen für die Bereiche<br />

Außendienst, Logistik und Montage hier zusammengeführt,<br />

da trotz der verschiedenen Bereiche die dahinterstehende<br />

Frage ähnlich bleibt. Meines Erachtens ist<br />

der entscheidende Faktor, was der wesentliche Inhalt<br />

der jeweiligen Funktion ist. Typische Aufgabe des Außendienstes<br />

ist die Betreuung und Beratung der Kunden<br />

und des Verkaufspersonals (inkl. Schulung und<br />

Neuakquisition). Durch den Schwerpunkt im Bereich<br />

Beratung ist hier der persönliche Kontakt schon vorgegeben.<br />

Ähnlich wie in dem oben dargestellten Ver-<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 33


Küchenbranche<br />

kaufsgespräch wird man Rückfragen und kurze Abstimmungen<br />

eher auf Skype und Co. verlegen, das<br />

persönliche Gespräch ist aber nicht zu ersetzen.<br />

Die Produktentwicklung hat auch schon in der Vergangenheit<br />

eher „mehrdimensional“ gearbeitet. In der<br />

Entwicklungsarbeit wurden regelmäßig interne und<br />

externe (Kunden, Lieferanten aber auch Dritte) Strömungen<br />

zusammengefasst, die Projektstruktur ist da<br />

eher wie ein Mosaik oder ein Puzzle. Während „digital<br />

engineering“ eher im automotive Bereich auch schon<br />

vor CV seinen Einzug gehalten hat, sehe ich eine vergleichbare<br />

Entwicklung im Möbelbereich weniger,<br />

dazu ist der Musterbau im Möbelbereich zu einfach<br />

bzw. weniger kostentreibend.<br />

Etwas anders sieht es im Bereich Marketing aus,<br />

aber auch hier waren schon vor CV eine Vielzahl der<br />

Werbeaufnahmen „nur noch“ virtuell. Die Nutzung der<br />

sozialen Medien ist in der Zeit des Social Distancing<br />

angestiegen, hört sich paradox an, ist aber nur logisch,<br />

denn es wurde aus Hygienegründen ja nur die physische<br />

Nähe eingedämmt. Das soziale Wesen Mensch<br />

hat dort eine Kompensation gesucht und gefunden.<br />

Auch wenn das hohe Nutzungsniveau im Rahmen der<br />

Lockerungen wieder etwas abflachen wird, wird die<br />

Bedeutung dieser Kommunikationswege für Handel<br />

und Industrie hoch bleiben. Diese Kanäle müssen also<br />

weiter bespielt werden. Etwas anders sieht es im Bereich<br />

der Schulung aus. Da hat CV quasi einen Run auf<br />

e-Learning Angebote ausgelöst und auch die seit einigen<br />

Wochen angebotenen Webinare erfreuen sich eines<br />

hohen Interesses.<br />

Die Leistungen der Logistik und Montage hängen<br />

primär am Produkt, in beiden Bereichen gibt es virtuelle<br />

Helfer, aber die eigentliche Leistungserbringung<br />

bleibt physisch.“<br />

Jan Kurth, VdDK: „Wie schon beschrieben, spielen digitale<br />

Prozesse für die Produktentwicklung eine zentrale<br />

Rolle. Für Marketing und Vertrieb gilt grundsätzlich<br />

das Gleiche. Social Media und Online-Vertriebskanäle<br />

sind ja nun wirklich nicht mehr neu und werden weiter<br />

an Bedeutung gewinnen.“<br />

Heidrun Brinkmeyer, Ballerina Küchen: „Natürlich<br />

gibt es auch in der Produktentwicklung einen Einzug<br />

von gewissen digitalen Elementen. Dennoch lässt<br />

sich hier nicht alles per Videokonferenz und Video-<br />

Chat erledigen, da eine Videokonferenz oder ein Video-<br />

Meeting aus unserer Erfahrung lange nicht so kreativ<br />

ist, wie ein echtes physisches Meeting. Die emotionalen<br />

Komponenten der gegenseitigen Reaktion fehlen.“<br />

Jürgen Feldmann, Der Küchenring: „Der Bereich<br />

„Smart Home“ entwickelt sich seit Jahren stetig weiter –<br />

auch im Küchenhandel. Im Marketing und Vertrieb verlagern<br />

sich die Schwerpunkte sicher langsam ins Digitale<br />

– aber diese Tendenz zeichnete sich auch schon<br />

ohne die Corona-Krise ab. Klassische Vertriebsarbeit<br />

durch direkten Kundenkontakt und Netzwerkpflege<br />

wird aber ebenso unersetzbar bleiben wie ein perfekt<br />

inszeniertes Küchenstudio im Handel. Menschen wollen<br />

auf die Vorteile der Digitalisierung nicht verzichten<br />

– aber im Gespräch bevorzugen wir dann doch eher<br />

den echten Menschen – selbst, wenn der ihnen wie im<br />

Moment mit einer Mund-Nasen-Maske gegenübersteht.<br />

Eine Küche muss von den allermeisten Menschen<br />

auch immer noch vor Ort gesehen und erlebt werden –<br />

hier auf ausschließlich digitale Konzepte zu vertrauen,<br />

halte ich für falsch.“<br />

Jens Hölper, Garant: „Bei der Produktentwicklung<br />

muss man das Thema Messen miteinbeziehen und wie<br />

sich das kurz- bis mittelfristig entwickelt, steht immer<br />

noch in den Sternen. Aktuell bieten aber beispielsweise<br />

schon erste Hersteller die üblichen „Sommer-<br />

Fronten-Previews“ alternativ in digitaler Form an. Im<br />

Marketing hingegen war der Einfluss der Digitalisierung<br />

schon lange vor der Corona-Krise spürbar – hier<br />

zielen immer mehr erfolgsorientierte Konzepte darauf<br />

ab, den potenziellen Kunden auf digitalen Wegen zu<br />

erreichen und einzelne Maßnahmen oder Kampagnen<br />

auf sein digitales Verhalten abzustimmen. Das wird<br />

sich – vollkommen unabhängig von Corona und eher<br />

technologie- und datengetrieben – auch in den nächsten<br />

Jahren ganz sicher weiter verstärken.“<br />

Matthias Berens, Bauformat Küchen: „Im Bereich<br />

Marketing wird es eine noch schnellere und stärkere<br />

Verschiebung ins digitale Marketing oder Lead<br />

Tracking geben. Diese Trendwende hätte auch ohne Corona<br />

stattgefunden – aber jetzt wird sie deutlich angeschoben,<br />

da unser Handel in den letzten Wochen mit<br />

den geschlossenen Shops eine andere Kundenansprache<br />

suchen musste.“<br />

Ernst-Martin Schaible, DER KREIS: „Bei den Elektrogeräten<br />

haben wir schon lange den Trend zur intelligenten<br />

Vernetzung, etwa der Steuerung durch Apps.<br />

Das wird sich weiter fortsetzen. Im Marketing werden<br />

die Maßnahmen noch stärker digital ausgerichtet werden,<br />

um damit gezielt die Generation der 30- bis 45-Jährigen<br />

zu erreichen. Die Generation der Best Ager ist teilweise<br />

noch nicht so stark digital, diese Kunden dürfen<br />

wir nicht aus den Augen verlieren. Die Kommunikation<br />

mit den Kunden wird auch noch nach Corona verstärkt<br />

über Online-Plattform stattfinden. Seit Wiederöffnung<br />

der Geschäfte verzeichnen die Küchenstudios einen guten<br />

Zulauf von Kunden und gute Kaufabschlüsse.“<br />

Claudius Broich, Hettich: „Die Verschiebung hin zum<br />

Digitalen wird das Augenmerk in Zukunft auch auf<br />

das After-Sales-Geschäft lenken. Die Betreuung der<br />

Küche und des Kunden über den gesamten Lebenszyklus<br />

einer Küche hinweg und die damit verbundenen<br />

Optionen bergen ein großes Wachstums- und auch Entwicklungspotenzial.<br />

Wichtige Stichworte hier sind<br />

zum Beispiel Nachrüst- und Aufrüstprodukte, Accessoires<br />

oder Renewals.“<br />

Stefan Waldenmaier, Leicht: „Viele Themen und Aufgaben<br />

aus den genannten Bereichen werden zukünftig<br />

sicherlich digitaler gedacht.“<br />

Lasse Naber: „Es ist unseres Erachtens noch zu früh,<br />

um die Auswirkungen der Pandemie auf diese Bereiche<br />

gesichert kommentieren zu können. Als entwicklungs-<br />

34 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Foto: Naber<br />

Lasse Naber:<br />

„Die Herausforderung<br />

der Zukunft<br />

wird sein,<br />

digitale Dienstleistungen<br />

zu<br />

kreieren, die<br />

physische Angebote<br />

sinnvoll<br />

ergänzen und<br />

nicht ersetzen.“<br />

Foto: Miele<br />

Frank Jüttner, Leiter Vertriebsgesellschaft Deutschland<br />

Miele: „Die Corona-Krise lässt uns alle auch<br />

innehalten. Was ist mir wirklich wichtig? Will ich in<br />

diesem Tempo weitermachen?“<br />

Foto: Biermann<br />

Jan Kurth,<br />

VdDK: „Was wir<br />

derzeit erleben,<br />

ist leider teilweise<br />

noch die<br />

alte Realität:<br />

Die Themen Rabatte<br />

und Konditionen<br />

sind<br />

mit der Krise<br />

nicht verschwunden.“<br />

Foto: Neff<br />

Foto: Archiv<br />

Oliver Streit, Geschäftsführung nobilia: „Corona<br />

hat digitale Entwicklungen nach vorne getrieben,<br />

trotzdem gibt es keinen gleichwertigen Ersatz für<br />

das persönliche Gespräch.“<br />

Marco Tümmler, Geschäftsführer Neff Hausgeräte: „Bei vielen Kaufentscheidungen<br />

macht das Anfassen, Ausprobieren und Selbst-Erkunden der<br />

Geräte letztlich den Unterschied.“<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 35


Küchenbranche<br />

technisch orientierter Innovationsführer für Küchenzubehör<br />

sind wir in der Lage, rasch und professionell<br />

auf Veränderungen reagieren zu können. So wurde z. B.<br />

unsere Strategie zugunsten von Nachhaltigkeit und<br />

Energieeffizienz weit vor der Krise als langfristiges<br />

Unternehmensziel definiert und realisiert. Unser innovatives,<br />

auf ein gesundes Küchen- und Wohnklima<br />

ausgerichtetes lüftungstechnisches Programm wird<br />

in den folgenden Jahren eine treibende Kraft für unsere<br />

Expansion sein. Bei Marketing und Vertrieb werden<br />

wir auch in Zukunft verstärkt auf die von unseren Kunden<br />

,gewohnte Normalität‘ setzen – auf den direkten<br />

persönlichen Außendienstkontakt vor Ort. Begleitend<br />

werden wir unsere Online-Aktivitäten mit der sehr aktiv<br />

genutzten Händlerplattform ausbauen.“<br />

Markus Wegmann, berbel: „Wir sind in den Bereichen<br />

gut aufgestellt, jedoch ist noch mehr möglich. berbel<br />

wird auch in Zukunft neue digitale Marketing-Konzepte<br />

umsetzen und neue Wege gehen. Eine Veränderung<br />

in der Produktentwicklung sehen wir aktuell<br />

nicht. Geräte werden sicherlich noch „smarter“ werden.“<br />

Wird sich etwas für den Außendienst<br />

ändern, für die Logistik<br />

oder die Monteure?<br />

Markus Sander, Häcker Küchen: „Der Außendienst<br />

wird sich den oben beschriebenen Regeln anpassen.<br />

Die Logistik und Montage unserer Produkte ist ein sehr<br />

physischer Vorgang und nicht komplett digitalisierbar.<br />

Aber wir bieten heute schon tracking-tools unserer<br />

Fahrzeuge im Extranet und auch in der Montage ist in<br />

digitaler Anleitung und Unterstützung viel möglich.“<br />

Ernst-Martin Schaible, DER KREIS: „DER KREIS wird<br />

künftig noch intensiver die Mitglieder zu Online-Themen<br />

beraten und technisch unterstützen. Digitale Prozesse<br />

werden zukünftig den kompletten Ablauf von der<br />

Planung bis zur Lieferung erleichtern. Algorithmen<br />

unterstützen und prüfen die Logik der Küchenplanung<br />

auf mögliche Fehler. Ganz sicher bleibt die Montage ein<br />

personalintensiver Prozess. Diese Arbeit bleibt Sache<br />

von Fachkräften und ist maßgebend für die Qualität<br />

des Kücheneinbaus.“<br />

Claudius Broich, Hettich: „Wenn ich das aktuelle<br />

Handwerker-Geschäft, das Monteurgeschäft und andere<br />

Dienstleistungen rund um Häuser und Objekte in<br />

der Krise betrachte, dann eher nicht. Eventuell wird es<br />

zukünftig einen Vertriebsaußendienst für das After-<br />

Sales-Geschäft geben.“<br />

Jan Kurth, VdDK: „Natürlich, aber Corona ist hier nur<br />

so etwas wie ein Inkubator, bzw. sorgt für einen Entwicklungsschub,<br />

dessen Grundlagen ohnehin seit einiger<br />

Zeit geschaffen wurden. Außendienst und Montage<br />

werden natürlich auch in Zukunft nicht ohne<br />

Menschen funktionieren. Aber wer was in welchem<br />

Umfang, Tempo und Ort tut, wird sukzessive neu definiert:<br />

Viele Abläufe sind auch hier digitalisierbar –<br />

manche Fahrt wird für den AD entfallen können, wenn<br />

es digitale Alternativen gibt – im Service können viele<br />

Haushaltgroßgeräte mit digitaler Steuerung künftig sicher<br />

remote fernrepariert bzw. gewartet werden.“<br />

André Dorner, Blum: „Wir gehen davon aus, dass uns<br />

die Hygiene- und Verhaltensregeln im täglichen Umgang<br />

mit Menschen intern und extern noch eine längere<br />

Zeit begleiten werden, um die Gesundheit aller zu<br />

schützen.<br />

Der persönliche Kontakt zu unseren Kunden und<br />

Partnern ist uns sehr wichtig und direkte Kommunikation<br />

einer unserer Unternehmenswerte. Insofern hoffen<br />

wir, dass wir bald zu einer Normalität zurückkehren<br />

können, die dieses direkte Gespräch ermöglicht.<br />

Die digitalen Möglichkeiten sind heutzutage vielfältig<br />

und eine gute Ergänzung, jedoch aus unserer Sicht<br />

kein vollwertiger Ersatz.<br />

Gleichermaßen haben und hatten wir eine hohe<br />

Versorgungssicherheit mit Rohmaterialien und Zulieferteilen<br />

und wir merken, dass sich die langfristigen<br />

Partnerschaften mit unseren Lieferanten und Logistikpartnern<br />

bezahlt machen. Die Liefersicherheit für unsere<br />

Kunden hatte schon vor der Corona-Krise einen<br />

sehr hohen Stellenwert, insofern gehen wir hier nicht<br />

von großen Änderungen aus.“<br />

Daniel Borgstedt, KüchenTreff: „Unser Außendienst<br />

bietet unseren Händlern den gewünschten Kommunikationsweg.<br />

Wir kommunizieren schon seit Längerem<br />

intern per MS TEAMS. Unsere Händler konnten wir<br />

über diesen Kanal während der Corona Situation begleiten<br />

und beispielsweise Online ERFAs anbieten. Wir<br />

bemerken aber seit den ersten Lockerungen, dass vielerorts<br />

der dringende Wunsch nach persönlichem Kontakt<br />

vorherrscht.“<br />

Markus Wegmann, berbel: „Auch unser Außendienst<br />

wird in Zukunft noch „digitaler“, schnell und kompetent<br />

von zu Hause aus oder auch kurzfristig von unterwegs<br />

aus agieren. Jedoch gilt auch hier für berbel, nahe<br />

am Kunden zu sein und schnell bei Fragen zur Verfügung<br />

zu stehen. Der persönliche Kontakt steht bei berbel<br />

ganz oben!“<br />

Stefan Waldenmaier, Leicht: „Im Zuge von Digitalisierung<br />

und Industrie 4.0 hat sich die Vernetzung von Industrie<br />

zu Handel, egal ob über den Vertrieb oder die<br />

Logistik, auch schon vor der aktuellen Situation bereits<br />

stark verändert. Hier wird es auch weiterhin zu Optimierungen<br />

der bestehenden Lösungen kommen.“<br />

Sven Herden, Rotpunkt Küchen: „Änderungen finden<br />

hier sicherlich bereits statt. Die Bereiche Logistik und<br />

Montage agieren noch vorsichtiger und sensibler, um<br />

die größtmögliche Sicherheit aller zu gewährleisten.<br />

Im Außendienst hat die Arbeit im Homeoffice bereits<br />

zu veränderten Arbeitsweisen geführt, da weniger Zeit<br />

beispielsweise durch stundenlanges Autofahren vergeudet<br />

wird. Es bleibt dadurch oftmals mehr Zeit, um<br />

Kundenanfragen genau zu prüfen bzw. zu bearbeiten,<br />

um daraus individuelle Lösungen für unsere Kunden<br />

36 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


zu entwickeln. Weiter gewöhnen sich alle Beteiligten<br />

sehr schnell an den Austausch per Videokonferenz.<br />

Dieses wird und soll sicherlich Vertriebstagungen im<br />

Werk nicht komplett ersetzen (denn wir leben im Vertrieb<br />

weiterhin von einer gewissen Präsenz und Emotionen),<br />

aber schafft eine Möglichkeit die Anzahl an<br />

Präsenzveranstaltungen zu reduzieren (was eine erhebliche<br />

Zeitersparnis für Mitarbeiter mit weiter Anreise<br />

bedeutet und ist gleichzeitig gut für die Umwelt).“<br />

Heidrun Brinkmeyer, Ballerina-Küchen: „Aus unserer<br />

Sicht wird sich für den Außendienst in Zukunft nicht<br />

viel ändern, da der Ballerina-Außendienst schon vor<br />

der Krise alle digitalen Möglichkeiten eingesetzt hat<br />

und er zwischen Ballerina und Händler das menschliche<br />

Bindeglied darstellt.<br />

Innerhalb der Logistik werden sich für die Küchenmöbel<br />

auch keine großen Veränderungen ergeben, da<br />

die Küchen auch in Zukunft per Lkw oder Container<br />

zu den Händlern gelangen und dort nach wie vor abgeladen<br />

werden müssen. Der Händler bringt diese dann<br />

zum Endverbraucher. Eine Direktlieferung vom Hersteller<br />

wird es im Studiobereich nicht geben, da die individuelle<br />

Küche vom Küchenstudio aus verschiedenen<br />

einzelnen Komponenten komplettiert wird. Die Küchenmöbel<br />

fügen sich nicht von alleine zu einer Küche<br />

zusammen, sondern hierzu wird auch in Zukunft die<br />

Handwerksarbeit der Monteure benötigt. Der Part der<br />

perfekten Montage ist und wird der wichtigste Bestandteil<br />

für die hochwertige Einbauküche sein. Die Serviceleistung<br />

einer guten Montage wird neben der Planung<br />

und Produktqualität in Zukunft kaufentscheidend sein.“<br />

Jürgen Feldmann, Der Küchenring: „Durch die jüngsten,<br />

guten Erfahrungen mit den Video-Calls kann ich<br />

mir vorstellen, dass das ein Tool sein wird, das der Außendienst<br />

in Zukunft öfter einsetzen wird. Ansonsten<br />

nutzen unsere Mitarbeiter natürlich alle Vorteile und<br />

Möglichkeiten, die die Technik derzeit hergibt. Mit<br />

einem flächendeckenden 5G-Netz wird dies natürlich<br />

noch mal eine neue Qualitätsstufe erreichen.<br />

Bei Aufmaß, Planung und bei der Montage vereinfacht<br />

die Digitalisierung natürlich ebenfalls die einzelnen<br />

Prozess-Bausteine. Das ist ein großer Gewinn für<br />

uns alle. Aber am Ende des Tages wird natürlich weiterhin<br />

ein Lkw samt Fahrer die Küchenmöbel ausliefern<br />

und ein Monteur wird sie mit seinen Händen aufbauen.<br />

Daran wird sich in den nächsten Jahren einfach<br />

nichts ändern.“<br />

Jens Hölper, Garant: „Für die Bereiche Logistik und<br />

Montage sehe ich aktuell nur sehr bedingt krisenbedingte<br />

Veränderungen – allenfalls die Lieferketten<br />

in der Beschaffung von Zukaufteilen werden bestimmt<br />

künftig wieder etwas regionaler werden. Was<br />

den Außendienst betrifft, gehe ich wie eben beschrieben<br />

davon aus, dass künftig viele „kleinere“ Themen<br />

per Video-Chat oder auch klassisch per Telefon geklärt<br />

werden. Man muss ja auch ehrlicherweise sagen, dass<br />

die „Meeting kultur“ in Deutschland vor Ausbruch der<br />

Krise immer mal wieder kritisiert wurde, weil das<br />

Verhältnis von Einsatz und Effizienz nicht immer gestimmt<br />

hat. Und wenn wir künftig alle ein bisschen<br />

weniger auf den Autobahnen der Republik unterwegs<br />

sind, profitieren nicht nur die einzelnen Teilnehmer<br />

und deren Familien, sondern auch die Umwelt.“<br />

Matthias Berens, Bauformat Küchen: „Nein, die gesetzlichen<br />

Regelungen müssen natürlich eingehalten<br />

(Mundschutz tragen, Abstand halten etc.) werden, aber<br />

in der Sache an sich ändert sich nichts.“<br />

Wird Corona Auswirkungen auf<br />

die Messelandschaft haben?<br />

Michael Rambach, trendfairs: „Man kann eine Pandemie<br />

nicht aussitzen. Es geht um den Umgang mit ihr.<br />

Jeder von uns sollte damit umgehen. Im täglichen Leben<br />

und auch auf Fachmessen. Wir dürfen nicht glauben,<br />

dass an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten<br />

Uhrzeit alles erledigt ist. Gerade wenn wir weltweit<br />

unterwegs sind, sollten wir lernen, damit umzugehen.<br />

Genauso wie beim Einkaufen im Supermarkt und im<br />

Baumarkt auch.“<br />

Stefan Waldenmaier, Leicht: „Solange es keinen Impfstoff<br />

gegen das Virus geben wird, werden wir mit Anpassungen<br />

im täglichen Leben und natürlich auch bei<br />

größeren Veranstaltungen rechnen müssen. Veranstaltungen,<br />

wie die Hausemessen im Herbst, werden nach<br />

aktueller Einschätzung unter Beachtung der Hygienevorschriften<br />

stattfinden. Der Handel kann davon ausgehen,<br />

dass er an den verschiedenen Ausstellungsorten<br />

maximal geeignete Maßnahmen zum Schutz vor<br />

Ansteckung vorfinden wird.“<br />

Matthias Berens, Bauformat Küchen: „Ganz sicher –<br />

ich kann mir aktuell keine Hausmesse / Küchenmeile<br />

vorstellen. Eine Messe lebt von einer gemütlichen Atmosphäre.<br />

Die Hausmesse ist ein jährlicher Branchentreff.<br />

Neben der Kollektionspräsentation ein wichtiger<br />

persönlicher Treff von Industrie, Handel und Verbänden.<br />

Wie das unbeschwert speziell in diesem Jahr laufen<br />

soll, ist schwer vorzustellen.“<br />

Jens Hölper, Garant: „Das kann gut sein – ob und in<br />

welchem Umfang tatsächlich, bleibt aber abzuwarten.<br />

Kurzfristig stehen sicherlich die diesjährigen Herbstmessen<br />

unter strenger Beobachtung – oder wer kann<br />

sich derzeit vorstellen, mit Hunderten oder Tausenden<br />

Menschen gleichzeitig in einem Messezentrum oder<br />

Zelt zu sein? Eventuell werden sich auch die Formate<br />

ändern, die IFA-Verantwortlichen arbeiten ja beispielsweise<br />

schon ein entsprechendes Konzept aus. Mittelfristig<br />

könnte Corona zudem auf die Zyklen Einfluss<br />

haben, in denen Neuheiten präsentiert werden – gerade<br />

bei einem so langlebigen Produkt wie der Küche.<br />

Hier ist es sicher für die ganze Branche empfehlenswert,<br />

den Endkunden wieder mehr in den Blick zu nehmen<br />

und mit einzubeziehen, in welchen langen Zyklen<br />

er sich mit dem Kauf einer neuen Küche beschäftigt.<br />

Das gilt es dann, ins Verhältnis zu der Vielzahl und<br />

Kurzfristigkeit der Aktivitäten zu setzen, die wir innerhalb<br />

der Branche veranstalten.“<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 37


Küchenbranche<br />

Kirk Mangels, MHK: „Welche Auswirkungen Corona<br />

auf die Messelandschaft haben wird, wird sich zum<br />

ersten Mal im Herbst zeigen – sollten Messen stattfinden<br />

können. Die Küchenmeile wäre nach den zahlreichen<br />

Absagen in der ersten Jahreshälfte die erste<br />

unserer Branche. Damit kommt ihr eine wichtige Rolle<br />

zu. Dennoch: Mit den geltenden Hygienemaßnahmen<br />

sind Messen, wie wir sie bisher kannten, aktuell nicht<br />

möglich.“<br />

Heidrun Brinkmeyer, Ballerina-Küchen: „Während<br />

der Krisenzeit wird es Auswirkungen auf Messen geben,<br />

da viele ausfallen oder in reduzierter Form ablaufen.<br />

Es wird auch Verschiebungen in der Bedeutung<br />

von einzelnen Messen geben. Dieses hängt allerdings<br />

davon ab, wann der Impfstoff gegen Corona vorhanden<br />

ist. Danach wird es erst wieder eine freie globale Reisebereitschaft<br />

und eine Messe-Besuchs-Bereitschaft<br />

geben. Zukünftig sind Messen immer noch inspirierender<br />

als das „suchen im Internet“, weil man auf Messen<br />

Dinge sieht, nach denen man nicht sucht.“<br />

Jan Kurth, VdDK: „Kurzfristig auf jeden Fall: Denn<br />

Kontakteinschränkungen, Reisehindernisse und Frequenzregulierungen<br />

wirken auf jeden Fall auf Großereignisse<br />

wie Messen. Alles, was dieses Jahr hoffentlich<br />

wieder stattfinden kann, wird nicht denselben<br />

Charakter haben wie vor der Krise. Mittel- und langfristig<br />

werden digitale Formate – oder Ergänzungen –<br />

auch im Messegeschäft an Bedeutung gewinnen. Die<br />

Gamescom beispielsweise findet dieses Jahr erstmal<br />

ausschließlich digital statt. Hierbei gemachte Erfahrungen<br />

werden Einfluss auf die Zukunft haben. Aber,<br />

da Messen Menschen zusammenbringen, wird der direkte<br />

Austausch bleiben. Dies gilt sicherlich für das<br />

heimische Messeformat LivingKitchen ebenso wie für<br />

die Haus- und westfälischen Regionalmessen.<br />

Markus Sander, Häcker Küchen: „Digital werden wir<br />

im Marketing viel mehr Menschen erreichen als früher.<br />

Daher wird bei Häcker für eine professionelle Darstellung<br />

auf digitalem Weg mehr Budget vorhanden sein.<br />

Die Akzeptanz für virtuelle Messen steigt und einigen<br />

Messebesuchern wird das reichen. Das ist auch eine<br />

Chance, ausufernden Veranstaltungskalendern entgegenzuwirken.“<br />

Ernst-Martin Schaible, DER KREIS: „Auch wenn momentan<br />

Messen und Veranstaltungen abgesagt sind,<br />

heißt das nicht, dass es diese nicht mehr geben wird.<br />

Videokonferenzen sind in der Corona-Krise eine gute<br />

Alternative, aber kein Ersatz für die Kundenbeziehungen<br />

und zwischenmenschliche Begegnungen. Messen<br />

wie die Küchenmeile oder die LivingKitchen sowie<br />

Veranstaltungen wie DER KREIS Kongress sind für<br />

Mitglieder, Hersteller, Presse und Endverbraucher wie<br />

für die Branche wichtige Treffpunkte und Highlights,<br />

auf die niemand verzichten möchte.“<br />

Claudius Broich, Hettich: „Definitiv ja. Die Krise hat<br />

uns in vielen Bereichen sehr kreativ gemacht und Prozesse<br />

und Abläufe beschleunigt, die wir vor Kurzem<br />

noch nicht für möglich gehalten hätten. Als Alternative<br />

zu abgesagten Messen oder Besuchen bieten auch<br />

wir jetzt rund um die Uhr einen virtuellen Showroom<br />

und eine Online-Messe mit unseren aktuellen<br />

Produktneuheiten an. Im Vertrieb arbeiten wir verstärkt<br />

an Webinaren und wir nutzen diverse interaktive<br />

Formate. Doch die virtuelle Welt kann uns nicht<br />

alle Sinneseindrücke unmittelbar bieten. Für das gegenseitige<br />

Verständnis und Vertrauen bleibt die Faceto-Face-Kommunikation<br />

mit ihren vielen nonverbalen<br />

Facetten auch weiterhin wichtig. Erklärungsbedürftige<br />

Lösungen oder Ideen lassen sich persönlich einfach<br />

besser zum Kunden bringen und diskutieren. Und<br />

für die Kunden ist es eindrucksvoller, wenn sie die Produkte<br />

selbst in die Hand nehmen, die Materialanmutung<br />

spüren und dann jedes Detail beim Ausprobieren<br />

„begreifen“ können. Darum wird die Präsenz auf Branchenmessen<br />

ihren hohen Stellenwert für die Marktakteure<br />

behalten. Aber wir werden künftig generell viel<br />

mehr digitale Kanäle und innovative Online-Tools zusätzlich<br />

nutzen. Die Potenziale sind hier noch lange<br />

nicht ausgeschöpft.“<br />

André Dorner, Blum: „Wir werden auch in der Zeit<br />

nach Covid-19 laufend bewerten, welche Messeformate<br />

für unser Unternehmen geeignet sind. Vielleicht ergeben<br />

sich aus den Erfahrungen in der Krise für Messeveranstalter<br />

neue Konzepte. Das beobachten wir gespannt.“<br />

Niklas Schulte, BMK: „Kurzfristig könnte die Covid-<br />

19-Pandemie zu weiteren Veranstaltungsabsagen führen.<br />

Mittelfristig werden Messen wieder unter strengen<br />

Hygiene- und Abstandsvorkehrungen durchgeführt<br />

werden können. Langfristig, wenn die Pandemie überwunden<br />

ist, wird sich die Messelandschaft wieder erholen.<br />

Als überregionaler / internationaler Raum der<br />

Begegnung, Vernetzung und zur Produktschau sind<br />

die Fachmessen kaum digital oder anderweitig zeitnah<br />

zu ersetzen.“<br />

Lasse Naber: „Zunächst einmal sind bis Ende August<br />

sämtliche Großveranstaltungen inkl. Messen untersagt.<br />

Sollte dieses Verbot darüber hinaus Bestand haben,<br />

so wird sich definitiv etwas an der gewohnten<br />

Messestruktur und Messetaktung verändern müssen.<br />

Jedoch deuten die letzten Erkenntnisse / Entscheidungen<br />

nicht darauf hin, jetzt Bedürfnisse und Möglichkeiten<br />

neuer Plattformen abklären zu müssen.<br />

Bleibt noch an dieser Stelle festzuhalten, dass die Krise<br />

die Erkenntnis gebracht hat, dass persönlicher Kontakt<br />

und physische Erlebnisse für die Menschen unersetzlich<br />

sind.“<br />

Daniel Borgstedt, KüchenTreff: „Im Hier und Jetzt<br />

wissen wir, dass viele Messen abgesagt wurden. Messen<br />

wie die IFA in ihrer gewohnten Form sind gecancelt.<br />

Die Küchenspezial-Messen im September werden<br />

tendenziell ausfallen. Wir werden feststellen, welche<br />

Konsequenzen und Auswirkungen das auf den Handel<br />

haben wird. Für den Handel halten wir einen Sortimentswechsel<br />

im Zwei-Jahreswechsel für ausreichend.<br />

Die Ge schmäcker der Kunden ändern sich nicht jährlich.<br />

Unsere Kunden kaufen alle 15 bis 17 Jahre eine<br />

38 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


neue Küche. Und der Wunsch eine neue Küche zu kaufen<br />

entsteht nicht über Nacht. Manch ein Kunde spart<br />

viele Jahre auf seinen Küchentraum und wird enttäuscht<br />

sein, wenn seine Vorstellungen am Tag der<br />

Entscheidung nicht mehr angeboten werden. Trotzdem<br />

dürfen wir nicht vergessen, dass gerade die Innovationen<br />

aus dem Geräte- und Zubehörbereich uns<br />

immer wieder neue Kunden in die Läden spülen und<br />

Neugierde wecken.“<br />

Markus Wegmann, berbel: „Messen haben den großen<br />

Vorteil, wie bei jeder Neuheiten-Show oder Präsentation,<br />

das besondere Gefühl von „Look and Feel“ zu vermitteln!<br />

Einen 100 % Ersatz dafür wird es kaum geben<br />

können. Jedoch im Bereich virtuelle Messen und Präsentationen<br />

muss und wird in Zukunft mehr passieren.<br />

Der Zusatznutzen, wie beispielsweise Schulungen, Webinare,<br />

Erklärvideos o. ä. bietet viele Vorteil. Dies muss<br />

gut gemacht, leicht und spannend zur Verfügung stehen<br />

– davon hängt der Erfolg ab.“<br />

Sven Herden, Rotpunkt Küchen: „Wenn ich über Auswirkungen<br />

auf die Messelandschaft nachdenke, dann<br />

fallen einem natürlich sofort die vielen ausgefallenen<br />

Messen ein. Gleichzeitig bei kritischer Betrachtung<br />

kommt aber die Frage auf, ob all diese Messe in der<br />

Form notwendig sind und welche alternativen Möglichkeiten<br />

es dazu geben kann. Weiter, und davon bin ich<br />

fest überzeugt, wird aber auch eine „Sehnsucht und<br />

Lust“ auf Messen entstehen, welche wir möglicherweise<br />

in der Vergangenheit durchaus vermisst haben. Es<br />

wäre doch wünschenswert, wenn eine Messeveranstaltung,<br />

welche über die letzten Jahre immer als Pflichtveranstaltung<br />

gesehen wurde, zu einer Veranstaltung<br />

wird, nach welcher sich die Menschen sehnen und deren<br />

Stattfinden als ein Highlight gesehen wird.“<br />

Jürgen Feldmann, Der Küchenring: „Langfristig werden<br />

wir sicher alle wieder zur bekannten Normalität<br />

zurückkehren – aber erst, wenn die Ansteckungsgefahr<br />

gleich null sein wird, bzw. bis ein Impfstoff entwickelt<br />

worden ist. Wir haben in diesem Jahr bisher<br />

unsere Küchenkompetenz-Tage in Rheinbach, ERFA-<br />

Tagungen und unsere Jahreshauptversammlungen<br />

absagen müssen. Großveranstaltungen und Messen<br />

lassen sich in der aktuellen Situation eben nicht durchführen.<br />

Im Zweifel werden wir andere Formate und<br />

Treffen entwickeln, um den persönlichen Austausch<br />

zwischen allen Beteiligten und die reale Präsentation<br />

von Neuheiten zu gewährleisten.“<br />

Volker Irle, AMK: „Messe lebt von vielen Menschen, die<br />

durch die Hallen schlendern und sich inspirieren lassen.<br />

Wie das in der nächsten Zukunft umgesetzt werden<br />

kann, weiß ich beim besten Willen auch nicht.<br />

Konkret auf den Herbst und die Küchenmeile bezogen.<br />

Da müssen wir noch etwas abwarten. Aber es wird an<br />

neuen Konzepten gearbeitet. Für die Koelnmesse und<br />

die LivingKitchen im Januar 2021 könnte sich eine gigantische<br />

Chance bieten.“<br />

Oliver Streit, nobilia: „Kurz- und mittelfristig ganz sicher.<br />

Der Messekalender <strong>2020</strong> ist ja nun bereits deutlich<br />

beeinflusst, wir hoffen natürlich, dass die allgemeine<br />

Situation im Herbst uns eine Hausmesse ermöglicht.<br />

Nun ist eine Messe eben auch mehr als „nur“ eine<br />

Produktshow, sie ist auch Treff- und Austauschpunkt.<br />

Während man das Produkt vielleicht noch medial darstellen<br />

kann, ist der persönliche Kontakt nur schwer<br />

oder unvollständig in die Virtualität verschiebbar. Geschäfte<br />

werden zwischen Menschen gemacht, hört<br />

sich an wie ein Kalenderblattspruch, ist aber trotzdem<br />

wahr.<br />

Wenn die Corona-Pandemie hoffentlich irgendwann<br />

mal eine Erinnerung sein wird und aufgrund von Impfstoffen<br />

und/oder Immunisierung wir wieder bezüglich<br />

unserer Kontakte in die alte Normalität zurückfallen<br />

können, werden wir trotzdem unsere Erfahrungen behalten.<br />

Neu erworbene Fähigkeiten und Vorgehensweisen<br />

werden also nicht verloren gehen, sondern zum<br />

normalen Spektrum der Kommunikation hinzugefügt<br />

sein.“<br />

Wie klappt es mit der Online-Beratung?<br />

Die Küchenbranche nach Corona – oder sollten<br />

wir besser sagen mit Corona? Die jetzt angestoße<br />

ne Diskussion hat noch viele Facetten, wobei<br />

sich die Umstände ungewohnt schnell ändern<br />

können. Deshalb laden wir Sie, werte Leserinnen<br />

und Leser, weiterhin ein: Schreiben Sie uns Ihre<br />

Meinungen, Ideen und Ansichten. Gern auch Erfahrungen<br />

aus dem Handel mit der Online-Beratung<br />

im Video-Chat. Wie tragbar und zielführend<br />

ist dieses Instrument wirklich? Schon jetzt vielen<br />

Dank dafür. Ihre Post erreicht mich per Mail an:<br />

meinemeinung@kuechenplaner-magazin.de.<br />

Dirk Biermann<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 39


Marketing<br />

„In Social Media schlummert<br />

ein riesiges Potenzial“<br />

Schon vor Corona nutzten Küchenstudios soziale Medien, um auf sich aufmerksam<br />

zu machen. Jetzt erlebt die digitale Kundenakquise einen Boom. Am besten realisiert<br />

wird diese mit Strategie. Die Bochumer Agentur und Unternehmensberatung BeSocial<br />

hat sich darauf spezialisiert. Ein Gespräch mit Geschäftsführer Serge Klopotnoj.<br />

Social Media ist ein weiter Begriff.<br />

Was genau machen Sie für Ihre Kunden?<br />

Serge Klopotnoj: Wir zeigen auf, wie Küchenstudios<br />

soziale Medien wie Facebook und Instagram für ihre<br />

Kunden-Akquise nutzen können. Und zwar effektiv.<br />

Geht auch ineffektiv?<br />

Ja, indem man es darauf anlegt, in erster Linie möglichst<br />

viele Adressen einzusammeln. Über die Qualität<br />

sagt das erstmal nichts aus.<br />

Und diese Qualität bieten Sie?<br />

Wir schalten für unsere Kunden aus dem Küchenhandel<br />

Werbung in seinem Namen. Auf Facebook und Instagram.<br />

Alle Kampagnen sind darauf angelegt, kurzfristigen<br />

Umsatz zu generieren. So promoten wir zum<br />

Beispiel Gutscheine, die in einem gewissen Zeitraum<br />

und für ein klar definiertes Planungsbudget gelten.<br />

Viel Aufmerksamkeit erzielen auch die Küchentester-<br />

Aktionen. Das Ziel dieser Werbeaktionen ist natürlich,<br />

mit potenziellen Küchenkäufern in Kontakt zu kommen.<br />

Aber unser Anspruch sind nicht möglichst viele<br />

Adressen, sondern die richtigen.<br />

Wie kann ich mir das vorstellen?<br />

Wir arbeiten intensiv an der Vorqualifizierung der Kontakte.<br />

Über unser Inhouse-Callcenter und den Chat auf<br />

dem jeweiligen Kanal recherchieren wir im direkten<br />

Kundenkontakt die relevanten Informationen, die ein<br />

Küchenhändler braucht, um zügig zum Abschluss zu<br />

kommen.<br />

Zum Beispiel?<br />

Was für eine Art Küche soll es sein? Wie ist die favorisierte<br />

Optik? Welche Geräte sind gewünscht? Wie hoch<br />

ist das Budget? Unser Anspruch ist es, mit jeder Akquise-Aktion<br />

10 bis 15 neue Kontakte auf höchstem Niveau<br />

an unseren Kunden weiterleiten zu können. Inklusive<br />

eines konkreten Planungstermins. Den vereinbaren<br />

unsere Mitarbeiter ebenfalls mit den Interessenten.<br />

Foto: BeSocial<br />

Unser Gesprächspartner Serge Klopotnoj (Foto links) leitet die<br />

Bochumer Agentur und Unternehmensberatung BeSocial<br />

zusammen mit Benjamin Homann.<br />

Das geht weit über die Content-Erstellung einer<br />

Social-Media-Agentur hinaus.<br />

Wir verstehen uns als externer Vertriebszweig für<br />

den Händler. Das ist tatsächlich ein erheblicher Unterschied<br />

im Vergleich zu reinen Content-Produzenten.<br />

Vor der Zusammenarbeit erarbeiten wir mit dem<br />

Kunden gemeinsam eine Strategie mit der ganz individuellen<br />

Ausrichtung und den Prioritäten des jeweiligen<br />

Studios. Im Anschluss setzen wir feinjustierte<br />

Werbekampagnen auf Facebook und Instagram auf,<br />

die mit Garantie und kurzfristig sofort Kücheninteressenten<br />

erreichen. Alle Interessenten, die sich über<br />

einen Chat oder ein individuell erstelltes Kontaktformular<br />

gemeldet haben, werden von uns zeitnah bearbeitet,<br />

auch um seine Ernsthaftigkeit abzufragen.<br />

Über eine professionelle Vorqualifizierung führen wir<br />

den Interessenten direkt zu einem Termin im Studio.<br />

Diesen Termin lassen wir uns nicht nur rückbestätigen,<br />

wir erinnern einen Tag zuvor auch noch einmal<br />

an ihn. Zugleich selektieren wir schon vor dem eigentlichen<br />

Verkaufsgespräch, ob die Vorstellungen des potenziellen<br />

Kunden mit den Möglichkeiten des Studios<br />

in Einklang zu bringen sind. Die Erscheinungs-Quo-<br />

40 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


ten, die sich auf diese Weise erreichen lassen, sind<br />

mehr als bemerkenswert.<br />

Unser Partner bekommt von uns garantiert nur<br />

hochwertige Kontakte von echten Interessenten. Bei<br />

uns endet der Prozess nicht bei der Lead-Generierung.<br />

Er fängt dann erst an. Unser Partner kann sich nach<br />

dieser Vorauswahl allein auf den Verkauf konzentrieren.<br />

Bis dahin hat er so gut wie keinen Aufwand. Und<br />

die Kontakte, die wir für ihn generieren, hat er exklusiv.<br />

In seiner Stadt arbeiten wir nur mit ihm zusammen.<br />

Zusätzlich hat er die Gewähr, dass wir für ihn<br />

ständig neue Termine vereinbaren. Eine solche Premium-Dienstleistung<br />

ist einzigartig.<br />

Facebook-<br />

Kampagne von<br />

BeSocial für<br />

Marquardt-<br />

Küchen<br />

realisiert.<br />

Können Sie uns noch etwas genauer erläutern, wie<br />

Sie diese qualifizierten Leads generieren?<br />

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir dieses Betriebsgeheimnis<br />

wahren wollen. Das „Verstehen“ der Funktionen<br />

und Algorithmen von Facebook und Co., das<br />

Ausschließen von Streuverlusten und das Ermitteln<br />

und Ansprechen zielgruppengenauer Kontakte ist unsere<br />

Kernkompetenz. Diese können wir nicht preisgeben.<br />

Wohl aber unseren Kunden zur Verfügung stellen<br />

– verbunden mit unserem ganzen Engagement und<br />

sons tigem Know-how.<br />

Was kostet einen Händler so ein externer Vertrieb?<br />

Die Investition in die strategische Social-Media-Akquise<br />

beginnt bei 3000 Euro monatlich netto bei einer<br />

Mindestlaufzeit von zwei Monaten. Die Hälfte des Betrags<br />

ist das Werbebudget für Facebook und Instagram.<br />

Sollte der Kunde bereits über ein eigenes Werbekonto<br />

verfügen, wird ihm dieser Teil selbstverständlich nicht<br />

berechnet. Uns ist klar, dass wir nicht die Günstigsten<br />

im Markt sind. Allerdings sind wir nicht für billige<br />

Dienstleistungen, sondern für höchste Qualität und<br />

Premium-Service bekannt. Am Ende des Tages muss<br />

es für beide Seiten Spaß machen und vor allem wirtschaftlich<br />

sein, darauf ist es ausgelegt.<br />

Mit wie vielen Küchenstudios arbeitet Ihre Agentur<br />

bereits zusammen?<br />

Aktuell sind es knapp 40 Kunden aus der Küchenbranche,<br />

die wir von unserem Konzept bereits überzeugen<br />

konnten. Unser Ziel sind 100 Küchenstudios<br />

in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Übrigens<br />

arbeiten wir immer nur mit zwei- oder dreimonatigen<br />

Testphasen. Unsere Kunden gehen keinerlei weitere<br />

Verpflichtungen ein. Nur wenn sie mit unserer Arbeit<br />

zufrieden sind, geht es darüber hinaus weiter. Uns geht<br />

es um Langfristigkeit in den Beziehungen, bei denen<br />

beide Partner von einer Win-win-Situation profitieren.<br />

Deshalb bieten wir auch maximale Transparenz und<br />

machen unsere Leistungen zu 100 % messbar.<br />

Wer steckt hinter BeSocial?<br />

Gegründet wurde BeSocial als Agentur und Unternehmensberatung<br />

2018 von Benjamin Homann und mir. Wir<br />

sind Gründer und Geschäftsführer. Unsere Geschäftsräume<br />

haben wir mitten im kulturellen Zentrum von<br />

Bochum, im Szenetreff „bermuda3eck“. Schwerpunkt<br />

ist von Beginn an die Kommunikation mit und über die<br />

Kanäle der sozialen Medien wie Facebook und Instagram.<br />

Sehr schnell konnten wir Kunden aus den unterschiedlichsten<br />

Bereichen überzeugen, dass eine<br />

Zusammenarbeit mit uns sich unmittelbar in mehr<br />

Kundenkontakten und damit Gewinn niederschlägt.<br />

Mittlerweile besteht das Team aus 15 Mitarbeitern. Wir<br />

haben alle für die tägliche Arbeit erforderlichen Gewerke<br />

mit erfahrenen Spezialisten besetzt. Dazu gehören<br />

Social-Media-Experten, Webdesigner, Grafiker, Content-Creator<br />

und vor allem Telefonisten. Unsere intensive<br />

1:1-Dienstleistung umfasst dabei alle notwendigen<br />

Bereiche für eine erfolgreiche Kundenakquise in den<br />

sozialen Medien wie Strategie, Werbekampagnen und<br />

die erwähnte qualifizierte Termin- Akquise.<br />

Wie sind Sie zur Küchenbranche gekommen?<br />

Seit ca. einem Jahr konzentrieren wir uns bereits auf<br />

die Zusammenarbeit mit Küchenstudios bzw. dem Küchenhandel.<br />

Anfangs war es ein Einzelprojekt. Wir<br />

wurden weiterempfohlen und so kam es zum zweiten,<br />

dritten und vierten Auftrag. Und so weiter. Inzwischen<br />

haben wir entdeckt, welche Möglichkeiten sich für den<br />

Küchenhandel bieten. In Social Media schlummert ein<br />

riesiges Potenzial.<br />

Foto: Webseite<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 41


Betriebsmanagement<br />

Foto: Biermann<br />

Zeitungs inserat vom 11. Mai:<br />

dem Tag als auch Geschäfte<br />

über 800 m 2 Fläche für den<br />

Kundenbesuch wieder geöffnet<br />

werden konnten.<br />

Preise gewinnbringend gestalten<br />

„Jeder sollte seine<br />

Schmerzgrenze kennen“<br />

Machen wir uns nichts vor. Der Lockdown, das Herunterfahren der Weltwirtschaft,<br />

die Einschränkungen in Handel und Produktion werden wirtschaftliche Folgen<br />

haben. Davon wird auch der Küchenhandel nicht verschont bleiben. Doch mit der<br />

richtigen Preisgestaltung könne <strong>2020</strong> noch „ein gutes Jahr“ werden, meint<br />

Volker Schmidt von der SEB Steuerberatung.<br />

Nach zwei Monaten Corona-Ausnahmezustand stehen<br />

Küchenstudios unter den bekannten Auflagen wieder<br />

für den Kundenverkehr offen. Es wird wieder Umsatz<br />

gemacht. Auch wenn noch keiner genau weiß, welche<br />

Auswirkung die monatelange Störung der globalen<br />

Wirtschaftsströme haben wird, ist doch eins klar: Ganz<br />

ohne Einbußen wird es nicht gehen. Und Einbußen bedeuten<br />

auch, dass private Investitionen in die Wohnungsrenovierung<br />

zurückgestellt werden. Küchenstudios,<br />

die sich für die Zeit nach Corona vorbereiten<br />

wollen, tun also jetzt gut daran, ihre Marktposition zu<br />

stärken. Die Devise sollte lauten: „Was ich verkaufe,<br />

wird nicht bei jemand anderem gekauft.“<br />

Ernsthafte Kaufabsichten<br />

Im Einzelhandel gelten auch jetzt eine Menge Regelungen,<br />

die die Geschäftstätigkeit einschränken. Allen<br />

voran die Abstandregelung, die verhindert, dass viele<br />

Menschen sich gleichzeitig im Geschäft umsehen können.<br />

Aber auch die Beratung wird durch Mundschutz<br />

& Co. erschwert. Doch die ersten Erfahrungen im<br />

Küchen handel zeigen auch eine durchaus positive Entwicklung:<br />

Wer jetzt ins Küchenstudio kommt, bringt<br />

eine ernsthafte Kaufabsicht mit. Diejenigen Kunden,<br />

die sich „einfach nur mal umschauen“ wollen, sind<br />

seltener geworden. Für den Küchenverkäufer bedeutet<br />

das: Er kann die Kunden, die in sein Studio kommen,<br />

mit allen Mitteln zum Käufer machen – und dabei<br />

spielt der Preis eine wesentliche Rolle.<br />

Preisgestaltung nach Corona<br />

Vor Corona hatte sich das aggressive Preisgebaren im<br />

Küchenhandel etwas beruhigt. Die Geiz-ist-geil-Zeit<br />

wurde abgelöst von höheren Ansprüchen an Qualität,<br />

Nachhaltigkeit und Beratung, für die dann auch gerne<br />

etwas mehr Geld in die Hand genommen wurde. Aller<br />

42 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Wahrscheinlichkeit nach wird sich das jetzt, zumindest<br />

vorübergehend, wieder ändern: Je weniger Geld<br />

die Menschen zur Verfügung haben, je größer die Unsicherheiten<br />

hinsichtlich der Zukunft sind, desto stärker<br />

ist der Wunsch, das Geld zusammenzuhalten. Die<br />

Folge: Die aggressiveren Marktteilnehmer gehen in jedes<br />

Kundengespräch mit dem Gedanken: „Jeder Kunde,<br />

der den Laden betritt, geht mit einer Küche von mir<br />

wieder raus. Koste es, was es wolle.“ Neben der besten<br />

Beratung, den besten Ideen, der besten Auslieferung<br />

und Montage gehört dazu auch der beste Preis. Und<br />

zwar ein Preis, für den diese Küchenstudios auch an<br />

die Schmerzgrenze gehen.<br />

Wo liegt die persönliche Schmerzgrenze?<br />

Egal, wie die Strategie eines Küchenstudios aussieht<br />

und unabhängig davon, was für den Einzelnen der<br />

richtige Weg ist, sollte jeder Teilnehmer seine Schmerzgrenze<br />

kennen. Doch wie ermittelt man diese? Zunächst<br />

gilt die Faustregel: Fixkosten schreien nach Deckung.<br />

Die Fixkosten sollte jedes Küchenstudio, das im<br />

Rahmen der Corona-Maßnahmen Hilfen beantragt hat,<br />

kennen. Denn sie mussten im Soforthilfeantrag angegeben<br />

werden. Addiert man hierzu die Festgehälter,<br />

steht der Betrag fest, den man für die Mindestumsatzberechnung<br />

benötigt. Denn dies ist der Betrag, den sie<br />

mit ihrem Umsatz mindestens decken müssen, ohne in<br />

die Gefahr einer Insolvenz zu geraten.<br />

Um im nächsten Schritt den Mindestumsatz zu ermitteln,<br />

sollte ein Blick auf den bisherigen durchschnittlichen<br />

Rohgewinn geworfen werden. Die Formel<br />

lautet: Umsatz minus Einsatz minus Skonti minus<br />

Boni zuzüglich Aufbaukosten. Das Ergebnis wird ins<br />

Verhältnis zum Nettoumsatz oder zum Wareneinsatz<br />

gesetzt – und so ist die Frage beantwortet, wie hoch der<br />

Mindestumsatz sein muss.<br />

Vom Mindestpreis zum idealen Gewinnpunkt<br />

Wer seinen Mindestumsatz kennt, kann die Preisgestaltung<br />

aktiv angehen. Aus der Erfahrung zeigt sich<br />

allerdings, dass Küchenstudio-Inhaber noch min destens<br />

zwei weitere Punkte berücksichtigen sollten: einen<br />

Sicherheitszuschlag und den Mindestprivatverbrauch<br />

bzw. das eigene Mindestgehalt. Sind diese<br />

beiden Werte zum Mindestumsatz addiert, steht der<br />

Gewinnpunkt fest – denn jeder Euro, der über diese<br />

Summe hinaus eingenommen wird, verursacht den Gewinn.<br />

Wenn nun über den Gewinnpunkt hinaus Umsätze<br />

geschrieben werden können, verursachen diese<br />

zwar variable Wareneinsätze; es entstehen zunächst<br />

aber keine Mehrkosten, die in die Fixkosten einzubeziehen<br />

wären. Der Rohgewinn, der aus diesen Umsätzen<br />

generiert wird, fließt also direkt in den Gewinn ein.<br />

Diese Überlegung ist Ausgangspunkt für den idealen<br />

Gewinnpunkt: Vor Covid-19 war es so, dass viele<br />

Küchen studios nicht unter einen bestimmten Rohgewinn<br />

gegangen sind und dem Kunden, der nicht bereit<br />

war, diesen zu zahlen, lieber der Konkurrenz überlassen<br />

haben. Jetzt sollte man anders denken: Jeder Kun-<br />

de, der keinen Verlust verursacht, sollte gewonnen werden.<br />

In normalen Zeiten sollte der Gewinn rund 6 % vom<br />

Nettoumsatz betragen. Jetzt sollten Küchenstudios diese<br />

6 % vergessen – und stattdessen von Kunde zu Kunde<br />

schauen, wie weit man gehen kann. Immer im Hinterkopf<br />

dabei: Wenn ich viele Küchen bei geringerer<br />

Marge verkaufe, erreiche ich meinen Gewinnpunkt –<br />

und wenn dieser erreicht ist, ist jeder Rohgewinn aus<br />

der verkauften Küche gleich Gewinn. 20 % Rohgewinn<br />

sind 20 % Gewinn. Und es ist ein Kunde mehr, der nicht<br />

bei der Konkurrenz gekauft hat und das Studio eventuell<br />

weiterempfehlen wird.<br />

Ein weiterer Vorteil der Masse: Boni kassieren<br />

Aus dieser Strategie erwächst dann noch ein weiterer<br />

Vorteil: Küchenstudios erhalten Boni von den Herstellern.<br />

Je mehr verkauft wird, desto höher fallen die<br />

Boni aus. Und diese Boni können wiederum die straffer<br />

kalkulierten Küchenmargen zumindest teilweise<br />

ausgleichen.<br />

Bis die Küchenbranche wieder in ruhige Fahrwasser<br />

zurückkehren und an die erfolgreichen ersten Wochen<br />

des Jahres anknüpfen kann, wird es wohl noch etwas<br />

dauern. Hoffentlich nicht zu lange, denn es macht<br />

sicherlich mehr Spaß, hochwertige Küchen mit hohen<br />

Margen zu verkaufen. Glücklicherweise sind die Fachmärkte<br />

gegenüber der Großfläche begünstigt und wenn<br />

jetzt, wie es die Großfläche sicherlich auch tun würde,<br />

preisaggressiv gearbeitet wird – dann bestehen ganz<br />

gute Chancen, dass <strong>2020</strong> doch noch ein gutes Jahr wird.<br />

Volker Schmidt und die SEB Steuerberatung<br />

Volker Schmidt ist nicht nur Steuerberater und Vereidigter Buchprüfer – er ist<br />

ebenfalls Fachberater für Unternehmensnachfolge und für die Umstrukturierung<br />

von Unternehmen sowie Datenschutzbeauftragter insbesondere für<br />

den Küchenhandel. Die SEB Steuerberatung beschäftigt 50 Mitarbeiter und<br />

ist seit 1990 auf den Kücheneinzelhandel spezialisiert. Derzeit betreut die<br />

Beratungsgesellschaft rund 80 Kücheneinzelhandelsunternehmen unterschiedlicher<br />

Größen mit diversen Verbandszugehörigkeiten. Die persönliche<br />

Betreuung hinsichtlich betriebswirtschaftlicher, steuerrechtlicher, buchhalterischer<br />

und datenschutzrechtlicher Fragen steht dabei im Vordergrund.<br />

Foto: SEB<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 43


Hausgeräte<br />

Auf einer Bühne mit Ferrari<br />

„Das Premium-Thema funktioniert bei uns einfach gut“, sagt berbel-Geschäftsführer<br />

Karl von Bodelschwingh. Im <strong>KÜCHENPLANER</strong>-Interview erläutert er, welchen<br />

Stellenwert Design und Emotion für den Hersteller von Dunstabzugshauben haben<br />

und warum Begeisterung so wichtig ist für das Premium-Segment.<br />

Bei berbel ist in letzter Zeit personell viel geschehen.<br />

Als Nachfolger des langjährigen Geschäftsführers Peter<br />

Ahlmer hat Karl von Bodelschwingh in Rheine den Vorsitz<br />

der Geschäftsleitung übernommen. Das war vor<br />

etwas mehr als einem Jahr, am 1. April 2019. Zum Jahresanfang<br />

<strong>2020</strong> kam dann Andreas Wolfsholz als kaufmännischer<br />

Geschäftsführer<br />

zum Unternehmen und zum<br />

1. April Jürgen Kromer als<br />

technischer Geschäftsführer.<br />

Wir haben uns mit Karl<br />

von Bodelschwingh im Video-<br />

Chat unterhalten und nachgefragt,<br />

ob diese personellen Veränderungen Auswirkungen<br />

auf die strategische Ausrichtung und die<br />

Positionierung des Haubenspezialisten haben.<br />

Unsere Stärke sind Produkte<br />

im anspruchsvollen Design.<br />

Um die gesamte Bandbreite darzustellen: Wo definieren<br />

Sie den Einstieg für berbel? Ist das die anspruchsvolle<br />

Mitte?<br />

Unsere Stärke sind Produkte im anspruchsvollen Design.<br />

Dieses Design spricht die Menschen emotional an<br />

und holt besonders den Premium-Käufer ab. Dazu kann<br />

natürlich auch der typische Käufer einer gut ausgestatteten<br />

Mittelklasse-Küche zählen. Grundsätzlich geht es<br />

beim Thema Dunstabzug um Funktionalität. Es geht um<br />

Bedienerfreundlichkeit und um nachhaltige Nutzungskonzepte,<br />

also um Hauben ohne zusätzliche Fettfilter, die<br />

man kaufen muss und dann wegwirft. Zusätzlich transportiert<br />

die Marke berbel aber Themen, die ein anderes<br />

Niveau ansprechen. Im Markt gibt es viele durchaus gut<br />

gemachte technische Lösungen. Die sprechen aber nicht<br />

so sehr den emotionalen Part an. Das ist unser Potenzial<br />

und darauf legen wir unseren Schwerpunkt: Auf die Begeisterung<br />

und die emotionale Vermarktung im Premium-<br />

und Luxussegment. Ein breites, mittleres Feld anzusprechen,<br />

kann nicht unsere Strategie sein.<br />

Schauen Sie sich zum Beispiel die Deckenlifthaube<br />

„Skyline“ an und deren jüngste Weiterentwicklung, die<br />

„Skyline Frame“. Diese Dunsthauben sammeln Designpreise<br />

ein, bis hin zu „Best-of-<br />

Best“-Prädikate. Mit diesen<br />

Produkten stehen wir bei Designauszeichnungen<br />

inzwischen<br />

zusammen mit Ferrari<br />

auf einer Bühne. Wenige Zuschauer<br />

im Saal kannten berbel<br />

vorher. Dies befeuert unser gesamtes Team und die<br />

Emotionalität, die dahintersteht. Diese Begeisterung<br />

steckt in allem, was wir tun, und sie überträgt sich auf<br />

den Handel.<br />

Wie ist der Stand der Dinge dazu, Herr von Bodelschwingh?<br />

Eins kann ich vorwegnehmen: Die DNA von berbel wird<br />

sich nicht wesentlich ändern. Wir werden diese zwar<br />

weiterentwickeln, aber unsere Positionierung ist eindeutig:<br />

Wir sind weiter Premium-Partner für Endkunden<br />

und den Handel. Wir werden weiter das Premium-<br />

Segment bedienen, es inspirieren und Begeisterung<br />

dafür schaffen. Und das bis in den Luxus-Bereich hinein<br />

in Preisgruppen von 10.000 Euro und mehr. Summen<br />

dieser Größenordnung hat man sich vor vier Jahren<br />

noch gar nicht träumen lassen. Und das mit einem<br />

sekundären Produkt wie einer Dunstabzugshaube und<br />

auch noch in vernünftigen Stückzahlen.<br />

Hat in der Außendarstellung die Emotion die Technik<br />

inzwischen also abgelöst? Viele Jahre war schließlich<br />

das berbel Prinzip das unermüdlich kommunizierte<br />

Alleinstellungsmerkmal der Marke. Darauf wurde<br />

viel Wert gelegt. Also auf die fettfilterfreie Technik<br />

nach dem Motto „aufklappen, auswischen, fertig“.<br />

Qualität und Funktionalität sind ein Muss. Die Fettabscheidung<br />

per Zentrifugalkraft ist nach wie vor ein<br />

ganz wichtiges Asset, also ein zentraler Aspekt unseres<br />

Produktnutzens. In der Summe aller funktionalen<br />

Aspekte geht es uns um das Versprechen, Premiumtechnologie<br />

zu bieten, die einfach zu nutzen ist.<br />

Doch Technik allein genügt nicht. Es braucht auch<br />

diesen emotionalen Lockruf, sonst können Sie kaum jemanden<br />

motivieren, 4000, 6000 oder im High-End-Bereich<br />

gar 10 000 Euro nur für die Funktionalität Dunstabzug<br />

auf den Tisch zu legen. Solche Verkaufspreise<br />

erzielen Sie nur mit einer herausragenden Optik und<br />

Haptik.<br />

Es geht um die Sichtbarkeit eines Produkts, dem gewöhnlich<br />

die Rolle eines Aschenputtels zugewiesen<br />

wurde. Aber eine „Skyline“, um das Beispiel erneut zu<br />

wählen, hängt zentral im Raum. Oder sie gibt den Blick<br />

frei, wenn dies planerisch dort nicht gewollt ist. Damit<br />

bietet dieser Dunstabzug viel Mehrwert in der Küchenplanung.<br />

Unsere Qualität, die Funktionalität und die leichte<br />

Bedienbarkeit sind das Fundament, darauf geben wir<br />

fünf Jahre Garantie. Verbunden mit der ganz klaren<br />

Botschaft: „Ihr könnt uns vertrauen.“ Hinzu kommt<br />

aber immer stets emotional ansprechendes Design, das<br />

Begeisterung schafft.<br />

44 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Foto: berbel<br />

Karl von Bodelschwingh,<br />

Vorsitzender der berbel-Geschäftsleitung.<br />

Bei der Skyline-Familie ist das für mich sehr nachvollziehbar.<br />

Aber was ist mit klassischen Schräghauben<br />

wie „Ergoline 2“ oder „Formline“.<br />

Auch bei den Wandhauben fangen wir da an, wo die<br />

meisten unserer Marktbegleiter aufhören. Der Handel<br />

kann mit unseren Wandhauben ganz andere Preise realisieren.<br />

Die der Endkunde auch bereit ist zu bezahlen.<br />

Zum Beispiel, weil er sagt,<br />

„diese Glasoptik ist einfach<br />

perfekt verarbeitet“. Und dann<br />

kommen weitere Aspekte hinzu<br />

wie dieses smarte „Aufklappen,<br />

Auswischen, Sauber“, die<br />

optimale Lichtstreuung der<br />

LEDs, die dimmbar sind und<br />

in der Lichtfarbe zu regulieren,<br />

oder die AutoRun-Funktion in<br />

der fein abgestimmten Kochfeld-Hauben-Kommunikation.<br />

Der Endkunde muss sich<br />

natürlich begeistern lassen, um diese Preise, wie wir<br />

sie aufrufen, auch anzunehmen. Dafür braucht es den<br />

Handel als Mittler. Der Handel kann diese Begeisterung<br />

transportieren. Im Premium- und Luxussegment, aber<br />

auch in unserer Einstiegspreisgruppe von etwas über<br />

2000 Euro. Bitte bedenken Sie: Normalerweise beginnt<br />

der Einstieg in den Markt bei 200 Euro. Wenn wir das<br />

10-Fache haben wollen, müssen wir zusammen diesen<br />

Weg gehen. Dann muss auch der Handel sagen: „Jetzt<br />

habe ich diese Küche für 14 000 Euro verkauft, nun packe<br />

ich noch mal 2000 Euro für eine berbel-Haube drauf.<br />

Nach Veröffentlichung des<br />

Seminarkalenders waren<br />

wir innerhalb kürzester Zeit<br />

für das nächste halbe Jahr<br />

ausgebucht. Die Nachfrage<br />

des Handels ist enorm.<br />

Dafür muss ein Verkäufer schon verdammt viel Mut<br />

aufbringen.<br />

Das geht halt nur, wenn Begeisterung für das Produkt<br />

und die Marke vorhanden ist. Diese Begeisterung<br />

lässt den Verkäufer den Versuch wagen, nochmal<br />

1800 oder 2000 Euro top auf die Kommission<br />

draufzulegen. Ein Kunde, der vom Verkäufer begeistert<br />

wurde, geht am Ende<br />

noch mal mit. Das bringt dem<br />

Handel nicht nur Mehrumsatz,<br />

sondern auch eine attraktive<br />

Marge. Wir bieten<br />

ja auch eine stringente Preispolitik.<br />

Es gibt bei uns keine<br />

Sonderrabatte und auch kein<br />

Internetgeschäft. Wir haben<br />

eine klar definierte Preispolitik.<br />

Das ist für den Händler<br />

ungemein wichtig. Diese<br />

verlässliche Zusammenarbeit<br />

mit dem Fachhandel erlaubt es uns, die Preise auch<br />

in unseren Einstiegssegmenten stabil zu halten.<br />

Die Mittlerposition des Handels scheint einer der<br />

zentralen Aspekte der Premium-Vermarktung zu sein.<br />

Wir reden hier über Verkaufsprozesse, in denen Kunden<br />

bereit sind, 20 000 oder 50 000 Euro für eine Küche auszugeben,<br />

vielleicht sogar noch mehr. Da braucht es ein<br />

paar Extrapunkte in der Ansprache, um den Kunden<br />

abzuholen. Eine Internetvermarktung schafft das nicht.<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 45


Hausgeräte<br />

Für den Handel ist es allemal sinnvoll, sich diesen Argumenten<br />

zu öffnen und die Mittlerrolle mit Begeisterung<br />

zu füllen: Die Aspekte Wohnen und Essen haben einen<br />

hohen Stellenwert und unser Zuhause gewinnt aktuell<br />

eine ganz neue, noch emotionalere Bedeutung. Insofern<br />

sehen wir den Premium-Anteil stark steigend. Unsere<br />

eigenen Umsatzzahlen spiegeln das sehr direkt wider.<br />

Das Premium-Thema funktioniert bei uns einfach gut.<br />

Produktpalette immer mehr Volumen gewonnen und<br />

können natürlich auch kleine Serien fertigen.<br />

Wie viele Mitarbeiter hat berbel in den letzten<br />

12 Monaten für sich neu gewinnen können?<br />

Ungefähr 50 neue Kollegen. Die Hälfte davon für die<br />

Produktion.<br />

Ein Blick auf die Produkte. Nach der Einführung der<br />

„Downline“-Familie ist berbel ziemlich komplett<br />

aufgestellt. Mit Abzug der Wrasen nach unten, nach<br />

oben und nach ganz oben. Lösungen für den versteckt<br />

eingebauten Dunstabzug gibt es auch. Planen<br />

Sie dennoch eine Ausweitung auf weitere Geschäfts-<br />

und Anwendungsfelder?<br />

Jedes Unternehmen muss sich fragen: „Was kann ich<br />

gut und wo traue ich mir etwas Neues zu?“ Wir haben<br />

in den letzten 12 Monaten sehr stark investiert. In<br />

das Fundament der Firma: in Menschen. In den verschiedensten<br />

Fachabteilungen haben wir neue Kollegen<br />

hinzubekommen. Zur Verstärkung der Teams, um<br />

mehr Volumen bearbeiten zu können, aber auch um<br />

mehr Wissen und Können zu erhalten: in Prozesse, in<br />

IT-Tools. Auf diesem Weg haben wir schon einiges geschafft,<br />

wir werden aber noch weitere Felder ausbauen.<br />

Unsere Überzeugung lautet: Das Premium-Geschäft<br />

muss man auf allen Niveaus in Premiummanier bespielen.<br />

Wir sind schnell gewachsen, aber Wachstum kann<br />

nicht das einzige Maß sein. Man muss aufpassen, dass<br />

man das, was man macht, auch verlässlich gut macht. Diesem<br />

Anspruch folgend, haben wir in den letzten Monaten<br />

sehr viel in Menschen und Tools der inneren Organisation<br />

investiert. Das war der vorrangige Fokus und wir werden<br />

das weiter tun. Vielleicht noch die nächsten ein, zwei<br />

Jahre. Damit wir sagen können: Wir sind an allen wichtigen<br />

Stellen so stark aufgebaut, dass wir dauerhaft und<br />

nachhaltig das Versprechen einlösen können, auf allen<br />

Ebenen mit einer Premiumleistung aufzuwarten.<br />

Dieses Ziel erreichen wir aber nur, wenn wir auf<br />

Dauer für den Handel als Premium-Partner erkennbar<br />

sind. So werden wir heute bereits wahrgenommen,<br />

aber wir sind größer geworden. Wir müssen diesen Anspruch<br />

noch breiter aufstellen.<br />

Wie viele Mitarbeiter hat berbel aktuell in Summe?<br />

Rund 200 Festangestellte plus externe Mitarbeiter. Wir<br />

verfolgen nach wie vor das Konzept, die Wertschöpfung<br />

in Deutschland zu erbringen. Unser Engineering,<br />

Design, Marketing und Produktentwicklung laufen<br />

hier. Die wesentliche Lieferantenbasis ist ebenfalls in<br />

Deutschland.<br />

Vorhin bezeichneten Sie die Mitarbeiter als Fundament<br />

des Unternehmens. Können Sie das näher erläutern?<br />

Wir sprechen intern gern vom berbel-Spirit. Wenn jemand<br />

neu eingestellt wird, dann sagen wir immer,<br />

dass dieser neue Mitarbeiter oder die neue Mitarbeiterin<br />

erstmal eingeberbelt werden müsse. Einberbeln<br />

heißt: Wir wollen die Begeisterung für die Art der Produkte<br />

transportieren. Wer bei uns beginnt, geht erstmal<br />

zwei Wochen in die Produktion und arbeitet in der<br />

Montage mit. Um zu sehen, was das für Produkte sind.<br />

Es gilt, die Produkte zu lernen. Materialien in die Hand<br />

zu nehmen. Das gilt auch für das Vertriebsmarketing<br />

und die Personalabteilung oder das Engineering. Es<br />

geht darum, dass neue Mitarbeiter das berbel-Feeling<br />

aufnehmen, um dann die Ansprüche an herausragende<br />

Qualität an allen Stellen zu leben.<br />

Vor einigen Wochen haben wir für den internen<br />

Gebrauch kleine Video-Filme gedreht, um die Stimmung<br />

im Unternehmen aufzunehmen. Unter anderem<br />

haben wir gefragt: Was ist berbel für Dich? Daraufhin<br />

kam unter anderem diese Antwort: „berbel ist Premium,<br />

da setze ich mich für ein.“ Bei diesen Videos<br />

wurde bis in die Fingerkuppen deutlich, dass die Idee<br />

von Exzellenz an jeder Stelle des Unternehmens gelebt<br />

werden will.<br />

Wie genau soll das umgesetzt werden?<br />

Die Industrialisierung des Geschäfts ist das, was jetzt<br />

ansteht. Darauf basieren auch die Veränderungen in<br />

der Geschäftsführung, die Sie eingangs angesprochen<br />

haben. Ich selber komme aus dem Industriegeschäft<br />

und kenne das Geschäft gut. Es hilft uns allen, wenn<br />

wir die berbel-Story noch ein Stück höher hängen und<br />

sie weiterentwickeln.<br />

Zuletzt habe ich mir die berbel-Produktion vor etwa<br />

drei Jahren angeschaut. In meiner Beobachtung war zu<br />

dieser Zeit der Manufakturgedanke prägend. Hat sich<br />

das angesichts des jüngsten Wachstums gewandelt?<br />

Unser Premiumanspruch geht nach wie vor mit Manufakturqualität<br />

einher, aber wir haben in der Breite der<br />

Also Premium durch und durch.<br />

Das können Sie spüren, wenn Sie mit unseren Leuten<br />

sprechen, das ist wirklich toll.<br />

In Laichingen haben Sie kürzlich einen zweiten<br />

Standort der berbel-Akademie eröffnet. Wie wichtig<br />

ist dieses Instrument für die Marke? Lässt sich damit<br />

der angesprochene berbel-Spirit nach außen transportieren?<br />

Nach Veröffentlichung des Seminarkalenders waren<br />

wir innerhalb kürzester Zeit für das nächste halbe Jahr<br />

ausgebucht. Die Nachfrage des Handels ist enorm und<br />

wir stellen fest, dass dieses Trainieren und Zeigen und<br />

miteinander im Gespräch sein funktioniert. Teilnehmer<br />

erkennen: „Ja, wir können Premium verkaufen.“<br />

46 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Profitieren von der Akademie können auch Verkäufer,<br />

die neu im Geschäft sind. Die sich vielleicht noch<br />

nicht trauen, einen Preis von über 7000 Euro für einen<br />

Dunstabzug zu probieren. In den Akademietrainings<br />

bekommen die Verkäufer hilfreiche Argumente an die<br />

Hand. Es soll helfen, nötige Begeisterung für ein Premiumprodukt<br />

auszustrahlen. Die menschliche Kommunikation<br />

funktioniert über Ausstrahlung. Das muss<br />

von innen kommen. Das können wir mit der berbel-<br />

Akademie initiieren und fördern. Es ist schön zu sehen,<br />

wie der Umsatz der Händler, die an der Akademie teilnehmen,<br />

anspringt. Das ist verblüffend.<br />

Noch eine Frage zur Strategie: Planen Sie den Ausbau<br />

in weitere Geschäftsfelder über die Privatküche<br />

hinaus? Zum Beispiel in weitere Industrieanwendungen?<br />

Wir sind im letzten Jahr stark gewachsen und wollen<br />

dies sorgfältig ausbauen. Wir verfügen nach wie vor<br />

über Wachstumspotenzial. Das haben wir längst nicht<br />

ausgeschöpft. In Deutschland und international. Damit<br />

sind wir gut ausgelastet. Gleichzeitig sind wir gut beraten,<br />

erstmal die Dinge zu tun, die greifbar sind. Wachstum<br />

ist nicht unsere Ursprungsmotivation. Wir wollen<br />

ein gutes, nachhaltiges Produkt in den Markt bringen.<br />

Das bereitet uns Freude.<br />

berbel bleibt also in der Küche zu Hause. Und besonders<br />

in der Premium-Küche.<br />

Ich wiederhole es gern: Es gibt noch viel Potenzial, sowohl<br />

im Heimatmarkt als auch in den europäischen<br />

Märkten. Wir wollen unseren Fokus wahren, statt in<br />

weitere Geschäftsfelder zu expandieren wie zum Beispiel<br />

Wohnraumbelüftung. Unser spezielles USP ist<br />

Design und Emotionalität. Das funktioniert in der Küche<br />

sehr gut. Auf andere Segmente lässt es sich nicht<br />

einfach 1:1 übertragen.<br />

Für uns zählt: Was wir können, können wir gut, und<br />

wir können noch mehr davon. Wenn es um Produkte<br />

und Lösungen für unseren Heimatmarkt der privaten<br />

Küche geht, wird es weitere Neuheiten von uns geben.<br />

Auch schon in diesem Herbst.<br />

Das Gespräch führte Dirk Biermann<br />

Abluft oder Umluft?<br />

COMPAIR ® flow.<br />

Die innovativen Lüftungssysteme und -komponenten<br />

von Naber bieten eine Lösung für beide Wege.<br />

Mehr Informationen über die Welt der innovativen<br />

Küchenlüftung finden Sie unter:<br />

Küchenzubehör<br />

compair-flow.com<br />

naber.com


Hausgeräte<br />

Baubranche hat<br />

Dunstabzüge im Blick<br />

Die Vielfalt an Küchenzubehör ist enorm. Eine Sonderstellung nimmt die Lüftungstechnik<br />

ein. Denn sie muss häufig in Abhängigkeit des Gebäudetyps geplant werden.<br />

Auf große Resonanz stößt seit Veröffentlichung eine Studie zu Dunstabzügen, an der<br />

auch Naber beteiligt ist.<br />

Erarbeitet und veröffentlich wurde diese Studie vom<br />

Passivhaus Institut zusammen mit zwei weiteren Instituten<br />

und Naber. „Auf Passivhaustagungen werden<br />

die Studienergebnisse seitdem ebenso diskutiert wie<br />

in Fachmagazinen der Bauwirtschaft, darunter ‚Bauphysik‘<br />

und ‚Gebäude­Energieberater‘“, berichtet das<br />

Nordhorner Unternehmen.<br />

Zum Download bereit<br />

Fundiertes Hintergrundwissen für die Planung eines<br />

leistungsstarken und energieeffizienten Küchenlüftungs­Systems<br />

bietet Naber mit dem „Leitfaden Dunstabzugssysteme<br />

für Wohnküchen“. Darin sind die Ergebnisse<br />

des Forschungsberichts aufbereitet. Die<br />

Publikation ist als Printbroschüre erhältlich und steht<br />

auf der Lüftungstechnik­Webseite compair­flow.com<br />

zum Download bereit.<br />

Der Leitfaden zeigt unter anderem auf, wie gut<br />

die einzelnen Bauarten von Dunstabzugshauben den<br />

Kochdunst (Wrasen) erfassen und gibt Hinweise zu<br />

den Volumenströmen, die für eine vollständige Erfassung<br />

nötig sind. Wandhängende Hauben erweisen sich<br />

Welche Vorteile<br />

haben Abluft-<br />

Lösungen? Was<br />

ist beim Umluft-Betrieb<br />

zu<br />

beachten? Auf<br />

Fragen wie diese<br />

geht der Videoclip<br />

auf<br />

compairflow.com<br />

ein.<br />

Foto: Naber<br />

48 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Der „Leitfaden Dunstabzugssysteme für Wohnküchen“<br />

bietet fundiertes Hintergrundwissen für die Planung<br />

eines leistungsstarken und energieeffizienten<br />

Küchen lüftungs-Systems.<br />

Foto: Naber<br />

auf den Punkt<br />

gebracht<br />

demzufolge als vorteilhafter gegenüber<br />

Kochfeldabsaugungen. Auf die Besonderheiten<br />

für energieeffiziente Gebäude<br />

gehen die Empfehlungen explizit ein.<br />

Hier sind sowohl Umluft­ als auch Abluft­Systeme<br />

möglich, wobei Letztere einen<br />

etwas höheren Planungsaufwand<br />

bedeuten, weil auch für die Luftnachströmung<br />

zu sorgen ist.<br />

5/6/<strong>2020</strong><br />

Spezielle Rubriken<br />

und ein Videoclip<br />

Wünschen Küchennutzer ein Abluft system,<br />

um den Kochdunst aus dem Raum<br />

zu leiten, ist ein Wanddurchlass erforderlich.<br />

Vor allem in Passivhäusern ist<br />

dieser mittels innovativer Technologien<br />

so zu gestalten, dass er den Heizwärmebedarf<br />

kaum beeinflusst. Soll ein<br />

Umluftsystem realisiert werden, muss<br />

dieses eine hoch wirksame Filter­Technologie<br />

aufweisen, damit beim Kochen<br />

eine ähnlich effektive Geruchsminderung<br />

erreicht wird wie mit Abluft.<br />

Die wichtigsten Erkenntnisse zu den<br />

verschiedenen Bauarten und Möglichkeiten<br />

der Wrasenlenkung veranschaulicht<br />

ein Videoclip auf compair­flow.com.<br />

Auf diesem Informations­Portal hat Naber<br />

für Küchenplaner, Architekten,<br />

Handwerker und Verbraucher spezielle<br />

Rubriken eingerichtet, deren Themenbeiträge<br />

den jeweiligen Informationsbedürfnissen<br />

entsprechen und die stetig<br />

mit aktualisiertem Fachwissen erweitert<br />

werden.<br />

Wrasen vollständig erfassen<br />

In die jüngsten Produktentwicklungen<br />

von Naber sind die aktuellen wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse ebenso eingeflossen<br />

wie das über Jahrzehnte<br />

generierte Know­how aus der unternehmerischen<br />

Praxis. Zu den Produktentwicklungen<br />

zählen die Abluft­ und Zuluft­Steuerung<br />

BIXO Balance ® , der<br />

COMPAIR flow Turbo ® ­Mauerkasten<br />

und die Luftauslasstechnologie<br />

COMPAIR ® Tower zur Abluftführung<br />

unter der Grasnarbe. „Die eigene Forschung<br />

und Entwicklung in der Küchenlüftungstechnik<br />

und die Zusammenarbeit<br />

mit wissenschaftlichen Instituten<br />

werden auch künftig Innovationen hervorbringen,<br />

die die Energieeffizienz der<br />

Systeme sowie den Komfort in Wohnküchen<br />

weiter erhöhen“, betont das Unternehmen.<br />

www.sedia-kuechentechnik.de


Haugeräte<br />

Neuer Distributionspartner für Falcon<br />

Falcon-Mutter AGA Rangemaster organisiert den Vertrieb der Marke Falcon in der Region<br />

D/A/CH neu. Zuständig ist seit dem 1. April <strong>2020</strong> die R angecooker-Deutschland<br />

GmbH mit Sitz in Hamm. Geschäftsführer ist Martin Küper. Die Neu-Organisation erfolgt<br />

im Nachklang der Insolvenz des bisherigen Vertriebspartners, der coolGiant AG.<br />

„2019 war für uns und unseren vorherigen Vertriebspartner, die coolGiants AG, ein äußerst<br />

herausforderndes Jahr. Wir sehen jetzt den richtigen Zeitpunkt für einen Wechsel<br />

gekommen, um mit unserem neuen Vertriebspartner konzeptionelle und strategische<br />

Neuausrichtungen umzusetzen und die Marke nachhaltig zu stärken“, erläutert<br />

Iskender Diker, Sales & Marketing Director AGA Rangemaster.<br />

Foto: Rangecooker-Deutschland<br />

Martin Küper.<br />

Jüngste Neuheit: Falcon „Nexus“ mit Dampffunktion.<br />

Foto: Biermann<br />

Die Rangecooker-Deutschland GmbH<br />

wird exklusiv für Deutschland und Österreich<br />

zuständig sein. Ebenso für die<br />

deutschsprachige Schweiz, hier aber nicht<br />

exklusiv. Das Angebot umfasst neben den<br />

Rangecookern auch Dunstabzugshauben<br />

und Kühlschränke sowie weitere nicht näher<br />

genannte Produkte der Marke Falcon.<br />

Martin Küper, Geschäftsführer der Rangecooker-Deutschland<br />

GmbH, betont, „eine<br />

kontinuierliche und konsequente Markenpositionierung<br />

im Premium-Segment“ aufbauen<br />

zu wollen. Küper gilt als Experte für<br />

Rangecooker und Britischen Lifestyle. Ziel<br />

sei es, so sagt er, die Marke Falcon zum Synonym<br />

für Rangecooking in den Märkten<br />

zu etablieren.<br />

Ganz große Kühlgeräte<br />

im Vintage-Design<br />

Für die Freunde von XXXL-Kühlgeräten im Vintage-Design hat<br />

der Hersteller Big Chill aus den USA die passenden Geräte. Zu<br />

bekommen sind diese seit März <strong>2020</strong> auch in Deutschland: über<br />

die coolHouse) AG. Die Geräte werden in Italien speziell für den<br />

Export hergestellt. Im Mittelpunkt des Angebots steht der „Top<br />

Mount“ Retro-Kühlschrank mit stolzen 611 Liter Innenraumvolumen.<br />

Laut Jan Oetjen und Kersten Hoppe, Geschäftsführer<br />

der coolHouse) AG, ist es das wohl größte derartige Gerät<br />

am Markt. Im passenden Design gibt es zudem einen Einbaubackofen,<br />

ein Induktionskochfeld sowie einen Dunstabzug (Abluft<br />

und Umluft). Der UVP fürs Kühlgerät lieg bei 3890 Euro.<br />

Die Außenverkleidung des Geräts besteht aus 1,2 mm dickem<br />

Stahl. Erhältlich sind aktuell sechs Farben, künftig sollen zudem<br />

individuelle Farbwünsche realisiert werden – um zum<br />

Beispiel einen homogenen Auftritt mit handelsüblichen Rangecookern<br />

von Herstellern wie Ilve, Falcon oder Lacanche umsetzen<br />

zu können. Die coolHouse) AG organisiert den Vertrieb in<br />

der DACH Region.<br />

Foto: coolHouse) AG<br />

Jan Oetjen präsentiert den voluminösen<br />

„Top Mount“ von Big Chill.<br />

50 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Kompakter Umluft-Muldenlüfter<br />

Mit der Kochfeldabsaugung „Viento“ will die Haubenmanufaktur Gutmann<br />

Maßstäbe setzen. Besonders was den platzsparenden Einbau und die Montage<br />

betrifft. Denn „Viento“ ist ein in sich geschlossenes System. Es funktioniert<br />

im Umluft-Modus. Das zu montierende Bauteil misst 17 cm in der Höhe. Es umfasst<br />

die komplette Technik von Kochfeld und Abzug und greift nicht in die<br />

Konzeption der obersten Schublade ein. Die Absaugung der Kochschwaden erfolgt<br />

im Zentrum des Kochfeldes. In den Raum zurückgeführt werden sie über<br />

herausfahrbare Seitenflügel, die an den beiden Seiten des Kochfelds integriert<br />

sind – nachdem sie durch die Multifunktionsfilter geströmt sind. Um die Reinigung<br />

zu erleichtern, sind alle Bauteile von oben zugänglich. Die 830 mm breite<br />

Kochfläche verfügt über vier Kochzonen mit Induktionskochzonen, die rechts<br />

und links überbrückt<br />

werden<br />

können. Montieren<br />

lässt<br />

sich „Viento“ in<br />

Arbeitsflächen<br />

ab 60 cm Tiefe.<br />

Foto: Gutmann<br />

Foto: refsta<br />

Solitär mit viel Kopffreiheit<br />

Neu bei refsta sind die Schräghauben „Bise“,<br />

„Leste II“ (Foto in 90 cm Breite) und „Fuga“. Die<br />

Kopffreihauben „Bise“ und „Leste II“ verfügen<br />

über einen zusätzlichen Metallfettfilter an der<br />

Unterseite zwischen den LED-Spots. Wahlweise<br />

gibt es das Modell „Bise“ auch in den Ausführungen<br />

Weiß oder Schwarz. So lässt sich die<br />

Schräghaube entweder zurückhaltend oder kontrastreich<br />

in einen Küchenraum integrieren.<br />

Schräghauben gibt es bei refsta in den Breiten<br />

600, 800 und 900 mm. Alle Schräghauben sind<br />

für den Umluft und Abluftbetrieb ausgelegt, LED-<br />

Beleuchtung ist Standard. Viele Modelle können<br />

laut Unternehmen auch im Umluftbetrieb alternativ<br />

mit Plasma-Technologie betrieben werden.<br />

Extra für kleine Küchen<br />

„NikolaTesla Fit“ ergänzt bei Elica das Angebot<br />

der Muldenlüfter. Die Neuheit soll seine<br />

Stärken besonders in kleinen Küchen ausspielen,<br />

denn das Induktionskochfeld mit<br />

integriertem Abzug passt mit seiner Breite<br />

von nur 60 bzw. 72 cm in alle herkömmlichen<br />

Unterschränke mit 60 cm Breite.<br />

Foto: Elica<br />

NEXT<br />

LEVEL<br />

FÜR<br />

GENIESSER<br />

Die berbel Downline.<br />

Das Meisterwerk im<br />

Dunstabzug.<br />

Genießen ist ganz leicht. Solange man immer das Beste nimmt.<br />

Händler unter www.berbel.de


Spülen + Armaturen<br />

Als Spezialist für den<br />

Wasserplatz will sich<br />

Blanco künftig noch<br />

intensiver auf diesen<br />

zentralen Bereich<br />

in der Küche konzentrieren.<br />

Ziel sei es, als<br />

Marke für nahtlos integrierte<br />

Lösungen<br />

wahrgenommen zu<br />

werden.<br />

Fotos: Blanco<br />

Wachstum mit Systemen<br />

für den Wasserplatz<br />

Blanco hat die bisherige Zeit der Corona-Pandemie vergleichsweise gut überstanden.<br />

Das Unternehmen nutzt Instrumente wie die Kurzarbeit, die Lieferfähigkeit war<br />

jedoch lückenlos gegeben, betonte CFO Frank Gfrörer bei der Bilanzpressekonferenz<br />

für das Jahr 2019. Dieses schloss mit einem erneuten Umsatzplus.<br />

Verzicht auf Gut Böckel<br />

Blanco wird im Herbst <strong>2020</strong> nicht auf<br />

Gut Böckel ausstellen. Das teilte Frank<br />

Gfrörer, Vorsitzender der Geschäftsleitung,<br />

im Rahmen der Bilanzpressekonferenz<br />

des Unternehmens mit.<br />

Man wolle den Handelspartnern nicht<br />

zumuten, wegen der zu erwartenden<br />

Hygiene-Maßnahmen vor dem Eingang<br />

auf Einlass warten zu müssen.<br />

Stattdessen wolle das Unternehmen<br />

seine Handelspartner in diesem Jahr<br />

digital über die Neuheiten informieren<br />

sowie in persönlichen Terminen.<br />

Frank Gfrörer, Sprecher der Blanco-Geschäftsleitung,<br />

und seine beiden Geschäftsführungskollegen Rüdiger<br />

Böhle (CFO) und Andreas Ostermann von Roth (COO)<br />

jonglierten bei dieser Bilanzpressekonferenz noch intensiver<br />

als ohnehin mit scheinbar grundverschiedenen<br />

Themen und Blickrichtungen. Einerseits ging es<br />

um die Vergangenheit, anderseits um Gegenwart und<br />

nähere Zukunft. Es ging um<br />

die Geschäftszahlen für 2019<br />

und um die Auswirkungen<br />

der Corona-Pandemie auf das<br />

Jahr <strong>2020</strong>. Und doch hängt alles<br />

zusammen. „ Blanco ist<br />

ein kerngesundes Unternehmen,<br />

das hilft uns auch jetzt<br />

in der Krise“, vereinte Gfrörer<br />

die scheinbar unterschiedlichen<br />

Blickrichtungen in der<br />

Berichterstattung.<br />

Plus im Inland,<br />

leichtes Minus im Export<br />

Grundlage der wirtschaftlichen<br />

Stärke ist ein anhaltendes<br />

Umsatzwachstum.<br />

Auch im Geschäftsjahr 2019 legte die Blanco-Gruppe zu.<br />

Im konsolidierten Gesamtumsatz (netto) leicht von 394<br />

auf 395 Mio. Euro. Im Inland stieg dieser Wert um 3,5 %<br />

auf jetzt 142 Mio. Euro. In den internationalen Märkten<br />

musste der Spezialist für den Wasserplatz in der Küche<br />

hingegen einen leichten Rückgang hinnehmen. Von<br />

257 auf 253 Mio. Euro (- 1,56 %). Die Exportquote sank<br />

analog dazu um einen Prozentpunkt auf 64 %. Vor dem<br />

Hintergrund „ einer sich weltweit abschwächenden<br />

Konjunkturlage und eines sich verschärfenden Wettbewerbs“<br />

sieht die Blanco-Geschäftsleitung das leichte<br />

Plus als einen „außer ordentlichen Erfolg“.<br />

Dennoch sei man nicht ganz zufrieden, räumte<br />

Frank Gfrörer ein. „Nach zehn Jahren kontinuierlichen<br />

Wachstums erleben wir im Inland wie auch im<br />

internationalen Geschäft einen prägnant erstarkten<br />

Wettbewerb. Um unsere ehrgeizigen Ziele in Zukunft<br />

erreichen zu können, sind künftig deutlich höhere Anstrengungen<br />

als bisher nötig.“<br />

Schmerzhafte Einbrüche<br />

Nach wie vor größter Einzelmarkt für Blanco ist<br />

Deutschland. Hier konnte das Unternehmen seine führende<br />

Rolle weiter ausbauen. Die internationalen Regionen<br />

zeigten hingegen sehr unterschiedliche Ver-<br />

52 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


läufe, teilweise geprägt von starken konjunkturellen<br />

Schwankungen und sogar Einbrüchen. Aufgeteilt ist<br />

das internationale Geschäft der Blanco-Gruppe in die<br />

drei Regionen Nordamerika, Europa und Asien/Pazifik.<br />

Vor allem das schwächelnde USA-Geschäft habe<br />

die Export-Bilanz leicht ins Minus geführt. Hier hat<br />

das Unternehmen inzwischen reagiert und eine gemeinsame<br />

Nordamerika-Organisation für die Märkte<br />

USA und Kanada gebildet. Allerdings mit eigenständigen<br />

Vertriebsorganisationen. Die Rangliste der umsatzstärksten<br />

Länder wird von Deutschland angeführt,<br />

gefolgt von den USA, Frankreich, UK und Russland.<br />

Stärke kommt auch von innen<br />

Auf den kontinuierlich steigenden Umsatz allein wollte<br />

Finanz-Geschäftsführer Rüdiger Böhle den Status<br />

„kerngesundes Unternehmen“ indes nicht reduzieren.<br />

Hinzu kommen zahlreiche interne Prozesse, an denen<br />

beständig gearbeitet werde – vom Controlling über die<br />

Qualitätssicherung bis zur IT. Und natürlich Produktion,<br />

Logistik und Personalmanagement. So wurde Blanco<br />

von verschiedenen Organisationen erneut als Top-<br />

Arbeitgeber ausgezeichnet. Und das zum sechsten<br />

und im anderen Fall fünften Mal in Folge. „Das unterstreicht<br />

eindrucksvoll unsere Qualität als Arbeitgeber“,<br />

so der Finanz-Geschäftsführer, der auch für das Personalwesen<br />

verantwortlich ist. Zum Jahresende 2019 beschäftigte<br />

Blanco weltweit 1515 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, davon 1090 in Deutschland.<br />

Vom Produkt zum System<br />

Die Umsatztreiber waren für Blanco im vergangenen<br />

Jahr erneut Silgranit-Spülen und Küchenarmaturen.<br />

Allerdings will sich das Unternehmen gar nicht mehr<br />

so intensiv wie früher über Einzelprodukte definieren,<br />

sondern sieht sich als Systemanbieter und Spezialist<br />

für den Wasserplatz in der Küche. Ziel sei es, als Marke<br />

für nahtlos integrierte Lösungen wahrgenommen<br />

zu werden rund ums Vorbereiten, Trinken und Reinigen.<br />

Und in Kombination mit der Abfalltrennung auch<br />

fürs Entsorgen. Dafür steht seit einer 2019 neu formulierten<br />

Strategie die „Blanco Unit“. Dieser Begriff<br />

sei mehr als ein Slogan. Es sei ein „Markenversprechen“<br />

und verkörpere „ganzheitliche Lösungen, die<br />

über das pure Produkt hinaus gehen und den Konsumenten<br />

mit maßgeschneiderten Services und Informationen<br />

ein nachhaltiges Markenerlebnis schaffen<br />

sollen“. Und das einheitlich in allen relevanten Märkten<br />

der Welt.<br />

Von diesem Systemgedanken soll auch der Handel<br />

im Verkauf profitieren. Zur weiteren Unterstützung<br />

seiner Handelspartner bietet Blanco schon seit einiger<br />

Zeit einen optional buchbaren Montageservice an. Besonders<br />

für die neuen Smart-Armaturen wird dieser<br />

Service ausgebaut. Darüber hinaus will Blanco seine<br />

Markenbekanntheit bei Konsumenten weiter erhöhen.<br />

Dafür werde bald eine digitale Markenkampagne<br />

gestartet.<br />

Weiteres Werk für Silgranit<br />

Von den 2019 getätigten Investitionen in Höhe von<br />

29,3 Mio. Euro entfiel der größte Teil auf das neue Werk<br />

für Silgranit-Spü len im tschechischen Most. Die Anlagen<br />

wurden Ende 2019 fertiggestellt und sind inzwischen<br />

„vollständig operativ am Netz“, wie Technik-Geschäftsführer<br />

Andreas Ostermann von Roth berichtet.<br />

Das neue Werk entlaste die an ihre Kapazitätsgrenzen<br />

gestoßene Produktion in Sinsheim und schaffe die Voraussetzungen<br />

für weiteres Wachstum. Mit den Werken<br />

in Sinsheim, Most und Toronto besteht nun ein<br />

erweiterter Produktionsverbund, der auch die Liefersicherheit<br />

nochmals erhöhe.<br />

Dirk Biermann<br />

Frühzeitig reagiert<br />

Der weltweite Ausbruch der Corona-Pandemie prägt auch bei Blanco das laufende<br />

Geschäftsjahr. Die Umsätze im ersten Quartal <strong>2020</strong> entwickelten sich<br />

zwar noch weitgehend nach Plan, allerdings sei insgesamt mit einem deutlichen<br />

Umsatzeinbruch aufgrund der Folgen der Pandemie zu rechnen, so CEO<br />

Frank Gfrörer. Eine konkrete Prognose wollte er nicht wagen. Intern werde<br />

mit verschiedenen Szenarien geplant. Die Bandbreite reiche global betrachtet<br />

von Umsatzeinbußen zwischen 10 und 25 %. In Deutschland tendenziell eher<br />

etwas niedriger. „Tägliche und zudem regional starke Schwankungen erlauben<br />

keine konkreten Aussagen“, so der Sprecher der Blanco-Geschäftsleitung.<br />

Auf die Pandemie hat Blanco frühzeitig reagiert und die Abläufe an die Situation<br />

angepasst. „Oberste Priorität hatte von Beginn an die Gesundheit und<br />

Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, betonte Andreas Ostermann<br />

von Roth, COO und Leiter der Covid-19-Taskforce bei Blanco. So wurden umgehend<br />

Mitarbeiter ins Homeoffice versetzt und Teams und Schichten getrennt.<br />

„Gleichzeitig ist es uns gelungen, den Service und die Lieferungen an unsere<br />

Kunden weltweit sicherzustellen. Wir waren zu jedem Zeitpunkt lieferfähig den Auswirkungen der Corona-Pandemie: Rüdiger Böhle<br />

Berichteten von einem leichten Umsatzplus in 2019 und<br />

und sind das bis heute.“ Derzeit seien auch für die Zukunft keine coronabedingten<br />

Lieferverzögerungen zu erwarten. Intern liege der Fokus auf der Berung),<br />

Andreas Ostermann von Roth (COO).<br />

(CFO), Frank Gfrörer (CEO / Vorsitzender der Geschäftsfühwältigung<br />

der Krise. So sei der Auftragseingang in den letzten Wochen aufgrund<br />

der Lockdown-Maßnahmen zurückgegangen. „Wir passen unsere Kapazitäten flexibel an die<br />

Marktnachfrage an, zu den Instrumenten zählt auch Kurzarbeit“, bestätigt Ostermann von Roth.<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 53


Arbeitsflächen<br />

„Die Arbeitsplatte ist<br />

das zentrale Designobjekt“<br />

In der Regel haben Werbeslogans eine kurze Halbwertszeit. Nicht so bei Lechner.<br />

Das bayrische Unternehmen wirbt seit seinem Marken-Relaunch vor vier Jahren<br />

mit fünf Worten: „Wir geben Küchen ein Gesicht!“ Daran haben auch die jüngsten<br />

Change- Management-Prozesse nichts geändert. Mit Daniel Griehl, Geschäftsführer<br />

Vertrieb und Marketing bei Lechner, sprachen wir über die Ausrichtung des<br />

Arbeitsplattenherstellers.<br />

Die Küchenarbeitsplatte hat in den vergangenen Jahren<br />

eine erstaunliche Entwicklung hingelegt. Analog<br />

zur Individualisierung des Küchendesigns ist sie vom<br />

funktionalen Arbeitsbereich zum Designobjekt geworden.<br />

Eine Arbeitsplatte muss heute nicht nur aushalten,<br />

dass man auf ihr mit scharfen Messern oder Reinigungsflüssigkeiten<br />

hantiert. Sie ist auch für den<br />

Gesamteindruck der Küche verantwortlich, findet<br />

54 <strong>KÜCHENPLANER</strong>


Daniel Griehl, Geschäftsführer Vertrieb und<br />

Marketing bei Lechner: „Die Arbeitsplatte<br />

ist das zentrale Designobjekt in der Küche.<br />

Sie hat eine extreme Strahlkraft auf das Gesamtkonzept<br />

Küche.“<br />

Vom Arbeitsplattenhersteller zur<br />

„inspirierenden Lifestylemarke“<br />

An dieser Entwicklung ist Lechner maßgeblich<br />

beteiligt. Seit 1974 hat man sein Portfolio<br />

an Arbeitsplatten stetig ausgebaut – zunächst<br />

in Forstinning bei München und seit<br />

1991 in Rothenburg. Neue Materialien kamen<br />

hinzu, neue Techniken, neue Produktionsstätten<br />

im Ausland. Vor vier Jahren<br />

wurde dann der Markenrelaunch angegangen.<br />

„Es war Zeit für eine Neupositionierung,<br />

die dem Stellenwert der Arbeitsplatte<br />

entspricht“, erzählt Daniel Griehl. Als „die<br />

inspirierende Lifestylemarke für hochqualitative<br />

Arbeitsplatten“ wollte Lechner nicht<br />

nur die Hersteller und Händler ansprechen,<br />

sondern auch die Designkraft der Arbeitsplatte<br />

an die Endkunden vermitteln. Der<br />

Slogan „Wir geben Küchen ein Gesicht!“ ist<br />

ein sichtbares Resultat dieses neuen Selbstbewusstseins.<br />

Begleitet wird er von einer<br />

Website, die alle Kücheninteressierten anspricht,<br />

von einem Blog mit unzähligen Inspirationen<br />

zum Thema Küche und von verschiedenen<br />

Werbekampagnen. „Das war<br />

ein großer Schritt, der sich gelohnt hat. Der<br />

Slogan und unsere Bildsprache haben sich<br />

durchgesetzt, sind in den Köpfen geblieben“,<br />

so Daniel Griehl.<br />

Individualität auf die Spitze getrieben<br />

Damit das Gesicht, das Lechner der Küche<br />

gibt, dem Zeitgeist entspricht, ist vor allem<br />

eins notwendig: Vielfalt. Denn heute wollen<br />

die Kunden vor allem eine Küche, die<br />

nicht so aussieht wie die Küche des Nachbarn.<br />

Die vielbeschriebene Individualität<br />

äußert sich bei der Oberfläche nicht nur in<br />

Farben, auch Materialvielfalt wird immer<br />

wichtiger. Bei Lechner hat sich über die<br />

„Die Arbeitsplatte ist das zentrale<br />

Design objekt.“ Daniel Griehl,<br />

Geschäftsführer Marketing und<br />

Vertrieb Lechner.<br />

Fotos: Lechner<br />

„Wir geben<br />

Küchen ein<br />

Gesicht.“ Mit<br />

Motiven wie<br />

diesen hat sich<br />

Arbeitsplattenhersteller<br />

Lechner als<br />

„inspirierende<br />

Lifestyle marke“<br />

neu positioniert.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong> 55


Arbeitsflächen<br />

Jahre eine große Materialkompetenz aufgebaut: „Unsere<br />

Kunden können aus einem breiten und attraktiven<br />

Produktportfolio aus neun Materialien in einer<br />

Vielfalt von Stärkenausprägungen auswählen. In der<br />

Wachstumsproduktgruppe Keramik sind alle Dekore<br />

in allen Stärken erhältlich – und werden sogar noch<br />

ergänzt von exklusiven Keramik-Dekoren, die es<br />

ausschließlich bei uns gibt“, sagt Daniel Griehl. Mit<br />

einem weiteren Produkt für die Rückwand hat Lechner<br />

die Möglichkeiten der Individualisierung auf die<br />

Spitze getrieben: Bei der beleuchteten Küchenrückwand<br />

„Switchy“ kann das Motiv eigenhändig ausgewechselt<br />

werden. Eine Idee, die 2019 mit dem BMK Innovationspreis<br />

ausgezeichnet wurde.<br />

Change Management:<br />

„Keine Mode, sondern Notwendigkeit“<br />

Die Idee zu „Switchy“ entstand in einem Innovationsworkshop,<br />

wie sie Lechner seit 2019 regelmäßig durchführt.<br />

„Wir sehen uns als industrielles Großunternehmen,<br />

bei dem neben den Produkten auch Flexibilität<br />

zu den Alleinstellungsmerkmalen gehört“, so Daniel<br />

Griehl. „Deswegen arbeiten wir auch stetig an den Prozessen.<br />

Zum Beispiel entwickeln wir gemeinsam mit<br />

unseren Kunden neue Ideen und nutzen dazu innovative<br />

Methoden wie Design Thinking / Value Proposition.“<br />

Parallel zur Produktentwicklung, die von solchen<br />

neuen Wegen profitiert, steht auch die Unternehmensstruktur<br />

immer im Fokus. Allerdings nicht, darauf legt<br />

Daniel Griehl Wert, aus Selbstzweck. „Change Management<br />

ist ja ein Modewort geworden. Wenn man sich<br />

aber verändern und verbessern will, ist Change Management<br />

keine Mode, sondern eine Notwendigkeit.“<br />

Bei der Einführung von neuen Strukturen, Strategien<br />

oder Werten müssten alle Aufgaben, Maßnahmen und<br />

Aktivitäten im Blick behalten werden. Und genau das<br />

tue man bei Lechner. Gemeinsam mit den Mitarbeitern<br />

sei man zum Beispiel das Thema „Werte“ angegangen.<br />

„Dabei war unser Anliegen, die Prozesse so anzugehen,<br />

dass unser Mantra, den Kunden in den Mittelpunkt zu<br />

stellen, auf jeder Ebene des Geschäfts umgesetzt wird“,<br />

erzählt Daniel Griehl. Dieses Denken müsse für den<br />

Kunden erlebbar sein.<br />

Kundennähe erlebbar machen – durch Services<br />

Wie merkt ein Kunde, sei es der Händler oder der Endkunde,<br />

dass ein Unternehmen ihn in den Mittelpunkt<br />

stellt? „Durch Services, durch Einfachheit“, so Daniel<br />

Griehl. Folgerichtig war eines der größten und umfangreichsten<br />

Projekte, die im vergangenen Jahr umgesetzt<br />

wurden, die Umstellung der Preisliste. Durch<br />

den Wechsel von Laufmetern zu Quadratmetern konnten<br />

65 % der Artikelnummern reduziert und das Preisbuch<br />

drastisch verschlankt werden. Der Mehrwert für<br />

die Kunden ist eine deutlich schnellere und einfachere<br />

Preisfindung. Auch die Vertriebsprozesse wurden<br />

durch ein modernes CRM-System optimiert. Ebenfalls<br />

optimiert wurden die Lieferzeiten. „Wir sind ein Familienunternehmen<br />

und sehen uns als Partner für unsere<br />

Kunden. Deswegen wollen wir ihnen die Planung und<br />

Abwicklung so einfach wie möglich machen.“ Diese Bestrebung<br />

äußert sich für Daniel Griehl zum Beispiel in<br />

dem Aufmaß- und Montageservice, der in Deutschland<br />

und Österreich sogar mit Strom- und Wasseranschluss<br />

angeboten wird.<br />

„Don’t worry, plan happy“:<br />

Auch Fachhandel weiter im Fokus<br />

Die verstärkte Ansprache der Endkunden bedeutet<br />

nicht, dass man den Fachhandel aus den Augen verliert.<br />

Im Gegenteil: „Unser Motto ‚Don’t worry, plan<br />

happy’ hat weiterhin absolute Gültigkeit“, so Daniel<br />

Griehl. „Unsere Maßnahmen führen dazu, dass das Arbeiten<br />

mit Lechner so einfach und entspannt ist, dass<br />

der Fachhandel sich voll und ganz auf den Küchenverkauf<br />

konzentrieren kann.“ Hierzu hat Lechner nicht nur<br />

die Prozesse optimiert, sondern unterstützt auch beim<br />

Thema Online Marketing – ein Thema, das im letzten<br />

Jahr stark an Bedeutung gewonnen hat. Lechner plant<br />

etwa einen kompletten Website-Relaunch. Der B2B-<br />

Bereich soll mit zusätzlichen Mehrwerten ausgestattet<br />

werden. Herzstück des B2C-Bereichs der Website<br />

wird die Händlersuche: „Der Endkunde wird so direkt<br />

an den Händler weitergeleitet“, erläutert Daniel Griehl.<br />

„Außerdem wollen wir Online-Leads an unsere Partner<br />

übergeben. Flankiert wird diese Online-Offensive mit<br />

Social-Media-Aktionen und interessanten Content-Angeboten,<br />

wie dem Blog, dem Styleguide, dem Stil-Quiz<br />

oder auch dem Konfigurator.<br />

Veränderung führt zu Geschäftserfolgen<br />

Es hat sich viel bewegt bei Lechner – und schon im vergangenen<br />

Jahr konnte man Resultate sehen: In den Fokus-Produktgruppen<br />

ist das Unternehmen zweistellig<br />

gewachsen. Im Servicebereich, also in Aufmaß und<br />

Montage, konnte der Umsatz um circa 20 % ausgebaut<br />

werden. Auch der Umsatz mit den Schlüsselkunden in<br />

Deutschland wurde signifikant verbessert: Teilweise<br />

verzeichnet Lechner hier eine Verdopplung. Im Exportgeschäft<br />

wurde durch Produktneulistungen und Neukundengeschäfte<br />

ebenfalls ein höherer Umsatz erzielt –<br />

zumal auch „Switchy“ eine beachtliche Steigerung von<br />

über 70 % im Vergleich zum Vorjahr hinlegte. Maßgeblich<br />

für diesen Erfolg war neben Produkten und Services<br />

auch das Vertriebs- und Marketingteam. „Wir haben<br />

hier weitere Branchenexperten für uns gewinnen<br />

können, die mit kreativen Ideen, Einsatzbereitschaft<br />

und Motivation viel zu unserem Erfolg beigetragen haben.<br />

Darauf sind wir stolz. So konnten wir auch im Vergleich<br />

zum Vorjahr im ersten Quartal einen Zuwachs<br />

von 15 % im inländischen Handel verzeichnen. Sicherlich<br />

behalten wir jetzt im Blick, dass die Corona-Pandemie<br />

die ursprünglich geplanten Entwicklungen beeinflussen<br />

kann.“<br />

Trotz einiger Herausforderungen, die auf die Branche<br />

zukommen (können), ist man sich einem gewiss:<br />

Die Menschen brauchen Küchen und sie wollen Küchen,<br />

die zu ihnen passen. Dazu wird Lechner einen gro ßen<br />

Teil beitragen – mit seinen Produkten, intelligentem<br />

Serviceangebot und einem starken Team.<br />

56 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


www.kuechenplaner-magazin.de<br />

<strong>Ausgabe</strong> 5 / 6 / <strong>2020</strong><br />

STROBEL VERLAG<br />

KÜCHENFERTIGUNG<br />

powered by <strong>KÜCHENPLANER</strong><br />

Foto: Swiss Krono<br />

„Healthy Nordic“ ist einer<br />

der vier Haupttrends der neuen<br />

„One World Kollektion“ von Swiss Krono.<br />

Beschläge l Oberflächen l Schrankausstattung l Licht


Küchenfertigung<br />

Holzwerkstoff „Stucco“ von Sonae Arauco<br />

im Stil eines Betonspachtels.<br />

Foto: Sonae Arauco<br />

Mehr als eine<br />

Kopie von irgendwas<br />

Die Einheit von Sehen und Fühlen prägt die Beschaffenheit von Oberflächen<br />

für Möbel. Das wird immer wichtiger. Und sie erreicht immer neue Spitzen in<br />

der technologischen Umsetzung. In der Umsetzung pochen die Holzwerkstoffe<br />

selbstbewusst auf Eigenständigkeit.<br />

Der Nutzer fühlt, was er sieht und wird beim Darüberstreichen<br />

auch schon mal überrascht. Das ist von den<br />

Herstellern so gewollt und gleichzeitig eine Sache der<br />

Ausgewogenheit. „Die Aufgabe besteht darin, die optischen<br />

Erwartungshaltungen zu erfüllen und Überraschungsmomente<br />

fein zu dosieren“, sagte Dirk Eiynck,<br />

Global Design Manager von Sonae Arauco, beim Redaktionsgespräch<br />

im Rahmen des Workshop-Events<br />

„Impulse <strong>2020</strong>“ vor wenigen Wochen. Über die Veranstaltung<br />

haben wir in der <strong>Ausgabe</strong> 3/4 <strong>2020</strong> ausführlich<br />

berichtet. Einige Aussagen Eiyncks sind unserer Meinung<br />

nach wert, erneut genannt zu werden. Weil sie<br />

für die aktuelle Berichterstattung zum Thema Oberflächen<br />

prägend sind. Und dabei höchst erfrischend.<br />

Besonders was die Betonung der Materialität in der<br />

Dekorentwicklung bezieht, also die Reproduktion von<br />

Optiken, die wirken wie Holz, Stein, Glas, Metall oder<br />

Textilien. „Mit einer kunststoffbeschichteten Spanplatte<br />

haben diese Umsetzungen nichts mehr zu tun“,<br />

sagt Design-Manager Eiynck und plädiert für eine<br />

selbstbewusste Neubewertung der Rolle von Holzwerkstoffen.<br />

„Es ist nicht der Anspruch, immer näher<br />

ans Echte zu gelangen, sondern einen stimmigen und<br />

ehrlichen Eindruck zu schaffen.“ Holzwerkstoffe wollen<br />

in diesem Verständnis also nicht länger als Kopien<br />

oder Reproduktionen von Natur oder eines speziellen<br />

Werkstoffs gelten, sondern als ein eigenständiges Material,<br />

mit dem sich im stimmigen Zusammenwirken<br />

von Optik und Haptik schöne Möbel gestalten lassen.<br />

Auch Unis sind immer authentischer<br />

Dieser Anspruch an Eigenständigkeit äußert sich in<br />

manchen Fällen auch in der Produktbezeichnung. Eine<br />

Oberfläche im Stil einer Esche muss nicht zwingend<br />

als Esche benannt werden. „Es ist die Farbhöhe einer<br />

Esche, aber es ist nicht wichtig, dass es Esche heißt“,<br />

erläutert Dirk Eiynck. Er sagt auch: „Damit definieren<br />

wir Oberflächen nicht länger über die Materialität der<br />

Vorlage, sondern über die Farbhöhe.“<br />

So faszinierend die Themen Holz, Stein (Marmor,<br />

Granit, Sandstein), Metall (Kupfer, Bronze), Glas und<br />

Textilien in der Oberflächenentwicklung auch sind – in<br />

der Küche kommt kein Möbelproduzent an den Unis<br />

vorbei. In der praktischen Umsetzung sind Weiß und<br />

Grau noch immer die Top-Seller, wenngleich eine Vielzahl<br />

von Braun-, Basalt-, Beige- und Schlammtönen<br />

nachrücken, begleitet von anderen wohnlichen Tönen<br />

aus dem Spektrum Rot und Gelb. Doch auch bei<br />

der Betrachtung der sogenannten Unis ist ähnlich wie<br />

bei den Materialdekoren die Farbe längst nicht mehr<br />

das alleinige Gestaltungsmerkmal. Auch solche Oberflächen<br />

lassen sich über die Haptik differenzieren und<br />

gehen damit einen deutlichen Schritt über die herkömmliche<br />

Art der Gestaltung hinaus. Womit sich der<br />

Kreis schließt: Ähnlich wie bei den dekorativen Oberflächen<br />

skizziert, pocht die „beschichtete Spanplatte“<br />

auch hier auf ihr neues selbstbewusstes Selbstverständnis<br />

als authentisches Holzwerkstoffmaterial, das<br />

mit nichts zu vergleichen ist.<br />

Dirk Biermann<br />

58 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


ONE WORLD<br />

of living spaces<br />

swisskrono.com/oneworld


Küchenfertigung<br />

Mit der „One World Collection“<br />

in der Alten Försterei<br />

In der „Alten Försterei“ ging es ausnahmsweise nicht um Fußball. Holz werk stoffhersteller<br />

Swiss Krono nutzte das Wohnzimmer des Bundesligisten 1. FC Union Berlin<br />

zur Vorstellung der neuen „One World Kollektion“. Die bietet viel Raum für indi viduelle<br />

Kombinationsfreude.<br />

Das deutsche Verkaufsteam der Schweizer Swiss Krono<br />

AG mit Verkaufsleiter Harald Slowik an der Spitze<br />

lud zur exklusiven Deutschland-Premiere der „Swiss<br />

Krono One World Collection“. Ende Februar <strong>2020</strong>, also<br />

noch vor den Corona bedingten Reise- und Kontaktbeschränkungen,<br />

folgten rund 80 Partner aus dem Fachhandel<br />

der Einladung in das Stadion an der Alten Försterei<br />

in Berlin. Dort stellte der Holzwerkstoffhersteller<br />

die Vielfalt an Möbeldekoren der neuen Kollektion vor.<br />

Verschiedene Vorträge und eine Stadionführung rundeten<br />

das Programm ab. Die exklusiv eingeladenen<br />

Gäste, darunter die Geschäftsführer und Fachbereichsleiter<br />

der größten Händlerkunden, Vertreter aus der<br />

Industrie, Architekten und Kooperationspartner äußerten<br />

sich begeistert von der Location, der Atmosphäre<br />

und den Produktpräsentationen. Mit Witz und<br />

Humor moderierte Wiebke Wehrmann, Gebietsverantwortliche<br />

der Swiss Krono AG, die Veranstaltung, leitete<br />

dabei spielerisch von einem zum nächsten Programmpunkt<br />

über und richtete stets den Fokus neu aus.<br />

Holzwerkstoffhersteller Swiss Krono bat Fachhändler zum exklusiven Anstoß in die „Alte Försterei“, der Heimat des<br />

Fußballbundesligisten 1. FC Union Berlin (Foto von links): Harald Slowik (Verkaufsleiter Deutschland), Michael Boog<br />

(Head of Sales and Marketing) und Wiebke Wehrmann (Gebietsverantwortliche „Nord-Ost“).<br />

60 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Für individuelle Möbel und Räume<br />

Elias Huber vom Product Management stellte die<br />

Highlights der 200 Dekore umfassenden „One World<br />

Collection“ vor und erläuterte das Ziel, „jedem einzelnen<br />

Kunden damit unzählige Möglichkeiten zu bieten,<br />

individuelle Möbel und Räume zu kreieren“. Besonderer<br />

Anziehungspunkt der Ausstellung war die Strukturwand,<br />

die sämtliche Oberflächen zum sinnlichen<br />

Erleben in Szene setzte. Inspiriert wurden die neuen<br />

Dekore von vier globalen Designtrends. Das sind<br />

„Warm Craft“, „Urban Agility“, „Cosy Bohemian“ und<br />

„ Healthy Nordic“.<br />

• Beim Trend „Warm Craft“ spielt das Erleben des<br />

Haptischen und Natürlichen als Kontrast zur Digitalisierung<br />

eine große Rolle.<br />

• „Urban Agility“ heißt der Trend, der den Wunsch<br />

nach dynamischen Strukturen und permanenter<br />

Anpassung der Umgebung an verschiedene Bedürfnisse<br />

aufgreift.<br />

• Wer es sinnlich-gemütlich mag, folgt dem „Cosy<br />

Bohemian“ Trend, bei dem orientalische Einflüsse,<br />

opulente Muster und Kunsthandwerk aufeinandertreffen.<br />

• Allen optischen und haptischen Entwicklungen liegt<br />

der Trend „Healthy Nordic“ zugrunde, der auf eine<br />

gesunde, bewusste Lebensweise nach skandinavischem<br />

Vorbild zielt und auf Nachhaltigkeit und<br />

Ressourceneffizienz setzt.<br />

Fotos: Swiss Krono<br />

Präsentationsmodul für den Designtrend „Warm Craft“, bei dem das Erleben<br />

des Haptischen und Natürlichen eine große Rolle spielt.<br />

Mit 223 Dekoren<br />

bietet die neue<br />

„One World<br />

Collection“ der<br />

Swiss Krono AG<br />

Vielfalt,<br />

um individuelle<br />

Möbel und Räume<br />

kreieren zu<br />

können.<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 61


Küchenfertigung<br />

„Cosy Bohemian“<br />

„Healthy Nordic“<br />

„Urban Agility“<br />

„Warm Craft“<br />

Immer wieder neu kombinieren<br />

Übersichtlich aufgeteilt in die Kategorien Uni,<br />

Wood und Design lassen sich die verschiedenen<br />

Dekore immer wieder neu, passgenau und individuell<br />

kombinieren – von harmonischen Naturtönen<br />

und bunten Farbspielereien über Holz- und<br />

Steinoptiken bis zu kreativen Fantasiemustern.<br />

„Die ‚One World Collection‘“ hat damit für jeden<br />

Einzelnen das Potenzial, seinen ganz eigenen<br />

Einrichtungsstil wahr werden zu lassen“, erläutert<br />

der Hersteller. Weitere Informationen zur<br />

Kollektion und den erwähnten Designtrends gibt<br />

es auf www.swisskrono.com/oneworld.<br />

Infos zur strategischen Neuausrichtung<br />

Max von Tippelskirch, CSCO und Mitglied der Konzernleitung<br />

Swiss Krono Group, spannte in seinem<br />

Vortrag den Bogen zur Unternehmensgruppe<br />

und sprach über strategische Neuausrichtungen.<br />

Die Vision lautet: „Harmonisierte Qualitäten mit<br />

regional angepasster Produktpalette.“ Und das<br />

immer im Einklang mit einem hohen Anspruch<br />

an Nachhaltigkeit. Dazu bedürfe es Weitsicht und<br />

mutige Investitionen in neue Geschäftsmodelle<br />

und digitale Services als Innovationstreiber, so<br />

von Tippelskirch.<br />

Ehrengast des Tages war Salvatore Figliuzzi,<br />

Director of Marketing und Design von Interprint,<br />

einem langjährigen Partner von Swiss Krono.<br />

Figliuzzi gab spannende Einblicke in die Welt der<br />

Dekorentwicklung, sprach über Inspirationen<br />

in Zeiten der Digitalisierung und dass für Erfolg<br />

vor allem Emotionen nötig sind. Momentan sei<br />

zu beobachten, wie sich die Ansprüche in Richtung<br />

Individualität verschieben, wie eine Symbiose<br />

aus Leben, Wohnen und Arbeiten entsteht<br />

und wie das Imperfekte, das Natürliche, ästhetisch<br />

Wahrhafte eine immer größere Rolle spielt.<br />

Räume seien als etwas hoch Individuelles zu betrachten,<br />

bei denen eine Gefühl des Nach-Hause-Kommens<br />

angestrebt werde.<br />

Gemeinsamkeiten mit Union<br />

Die „zweite Halbzeit“ des Events begann mit<br />

einem Rundgang durch das Stadion des 1. FC Union<br />

Berlin, geführt von echten Fans, die es mit<br />

Leichtigkeit schafften, die Gäste mit ihrer Begeisterung<br />

für den Sport anzustecken. Mit dem<br />

rot-weiß durchwirkten Fußballverein hat das<br />

Unternehmen Swiss Krono nicht nur die Farben<br />

gemeinsam. Beide legen großen Wert auf Tradition,<br />

gepaart mit nach vorn orientiertem Innova-<br />

62 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


tionsgeist. Union Berlin steht außerdem für eine<br />

außergewöhnliche Verbundenheit mit der Fangemeinschaft.<br />

Dass aus einem solch starken Wir-<br />

Gefühl Großartiges entstehen kann, betont auch<br />

Swiss Krono. Auch wenn kreative Einzelkämpfer als<br />

eine Art Spielmacher nötig sind, brauchen sie eine<br />

starke Gemeinschaft für einen langfristigen Erfolg.<br />

Da unterscheide sich ein Unternehmen kaum<br />

von einem Fußballteam. Und zu guter Letzt führt<br />

die Alte Försterei namentlich zur Waldwirtschaft<br />

und damit zum Rohstoff Holz – noch eine Verbindung<br />

zu Swiss Krono. Das Unternehmen steht<br />

für nachhaltige, wohngesunde Produkte aus Holz<br />

mit höchsten ökologischen Qualitätsstandards.<br />

Ebensolche hohen Maßstäbe setzt der 1. FC Union:<br />

Mehrmals in Folge wurde der Club für sein Konzept<br />

mit dem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.<br />

Fotos: Swiss Krono<br />

„Urban Agility“<br />

in der Umsetzung:<br />

Dieser<br />

Trend greift<br />

den Wunsch<br />

nach dynamischen<br />

Strukturen<br />

auf.<br />

Anti-Fingerprint und matt mit perfekter Optik und Haptik<br />

skai® Perfect Matt macht den Unterschied.<br />

Rein und klar in der optischen Wirkung am Möbel und ausgestattet mit einer äußerst angenehmen Haptik: das ist skai® Perfect Matt.<br />

Die neue, extrem matte Oberfläche lädt zum Berühren und Begreifen ein, ohne dass Spuren entstehen. Bei dieser Mattigkeit sind diese<br />

Anti-Fingerprint-Eigenschaften bisher unerreicht. skai® Perfect Matt ist damit die Lackoberfläche, die rundherum überzeugt: Sie ist<br />

haptisch höchst angenehm, warm und wertig, besitzt zudem eine überlegene technische Performance.<br />

http://www.skai.com/interior/moebelfolie


Küchenfertigung<br />

Foto: Rehau / Daniel Viñé Garcia Moment via Getty Images<br />

Island verzaubert mit atemberaubender Natur. Mit der Kollektion „Passion for Color <strong>2020</strong>“ bringt Rehau diese<br />

Anmutung in die Inneneinrichtung.<br />

Die Story zur Farbe<br />

Eine Reise in den hohen Norden macht deutlich: Island ist ein magischer Ort.<br />

Doch auch Fotografien der Vulkaninsel faszinieren. Den Esprit von Island<br />

holt Rehau mit der Oberflächen-Kollektion „Passion for Color <strong>2020</strong>“ in<br />

die Inneneinrichtung und liefert damit eine Story zur Farbe.<br />

64 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Die sechs Farben der Kollektion „Passion for color“<br />

stehen für die atemberaubende Natur, die jahrtausendealten<br />

Mythen, aber auch für die hippe Hauptstadt<br />

Reykjavik mit ihrer lebendigen Szene. Jede Farbe<br />

wirkt für sich allein, kann mit den anderen kombiniert<br />

werden – und bietet allen, die sich mit Interieur beschäftigen<br />

zeitgemäße Gestaltungsimpulse.<br />

Schon im vergangenen Jahr startete Rehau mit der<br />

neuen Oberflächen-Kollektion. Als Ergebnis einer tiefgreifenden<br />

Trendanalyse werden unter diesem Titel<br />

die Zeitgeist-Farben mit einer Story verknüpft – und<br />

so jedes Jahr eine Kollektion geschaffen, die am Puls<br />

der Zeit liegt und Innenarchitekten, Schreiner, Einrichter<br />

und anderen Interieur-Profis bei ihrer Arbeit<br />

inspiriert. Im letzten Jahr bildeten Bergwelten die<br />

Klammer für „Passion for color“. In diesem Jahr greift<br />

die Oberflächen-Kollektion die Farbstimmungen der<br />

Natur Islands auf und übersetzt sie für die Möbelwelt<br />

in „Rauvisio“ Glas- und Acryllaminate.<br />

Sechs Farbtöne stehen im Fokus. Jeder einzelne<br />

steht für sich, lässt sich aber auch mit den anderen<br />

kombinieren. Das Spektrum reicht von dem klaren<br />

Weiß Neve über den Braunton Terriccio bis hin zu<br />

einem dunklen Grau-blau. „Bei der Entwicklung der<br />

Farbwelt ging es uns darum, Töne auszuwählen, die<br />

gestalterisch nachhaltig sind“, sagt Janette Eberlein,<br />

Produktmanagerin Oberfläche bei Rehau. „Die Farben<br />

sind in ihrer Beständigkeit nahezu unbegrenzt,<br />

sie harmonieren miteinander oder bilden spannende<br />

Kontraste.“<br />

Wissen, was Trend wird<br />

Mit diesem Konzept bekräftigt das Unternehmen den<br />

Anspruch, als Designpartner seinen Kunden Gestaltungsimpulse<br />

liefern zu wollen. Dazu gehört es, die<br />

kommenden Farbentwicklungen zu antizipieren und<br />

selbst Trends zu setzen. Neben Inspiration bietet die<br />

neu eingeführte Kollektion den Kunden einen weiteren<br />

Vorteil: Sie bekommen eine Geschichte an die<br />

Hand, mit der sie ihren Kunden die Farben greifbar<br />

machen und sie so für ihre Entwürfe begeistern können.<br />

„Unsere innovativen Oberflächenwerkstoffe verbinden<br />

Funktionalität mit Langlebigkeit und unendlich<br />

vielen Designmöglichkeiten – dieser Vielfalt fügen<br />

wir mit ‚Passion for color <strong>2020</strong>‘ jährlich eine Trendkollektion<br />

hinzu“, so Janette Eberlein.<br />

Als Inspirationsquelle hat Rehau Einrichtungsbeispiele<br />

mit den neuen Farben gestaltet. Unter<br />

www.rehau.de/passionforcolor finden Kunden, Designer<br />

und Innenarchitekten Inspirationen aus unterschiedlichsten<br />

Stilrichtungen: Ob skandinavisches<br />

Lebensgefühl in Kombination mit hellen Hölzern, Industrial<br />

Design mit Metallakzenten oder puristisch<br />

und edel in Szene gesetzt: „Die Kollektion lässt viel<br />

Raum für Gestaltung“, betont das Unternehmen.<br />

Verfügbar sind die Dekore „Neve“ und „Nebbia“ als<br />

Acryllaminat „Rauvisio brilliant“ in Hochglanz und<br />

Matt. In der Programmlinie „Rauvisio crystal“ werden<br />

fünf Farben angeboten. Und zwar „Nebbia“,<br />

„ Terriccio“, „Menta“, „Laguna“ und „Atlantico“, ebenfalls<br />

in Hochglanz und Matt.<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 65


Küchenfertigung<br />

Foto: Rehau / Hiromi Okada / EyeEm via Getty Images<br />

Foto: Rehau / Phil Bird LRPS CPAGB / 500px Plus via Getty Images<br />

Foto: Rehau / Witold Ziomek / 500px Plus via Getty Images<br />

Foto: Rehau / Chan Srithaweeporn / Moment via Getty Images<br />

Foto: Rehau / Nutkamol Komolvanich / Moment via Getty Images<br />

„Neve“: Strahlend – klar – rein<br />

Klares Weiß auf den schneebedeckten<br />

Bergen Islands: Weiß schärft Kontraste<br />

und taucht die Welt in eine träumerische<br />

Klarheit. Dieses Dekor passt<br />

perfekt zu ruhiger, natürlicher Gestaltung<br />

mit Holz oder Holzdekoren, bildet<br />

aber auch einen spannenden Kontrast<br />

zu knalligen Farbtönen.<br />

„Nebbia“: Neutral – mysteriös –<br />

unaufdringlich<br />

Wasserpartikel wirbeln durcheinander.<br />

Nebel legt sich wie ein Schleier<br />

über die Dinge. Nebel macht die Kontraste<br />

fließend und erzeugt eine geheimnisvolle<br />

Atmosphäre. Dieses Dekor<br />

passt zu vielem. Industrielles<br />

Design unterstreicht „Nebbia“ ebenso<br />

wie kräftige Farbtöne, für die es ein<br />

unaufdringlicher Begleiter ist.<br />

„Terriccio“:<br />

Langlebig – ergiebig – erdig<br />

Island ist das Land der Vulkane. Die<br />

Erde enthält deshalb besonders viele<br />

Nährstoffe. Vulkane stehen für die<br />

Kraft der Natur, für Erneuerung, für<br />

den Kreislauf des Lebens. Dieses Dekor<br />

passt perfekt zu Schwarz und Anthrazit,<br />

mit denen das dunkle Braun<br />

eine natürliche Einheit bildet. Kombiniert<br />

mit Pastelltönen wie Minze wird<br />

„Terriccio“ mit seinem leichten Metallic-Schimmer<br />

zu einem echten Trendsetter.<br />

Foto: Rehau / Abstract Aerial Art / DigitalVision via Getty Images<br />

„Menta“: Natürlich – erfrischend<br />

– harmonisch<br />

Im isländischen Sommer sorgen Kräuter,<br />

Farne, Flechten und Gräser für<br />

Farbtupfer. Minztöne sorgen für Frühlingsgefühle<br />

– und den wundervollen<br />

Moment, wenn die Tage heller und die<br />

Nächte kürzer werden. Dieses Dekor<br />

passt perfekt zu anderen Pastelltönen<br />

und greift damit einen der wichtigsten<br />

Trends für <strong>2020</strong> auf. Pastelltöne<br />

schmeicheln dem Auge und bringen<br />

Farbe in den Raum, ohne ihn komplett<br />

einzunehmen. „Menta“ bildet mit<br />

kräftigem, dunklem Braun einen stylishen<br />

Kontrast.<br />

„Laguna“:<br />

Nordisch – vielseitig – fließend<br />

Die Blaue Lagune Islands ist weltbekannt.<br />

Doch die Insel beherbergt weit<br />

mehr kleine Seen und Lagunen. Kein<br />

Gewässer ist wie das andere. Jedes hat<br />

seine eigene Form, seine eigene Farbe,<br />

seine eigene Faszination. Dieses Dekor<br />

passt zu allen Schattierungen von<br />

Grau. Laguna entfaltet seine Wirkung<br />

am besten in Kombination mit Silber,<br />

Hellgrau, Graugrün, Altholz, Asphaltgrau.<br />

Im Zusammenspiel mit anderen<br />

Farben tritt das Grau zurück und sorgt<br />

für mehr Tiefe.<br />

„Atlantico“:<br />

Geheimnisvoll – tief – intensiv<br />

Mit dem Atlantik umfließt der zweitgrößte<br />

Ozean der Welt Island. Der<br />

Atlantik und seine Nebenmeere<br />

bedecken rund ein Fünftel der Erdober<br />

fläche. Er verbindet Kontinente,<br />

ist die Heimat unterschiedlichster<br />

Wasserbewohner und birgt unendlich<br />

viele Geheimnisse. Dieses Dekor passt<br />

zu anderen Blautönen. Verschiedene<br />

Blaunuancen fügen sich harmonisch<br />

zusammen. Wer Kontraste sucht, kann<br />

das dunkle Graublau mit Beton oder<br />

Gold wahlweise puristisch oder edel in<br />

Szene setzen.<br />

66 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Tablararretierung<br />

Tablare sicher und komfortabel fixieren: Die neue Tablararretierung<br />

für Vollauszüge mit MOVENTO und TANDEM hält sicher, verriegelt<br />

beidseitig und lässt sich dank Synchronisierung mit einer Hand entriegeln.<br />

Verarbeiten und montieren Sie arretierbare Tablare ganz einfach.<br />

www.blum.com


Küchenfertigung<br />

„be rooted! ® “<br />

lautet der Name<br />

dieses satten<br />

Brauntons von<br />

Surteco. Er soll<br />

das Zeug für<br />

eine nachhaltige<br />

Farbe haben.<br />

Foto: Surteco<br />

Farben für länger<br />

Katrin de Louw, kreative Strategin und Gründerin der Designberatungsagentur<br />

„Trendfilter“, hat das COLORNETWORK ® ins Leben gerufen. Im Mittelpunkt stehen<br />

Farben. Klar, das sagt schon der Name. Aber keine gewöhnlichen, schnelllebigen<br />

Töne, sondern „Sustained Colors“. Was es damit auf sich hat, verrät sie im<br />

Interview zusammen mit Surteco-Designchef Jörg Dietz.<br />

Unsere Räume sind vollgestellt mit Trends. In verschiedensten<br />

Formen, Materialien und Farben. Dabei<br />

ist es vor allem die Farbe, welche Wände, Objekte und<br />

Mobiliar in die Kategorie „zeitlos“ oder – und damit<br />

von kürzerer Verweildauer – in die Kategorie „modisch“<br />

einordnen lässt. Für die nachhaltigere Option<br />

hat Katrin de Louw das Colornetwork ins Leben gerufen.<br />

Einmal im Jahr begibt sie sich mit einem Expertengremium<br />

namhafter Designer und Innenarchitekten<br />

auf die Suche nach der besonderen Farbe für<br />

Interior und Lifestyle, die es durch Zeitgeist, Langlebigkeit<br />

und Kombinierfreudigkeit verdient hat, eine<br />

„Sustained Color“ zu werden. Also eine nachhaltige<br />

Farbe. Jörg Dietz, Head of Design von Surteco, hat als<br />

Mitglied des Expertengremiums die erste nachhaltige<br />

Farbe mitbestimmt: „be rooted!®“ – Ein zeitloser,<br />

erdiger Braunton, der mit nahezu allen Farben<br />

und allen Holzarten kombiniert werden kann.<br />

Im Interview erläutern Katrin de Louw und Jörg Dietz<br />

Hintergründe.<br />

68 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Katrin de Louw, wie kam Ihnen die Idee für das<br />

Color network?<br />

Katrin de Louw: Die Grundidee ist sicherlich schon<br />

länger in meinem Kopf gereift. 2018 habe ich mich<br />

dann entschieden, aus der Theorie endlich in die Praxis<br />

überzugehen. Da habe ich deutlich gemerkt, dass<br />

mich schnell ausgerufene, modische Trends kaum<br />

noch emotional berühren. Ich wollte meine Zeit lieber<br />

in sinnvolle und ökologische Projekte stecken und beschloss,<br />

nachhaltige Einrichtung verstärkt zu fördern.<br />

Welche Vision verbinden Sie damit?<br />

Katrin de Louw: Das Colornetwork begreift Farbe als<br />

einen der relevantesten Hebel, um Einrichtungen eine<br />

Langfristigkeit und Nachhaltigkeit hinzuzufügen. Wir<br />

definieren jedes Jahr mithilfe eines Expertengremiums<br />

eine „Sustained Color“, die nicht nur gut kombinierbar<br />

ist, sondern auch dem Zeitgeist der nächsten<br />

zehn Jahre gerecht wird. Gleichzeitig bietet Colornetwork<br />

über den Farbverbund über alle Produkte des Interiors<br />

hinweg einen einzigartigen Servicegedanken.<br />

Denn auf unserer Plattform stellen wir für Innenarchitekten,<br />

Innenausbauer, Bauherren und Endverbrauchern<br />

Produkte in der „Sustained Color“ vor. So gibt<br />

es Fußböden, die zur Küche passen, und Textilien, die<br />

zu den Leuchten passen. Das erleichtert das Einrichten<br />

enorm. Unsere erste Farbe, bei der Jörg Dietz Teil des<br />

Expertengremiums war, heißt „be rooted!“. Es ist ein<br />

zeitloser, erdiger Braunton, der mit nahezu allen Farben<br />

und allen Holzarten kombiniert werden kann. Die<br />

nächste Farbe ist bereits definiert, aber aktuell noch<br />

geheim.<br />

Jörg Dietz, Sie waren Teil des Expertengremiums –<br />

woran erkennt man das Potenzial einer Farbe für<br />

die Nominierung zur „Sustained Color“?<br />

Jörg Dietz: Wir sind es in der Mode oder im Bereich Interior<br />

ja eigentlich gewohnt, eine Farbrange zur Auswahl<br />

zu haben. Vor diesem Hintergrund dann eine<br />

Farbe zu benennen, die branchen- und materialübergreifend<br />

einen Trend beschreibt, ist eine besonders<br />

herausfordernde Aufgabe. Ziel war es, eine Trendfarbe<br />

und keine modische Farbe zu entwickeln, die vergänglicher<br />

ist. Da bedarf es einer intensiven Aus einander<br />

setzung mit dem Thema. Es war spannend, im<br />

Expertengremium mit einem Kreis aus ganz unterschiedlichen<br />

Designern mit unterschiedlichen Hintergründen<br />

zusammenzuarbeiten. Jeder Einzelne brachte<br />

Farben mit, begründete seine Entscheidung der<br />

Vorauswahl und so kamen wir zu dem Ergebnis „be<br />

rooted!“. Das ging relativ schnell, weil wir interessanterweise<br />

alle in eine ähnliche Richtung vorgearbeitet<br />

hatten. Das bestätigte unsere gemeinsame Entscheidung<br />

und untermauert das Potenzial unserer definierten<br />

„Sustained Color“.<br />

Was ist das Spannende an der Zusammenarbeit in<br />

einem so hochrangig besetzten Gremium?<br />

Jörg Dietz: Zum einen war es spannend, seine eigenen<br />

Visionen und Recherchen in den Expertenkreis<br />

einzubringen und<br />

diese mit den Erwartungen<br />

und Vermutungen<br />

der anderen<br />

abzugleichen.<br />

Dann ist es für mich<br />

sehr interessant, als<br />

Designer mit anderen<br />

Kollegen auf hohem<br />

gestalterischem<br />

Niveau an einer ganz<br />

konkreten Aufgabe<br />

zusammenzuarbeiten<br />

und gleichzeitig<br />

einen Einblick<br />

in unterschiedliche<br />

Branchen mit der<br />

dortigen Entwicklung<br />

zu erhalten. Dabei<br />

geht es weit über<br />

Katrin de Louw, Gründerin von COLORNETWORK ® ,<br />

bei der Arbeit mit Surteco-Designchef Jörg Dietz.<br />

konkrete Farbtrends<br />

hinaus. Auch gesellschaftliche<br />

Entwicklungen, Materialtrends und Denkanstöße<br />

sind hier interessant. Wo sind neue Impulse?<br />

Wo gibt es Anknüpfungspunkte und Gemeinsamkeiten,<br />

die man herausstellen kann?<br />

Foto: Colornetwork<br />

Die richtige Farbe ist maßgebend für ein Produkt,<br />

das einen nachhaltigen Platz in den Wohnräumen<br />

einnimmt. Wie entwickeln Sie die richtigen Farben<br />

bei Surteco?<br />

Jörg Dietz: Farbentwicklung bei Surteco ist eine Teamleistung<br />

der Spezialisten in diesem Bereich. Alle Prämissen<br />

der Trendrecherche fließen in die Farbentwicklung<br />

mit ein. Es folgt ein Briefing für Farbtöne,<br />

die klar definiert sind. Zum Schluss muss die perfekte<br />

Nuancierung auch erlebbar sein. Es geht darum, sensibel<br />

und nuanciert in den unterschiedlichen Substraten<br />

genau den gewünschten Ton zu Ton zu erschaffen.<br />

Zwar sind Farben messbar, über unterschiedliche<br />

Systeme ist sogar eine exakte Beschreibung des Tons<br />

möglich, am Ende ist aber doch das Auge entscheidend.<br />

„be rooted!“ haben wir bei Surteco aktuell als<br />

ABS-Kante und als bedrucktes Dekorpapier. Bei beiden<br />

Produkten ändert sich der Farbeindruck mit der Oberfläche.<br />

Und genau das macht den Reiz aus: Das Spiel<br />

mit den Oberflächen.<br />

Ein kleiner Ausblick in Sachen Trends: Welche Farben<br />

werden uns in den nächsten Jahren verstärkt begleiten?<br />

Jörg Dietz: Grundsätzlich sehe ich weiter eher dunkle<br />

abgetönte Farben und weniger kräftige Töne im Einrichtungsbereich.<br />

Grün ist im Moment besonders im<br />

Trend - in verschiedensten Schattierungen, aber auch<br />

eher dunkel, seriös abgetönt und weniger grell, klar<br />

und laut. Ebenso spielen Gelb und Orange im Einrichtungsbereich<br />

eine große Rolle. Aber auch diese Farbtöne<br />

sehe ich in abgetönten, nicht klaren Variationen.<br />

So können diese mit anderen Farben und Materialien<br />

sehr gut bestehen.<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 69


Küchenfertigung<br />

50 % fixer<br />

zur passenden Farbe<br />

Der Küchenmarkt ist dynamisch, er verlangt Schnelligkeit und hat „Losgröße 1“<br />

zum Standard erklärt. Produktionsprozesse müssen dem Schritt halten können.<br />

Bei der Optimierung seiner Lackieranlagen setzt Küchenmöbelhersteller Leicht auf<br />

die Expertise des Bielefelder Unternehmens Oltrogge.<br />

Der Markt will individuelle Möbel. Und das schnell<br />

und präzise umgesetzt. Auch bei Leicht Küchen ist es<br />

daher unerlässlich, dass die mit modernster Steuerungstechnik<br />

ausgestatteten Produktionsanlagen flexibel<br />

und effektiv arbeiten. Das gilt besonders für die<br />

Flachbeschichtungsanlage mit integriertem Roboter<br />

zum Lackieren der MDF- und Holzplatten. Hiermit<br />

können sowohl große Flächen im Flachspritzverfahren<br />

schnell und effektiv beschichtet als auch Ecken<br />

und Kanten vom Roboter individuell lackiert werden<br />

– in einem Arbeitsschritt und ohne Umrüsten oder<br />

Standzeiten.<br />

Küchenmöbelhersteller Leicht profitiert von einer Zeitersparnis von 50 % pro Farbwechsel: Der Gesamtprozess bei der<br />

Umstellung der Anlage dauert mittlerweile nur noch fünf Minuten, was einen Zeitgewinn von drei Stunden pro Tag<br />

ausmacht.<br />

Foto: Oltrogge / © Thomas B. Jones Fotografie<br />

70 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Partner der Industrie<br />

Foto: Oltrogge / © Thomas B. Jones Fotografie<br />

Das Unternehmen Oltrogge<br />

wurde 1866 in Bielefeld gegründet.<br />

Entwickelt und implementiert<br />

werden effizienzsteigernde<br />

Lösungen für<br />

bestehende oder neue Produktionswege<br />

der Industrie.<br />

Geführt wird das Unternehmen<br />

von Daniel Oltrogge und<br />

Marcus Scheiber. Mit 150 Mitarbeitern<br />

erwirtschaftet das<br />

mittelständische Unternehmen<br />

einen Jahresumsatz von<br />

30 Mio. Euro (2019) und berät<br />

rund 15000 Industriekunden<br />

unterschiedlicher Branchen<br />

weltweit.<br />

Die Realisierung eines schnellen und sicheren Farbwechsels mit fest hinterlegten und automatisierten<br />

Programmen war die Aufgabe der Leicht Küchen AG an den langjährigen Partner Oltrogge.<br />

Im engen Austausch standen dafür (Foto von links) Wolfgang Oberle (Betriebsleiter bei Leicht)<br />

und Ingolf Erhart (Gebietsverkaufsleiter Oltrogge).<br />

Die besondere Herausforderung bei der Holzbearbeitung<br />

liegt in den vielen Farbwechseln. Neben dem<br />

Auftrag von sowohl lösungsmittel- als auch wasserbasierten<br />

Lacken im 2-Komponenten-Verfahren wird<br />

bei Leicht auch im 1-Komponenten-Verfahren mit lösungsmittel-<br />

und wasserbasierter Beize beschichtet.<br />

Für die Optimierung der Lackierarbeiten auf MDF- und<br />

Holzplatten arbeitete der Küchenmöbelhersteller mit<br />

Sitz in Waldstetten mit einem langjährigen Partner<br />

zusammen, der Oltrogge GmbH & Co. KG aus Bielefeld.<br />

Sicher wechseln<br />

Um die Produktion und sämtliche damit verbundene<br />

Prozesse auf ein flexibles und zugleich sicheres Fundament<br />

zu stellen, musste vor allem beim Farbwechsel<br />

der Prozess zwischen Mensch und Maschine optimiert<br />

werden: „Unser Ziel war es, einen schnellen und<br />

sicheren Farbwechsel mit entsprechend fest hinterlegten<br />

und automatisierten Programmen realisieren<br />

zu können“, erläutert Wolfgang Oberle, Betriebsleiter<br />

bei Leicht Küchen, die Aufgabenstellung an Oltrogge.<br />

Das Bielefelder Unternehmen ist seit über 25 Jahren<br />

Technikpartner des Küchenherstellers. Umgesetzt<br />

wurde das Farbmanagement mit zwei Dosieranlagen<br />

vom Modell „Regular 30“ – ein Eigenprodukt von<br />

Oltrogge –, welche direkt in die Flachbeschichtungsanlage<br />

integriert wurden. Die dazugehörige Farbversorgung<br />

wurde ebenfalls völlig neu und noch effizienter<br />

aufgestellt.<br />

Noch genauer<br />

Seither sorgt die optimierte Anlage bei Leicht für stabilere<br />

Prozesse und eine noch effizientere Produktion.<br />

Neben einer einfachen und intuitiven Bedienung<br />

am Touchscreen der „Regular 30“ bietet sie eine sichere<br />

Reproduzierbarkeit der Lackierergebnisse sowie<br />

eine erhöhte Farbstabilität insbesondere im Hinblick<br />

auf Farbtongenauigkeit und Schichtdicke. Zudem<br />

profitiert der Küchenhersteller laut Oltrogge von einer<br />

Zeitersparnis von 50 % pro Farbwechsel: Der Gesamtprozess<br />

bei der Umstellung der Anlage dauert<br />

mittlerweile nur noch fünf Minuten, was einen Zeitgewinn<br />

von drei Stunden pro Tag ausmacht. Insgesamt<br />

sind in der Produktion der Leicht AG 26 Standardfarben<br />

wie Wasser- und Lösemittellacke sowie<br />

Wasser- und Lösemittelbeize im Einsatz. Auch Sonderfarbtöne<br />

lassen sich laut Unternehmen jederzeit<br />

schnell in die optimierte Anlage integrieren, sodass<br />

der Küchenhersteller flexibel auf individuelle Anfragen<br />

reagieren kann.<br />

Täglich bis zu 35 Farbwechsel<br />

Auf der Anlage, die täglich im Zweischichtsystem genutzt<br />

wird, werden pro Tag bis zu 35 Farbwechsel<br />

durchgeführt. Mit der nun installierten Lösung spart<br />

der Küchenhersteller laut Oltrogge nicht nur Zeit, sondern<br />

auch bis zu 50 % an Lösungsmittel. Das wirke<br />

sich positiv auf die Kosten aus und schont zudem die<br />

U m w e l t .<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 71


Küchenfertigung<br />

Dekore wie im<br />

Streamingdienst:<br />

Interprint<br />

reagiert<br />

mit „Press Play“<br />

schnell auf<br />

Mikro trends.<br />

Foto: Interprint<br />

Immer up to date<br />

Für Dekordrucker Interprint liegt es auf der Hand: Einmal<br />

im Jahr eine Kollektion zu promoten und einen<br />

einzelnen Mega-Trend zu definieren, sei kaum noch<br />

zeitgemäß. All die vielen Streamingdienste zeigen,<br />

dass wir heute anders konsumieren: schneller, stetiger.<br />

Und dass sich zu jeder Zeit neue Trends abzeichnen und<br />

viele kleinere Mikrotrends bilden können. Als Antwort<br />

darauf präsentierte das Unternehmen eine neue Dekorkollektion,<br />

die eigentlich keine ist: „Press Play“.<br />

Zugegeben, im ersten Moment klingt es ungewöhnlich.<br />

Interprint löst sich mit „Press Play“ vom<br />

traditionellen Kollektions-Konzept und wagt etwas<br />

völlig Neues. Doch so ungewöhnlich die Idee, so simpel<br />

ist sie auch. „Press Play“ ist eine sich stetig erweiternde<br />

„Playlist“ von Dekoren. „Ein zukunftsweisender<br />

Schritt“, so das Unternehmen.<br />

Damit kann Interprint nach eigenem Bekunden das<br />

ganze Jahr über flexibel und agil auf neue Strömungen<br />

und Trends reagieren. Den Auftakt im ersten Release<br />

machten die Dekore „Amberg“, „Primus“ und „Meta“,<br />

weitere kamen in diesem Frühjahr dazu. Es sind „Dekore,<br />

die den Ton angeben und Harmonien schaffen“,<br />

erläutert das Unternehmen: „Bei den Hölzern ist Eiche<br />

nach wie vor ganz weit vorne. Auch vorne und weiterhin<br />

beliebt ist der nordische Style mit Hölzern wie Birke<br />

und Buche. Metall-Anmutungen, Stein-Dekore und<br />

textile Strukturen runden den Materialmix und bieten<br />

tolle Kombinationsmöglichkeiten.<br />

72 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Komplettanbieter<br />

für Möbelfertigteile<br />

Mit vier Produktionsstandorten, automatisierten Anlagen<br />

auf dem technisch neuesten Stand und umfassendem<br />

Service ist Egger Komplettanbieter für<br />

Möbelfertigteile. Mit der 2015 dafür geschaffenen Vertriebsorganisation<br />

setzt der Holzwerkstoffspezialist<br />

ein klares Zeichen für diesen Produktbereich. Seither<br />

investiert das Unternehmen kontinuierlich in neueste<br />

Anlagentechnologie, digitalen Datenaustausch, vernetzte<br />

Fertigungsleitsysteme und die Optimierung der<br />

Logistik. An den drei Standorten St. Johann in Tirol<br />

(AT), Bünde (DE) und Rambervillers (FR) sowie beim<br />

Partnerunternehmen Horatec in Hövelhof (DE) wird ein<br />

breites Sortiment an Möbelfertigteilen von Stückzahl<br />

1 bis hin zur industriellen Serienfertigung produziert.<br />

Die Bearbeitungsmöglichkeiten sind dabei so vielfältig,<br />

wie die Kundenwünsche selbst: Die Möbelfertigteile<br />

aus den dekorativ beschichteten Trägermaterialien<br />

Eurospan, MDF, Eurolight Leichtbauplatte, OSB Combiline<br />

und Kompaktplatte werden gefräst, gebohrt, genutet<br />

und mit ABS-, PMMA- oder PP-Kanten bekantet.<br />

Auf Wunsch entwickelt das Team zusammen mit<br />

dem Kunden Lösungen für die Ausführung der benötigen<br />

Bauteile. Für deren Bearbeitung investiert Egger<br />

kontinuierlich an allen Standorten. Und zwar „in modernste<br />

Anlagen mit Mit der innovativen Clic-Verbindung funktioniert<br />

der Aufbau von Möbelkorpussen schnell<br />

integrierter Qualitätskontrolle<br />

und optimierten<br />

Rüstzeiten durchgängige Nut- und Federverbindung wird<br />

und werkzeuglos. Die formschlüssige und<br />

sowie einer automatisierten<br />

Ver packung“, mit der Eurolight Leichtbauplatte.<br />

einfach ineinander geklickt. Hier dargestellt<br />

wie das Unternehmen<br />

erläutert. „Ende Januar<br />

<strong>2020</strong> haben wir am Standort St. Johann in Tirol<br />

eine CNC-Anlage der neuesten Generation in Betrieb<br />

genommen. Damit bieten wir unseren Kunden auch<br />

für größere Losgrößen optimale Voraussetzungen hinsichtlich<br />

Bearbeitungsmöglichkeiten, Durchlaufzeit<br />

und Bearbeitungsqualität. Unser Ziel ist es, international<br />

für kleinere Tischlereibetriebe, mittelständische<br />

Unternehmen und auch große Möbelproduzenten der<br />

verlässliche Komplettanbieter im Bereich Möbelfertigteile<br />

zu sein“, so Georg Stolzlechner, Leitung Vertrieb<br />

Produktbereich Möbelfertigteile.<br />

Mit der ebenfalls für dieses Jahr geplanten Erweiterung<br />

der bestehenden Kapazitäten am Standort Bünde<br />

setzt der Holzwerkstoffhersteller die beständige<br />

Weiterentwicklung des Geschäftsbereiches Möbelfertigteil<br />

fort.<br />

Fotos: Egger<br />

Jüngst in Betrieb genommen: Vollauto matische CNC-Anlage der neuesten Generation am Egger-Standort St. Johann in Tirol.<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 73


Küchenfertigung<br />

„XTreme“-Familie<br />

für hohe Ansprüche<br />

Anti-Fingerprint-Effekt, Kratzfestigkeit und einfache Reinigung: Das sind die<br />

aktuellen Ansprüche an funktionale High-End-Oberflächen. Mit „XTreme“,<br />

„XTreme plus“, „PrimeBoard“ und „XTerior compact“ zeigt Pfleiderer Produkte,<br />

die neue Maßstäbe in der Oberflächengüte von Holzwerkstoffen setzen wollen.<br />

An Oberflächen im Möbel- und Innenausbau werden<br />

hohe Ansprüche gestellt. „Das gilt besonders in<br />

der Küche“, sagt Christian Stiefermann, Leiter Produktmanagement<br />

HPL und Elemente bei Pfleiderer,<br />

und verweist auf alltägliche Herausforderungen wie<br />

herabfallende Gegenstände, überkochende Speisen<br />

und Schmutz. „Insbesondere die äußerst beliebten<br />

matten Ausführungen hatten bislang ihre Schwierigkeiten<br />

mit Fingerabdrücken und Verunreinigungen.<br />

Mit unserer edlen und zugleich robusten Oberfläche<br />

XTreme bieten wir eine Alternative. Sie ist beständig<br />

gegen diese Einwirkungen, was in der alltäglichen<br />

Nutzung einen bislang unerreichten Mehrwert<br />

bietet. Fingerabdrücke bleiben gar nicht erst haften<br />

und selbst hartnäckige Fettspuren lassen sich einfach<br />

entfernen.“<br />

Eine weitere Steigerung dazu bietet die Ausführung<br />

„XTreme plus“ mit hoher Abrieb- und Kratzfestigkeit<br />

selbst für stark beanspruchte, horizontale Anwendungen.<br />

Eine besonders matte, reflexionsarme Struktur<br />

verleiht der Oberfläche laut Hersteller eine warme,<br />

samtig weiche, seidige Haptik. „Neben den funktionalen<br />

Eigenschaften erreichen wir damit auch eine<br />

ganz besondere Optik mit verbesserter Farbtransparenz<br />

und -tiefe“, erläutert Stiefermann.<br />

Robuste Lackoberflächen<br />

Darüber hinaus bietet Pfleiderer hochentwickelte<br />

Lackoberflächen, die etwa bei der Holzwerkstoffplatte<br />

„PrimeBoard“ zur Anwendung kommen. Dahinter steht<br />

ein bislang in Europa einzigartiges HotCoating-Verfahren.<br />

Es erzeugt eine hochwertige Mehrschicht- Lackie-<br />

Ob auf der Küchenfront oder wie hier auf der Arbeits platte:<br />

Matte Optiken sind beliebt. Damit sie lange ansehnlich bleiben,<br />

hat Pfleiderer die Produktfamilie „XTreme“ mit Lösungen<br />

für horizontale und vertikale Flächen entwickelt.<br />

74 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Fotos: Pfleiderer<br />

Christian<br />

Stiefer mann,<br />

Leiter Produktmanagement<br />

HPL und Elemente<br />

bei<br />

Pfleiderer:<br />

„Finger abdrücke<br />

bleiben auf den<br />

‚XTreme‘-Oberflächen<br />

gar<br />

nicht erst haften<br />

und selbst<br />

hartnäckige<br />

Fettspuren lassen<br />

sich einfach<br />

entfernen.“<br />

rung, die Einsatzplatten mit einer PUR-Funktionsschicht<br />

versieht. Der dauerelastische Untergrund gleicht thermische<br />

und mechanische Kräfte aus und wird nicht spröde,<br />

was eine besondere Verarbeitungsstabilität auch bei hoher<br />

Beanspruchung garantiert. „Beim Sägen, Fräsen und Bohren<br />

entstehen hierdurch qualitativ hochwertige Arbeitsergebnisse,<br />

ohne dass das Material dabei einreißt oder<br />

aufplatzt“, erklärt Stiefermann. Durch den Einsatz UV-gehärteter,<br />

lösungsmittelfreier Acryllacke sind die Oberflächen<br />

robust und behalten somit langfristig ihre Qualität.<br />

Zusätzlich gewährleistet die Mehrschicht-Lackiertechnologie<br />

eine hohe Farbstabilität.<br />

NEUE<br />

LEICHTIGKEIT<br />

DES STEINS<br />

Im HotCoating-Verfahren<br />

Auch bei der Herstellung des neuen Kompaktschichtstoffes<br />

„XTerior compact“ setzt Pfleiderer auf das innovative Hot-<br />

Coating-Verfahren. Dank der besonderen Oberflächentechnologie<br />

erfüllt das Produkt die höchsten Anforderungen<br />

an UV- und Witterungsbeständigkeit nach EGS/EDS<br />

gemäß EN 438-7 und qualifiziere sich damit auch für dein<br />

Einsatz in Außenanwendungen.<br />

Für Gestaltungen aus einem Guss<br />

„PrimeBoard“ in den Varianten „XTreme Hochglanz“ und<br />

„XTreme Matt“ sowie die Neuheit „MDF Schwarz Natur“ stellte<br />

Pfleiderer jüngst gemeinsam mit „Duropal HPL XTreme“<br />

und „XTreme plus“ vor. Hier zeigt der Hersteller wie hochwertig<br />

und edel sich matte Innenraumgestaltung in der Horizontalen<br />

und Vertikalen umsetzen lässt. „Mit der Produktfamilie<br />

‚XTreme‘ finden Planer und Gestalter immer<br />

eine passende Lösung für den benötigten Einsatz“, erläutert<br />

Michael Schiebe, Vertriebsleiter Handel und Objekt, „neben<br />

‚PrimeBoard‘ und ‚XTreme‘ für vertikalen Einsatz in Korpus<br />

und Front bietet ‚XTreme plus‘ für horizontale Flächen die<br />

Möglichkeit durchgängiger Gestaltung aus einem Guss, ohne<br />

auf klassische Produkteigenschaften verzichten zu müssen.“<br />

Monolithische Ausführung komplett auf Gehrung<br />

Horizontaleund vertikale Griffleisten<br />

Ausführung in BlendStone ® -Naturstein<br />

Ausführung in HybridStone ® -Keramik<br />

Grama Blend GmbH – Germany www.monostonekitchen.com<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 75


Küchenfertigung<br />

Nutzen<br />

im Sockel<br />

76 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Fotos: Blum<br />

„Space Step“: Sockeltritt mit<br />

darunterliegendem Auszug<br />

und „Red Dot“­Preisträger.<br />

Mit „Space Step“ bringt Blum zusätzlichen Nutzen in den Möbelsockel. Der Auszug<br />

dient als Trittfläche und schafft darüber hinaus wertvollen Stauraum. Dass<br />

auch die Gestaltungsqualität hoch ist, beweist die Auszeichnung für hohe Design<br />

qualität. „Space Step“ wurde mit dem „Red Dot Award <strong>2020</strong>“ ausgezeichnet.<br />

Die Kombination aus Sockeltritt und darunterliegendem Auszug schafft zusätzlichen<br />

Stauraum und erleichtert dank Trittfläche den Zugriff auf höhergelegene<br />

Schrankebenen. Leichtes Antippen genügt, um „Space Step“ zu nutzen.<br />

Der Auszug fährt aus dem Möbel heraus und bietet einen sicheren Tritt.<br />

Mit einem Handgriff lässt sich die Trittfläche zurück ins<br />

Möbel schieben und gibt so den versteckten Schubkasten<br />

frei. Hier schafft „Space Step“ Stauraum, wo vorher gar<br />

keiner war.<br />

Dass der Sockelauszug zu den Gewinnern beim „Red<br />

Dot Award“ des Jahres <strong>2020</strong> zählt, freut auch Blum Produktmanager<br />

Daniel Vogel: „Unsere Sockellösung wird dem<br />

wachsenden Bedürfnis nach mehr Stauraum auf weniger<br />

Wohnfläche gerecht und kann in allen Wohnbereichen und<br />

unterschiedlichen Raumgrößen realisiert werden. Das war<br />

uns auch bei der Entwicklung sehr wichtig“, gibt Daniel<br />

Vogel Einblick und ergänzt: „Neben dem Design war es<br />

eine besondere Herausforderung, unser technisches System<br />

im Sockel mit möglichst geringem Platzbedarf zu integrieren<br />

und gleichzeitig maximale Stabilität zu garantieren“.<br />

Produktmanager<br />

Daniel Vogel freut<br />

sich über die Prämierung<br />

mit dem<br />

begehrten Qualitätssiegel.<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 77


Küchenfertigung<br />

Eins mit dem Möbel<br />

Mit „Kinvaro T-Slim“ hat Grass im vergangenen Jahr<br />

den „unsichtbaren“ Möbelbeschlag um eine besondere<br />

Variante bereichert. Den Ingenieuren des Beschlägespezialisten<br />

aus Österreich ist es gelungen, die komplexe<br />

Mechanik des Dreh-Beschlags auf eine Baugröße<br />

von 12 Millimetern zu reduzieren. „Kinvaro T-Slim“<br />

verschmilzt so mit dem Möbel zu einer konstruktiven<br />

Einheit. Das Produkt ist im April <strong>2020</strong> in den Handel<br />

gekommen. Grass betont: „Damit erhalten Schreiner,<br />

Möbelhersteller und andere Verarbeiter ein Bewegungs-System,<br />

mit dem sie ihren Kunden einzigartige,<br />

hochwertige Möbelstücke bieten können, die voll<br />

auf die Trends der Gegenwart einzahlen.“ Denn: „Die<br />

Möbel werden wohnlicher und transparenter, die Lebensräume<br />

verschmelzen“, so Sascha Frey, Trade Marketing<br />

Manager von Grass. „Das bedeutet auch, dass<br />

die Menschen die Sichtbarkeit der Technik reduzieren<br />

wollen. Die technischen Details sollen für Komfort im<br />

Hintergrund sorgen, aber nicht ins Auge fallen.“<br />

Das verdeckte Drehklappen-System Kinvaro T-Slim<br />

gehört zu den jüngeren Innovationen von Grass – ausgezeichnet<br />

wurde es jüngst mit dem „Red Dot Design<br />

Award <strong>2020</strong>“ in der Kategorie „Product Design“. Inhaltlich<br />

ergänzt wird das neue Klappen-System durch<br />

das verdeckte Scharnier „Tiomos Hidden“. Beide Beschlaglösungen<br />

bieten eine unsichtbare Technik, die<br />

Möbeldesignern neue Möglichkeiten schafft.<br />

Handwerkskatalog aktualisiert<br />

Begleitet werden die Produkte von abgestimmten<br />

Service-Angeboten. Allen voran den vor zwei Jahren<br />

erstmals präsentierten Handwerkskatalog. Übersichtlich<br />

und umfassend ist darin das Sortiment gelistet,<br />

mit allen Informationen, die das Handwerk für die<br />

Planung im Tagesgeschäft benötigt. Gleichzeitig sind<br />

Print- und Online-Bereich vorteilhaft verknüpft: Über<br />

QR-Codes gelangt der Nutzer direkt zu den Produktvideos<br />

im YouTube-Kanal von Grass und findet dort sowohl<br />

weiterführende Informationen als auch Details<br />

zu Verarbeitung und Installation. Seit März <strong>2020</strong> liegt<br />

nun die neue Auflage des Handwerks katalogs vor:<br />

„Die erste Auflage hat ein neues Kapitel der Marktbearbeitung<br />

aufgeschlagen und bei unseren Kunden in<br />

Handel und Handwerk große Beachtung gefunden“, so<br />

Sascha Frey. „Die zweite Auflage wird jetzt noch besser,<br />

weil wir zwei Jahre Erfahrung und Feedback einfließen<br />

lassen konnten. Und natürlich kommt bei der<br />

aktuellen Gestaltung unser neues Corporate Design zur<br />

Anwendung.“<br />

Auch die neue <strong>Ausgabe</strong> des Handwerkskatalogs beinhaltet<br />

wieder das im Handel erhältliche Handwerkssortiment<br />

inklusive aller Neuheiten der vergangenen<br />

beiden Jahre. In seinem Infoteil werden die verschiedenen<br />

Service-Leistungen von Grass für das Handwerk<br />

zusammenfasst. Neben Standards wie der Bereitstel-<br />

Das Bewegungs-<br />

System „Kinvaro<br />

T-Slim“ wurde<br />

jüngst mit<br />

dem „Red Dot<br />

Design Award“<br />

prämiert und<br />

ist ab sofort für<br />

den Handel erhältlich.<br />

78 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


„Tandem“ versteht sich als Vorratsschrank, der mit Einhandbedienung und<br />

Zweiteilung in Türregal und Tablare nach Kühlschrank-Prinzip funktioniert,<br />

dieses mit 100 % Übersicht aber noch übertrifft.<br />

Foto: Kesseböhmer<br />

„Tandem“ bietet<br />

100 % Überblick<br />

Hochschränke bieten viel Platz auf kleiner Grundfläche.<br />

Die Innenausstattung bestimmt dabei, wie<br />

schnell sich die gesuchte Zutat unter vielen Vorräten<br />

finden lässt. 100 % Übersicht mit nur einem<br />

einzigen Handgriff – das bietet der „ Tandem“ von<br />

Kesseböhmer. Als „Supermarktregal für zu Hause“<br />

nimmt der „Tandem“ den Wocheneinkauf einer vierköpfigen<br />

Familie auf. Sein Name weist auf die intelligente<br />

Zweiteilung in Türregal und Tablare. Sie schafft<br />

doppelte Ordnung. „Mit nur einem Handgriff bietet<br />

sich dem Nutzer nicht nur ein charakteristisches<br />

Öffnungserlebnis, sondern auch volle Übersicht und<br />

komfortabler Zugriff auf alle Vorräte gleichzeitig“,<br />

erläutert der Hersteller. Alle Elemente sind dabei in<br />

einer fließenden Bewegung miteinander verbunden:<br />

Beim Öffnen schwingt das vordere Regal mit der Tür<br />

auf, die hinteren Tablarebenen fah ren sanft dem Nutzer<br />

entgegen. „Tandem“ verwandelt einen herkömmlichen<br />

Schrank damit in zwei übersichtliche Regale.<br />

Und das mit „100 % Überblick“, so Kesseböhmer.<br />

lung von<br />

CAD-Daten,<br />

umfangreicher<br />

Verarbeitungstechnik<br />

oder<br />

der Hilfestellung<br />

durch Online-Videos<br />

stehen<br />

hier auch die<br />

Roadshow-Busse<br />

des Unternehmens<br />

im Fokus. Sie bringen<br />

die Messe tagtäglich<br />

zu den Handwerksbetrieben<br />

der<br />

DACH-Region und können<br />

auch angefordert<br />

werden.<br />

Fotos: Grass<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 79


Küchenfertigung<br />

Flexibel einsetzbare<br />

Elemente<br />

Flexibilität und Multifunktionalität<br />

– diese beiden Aspekte prägen<br />

die jüngsten Produktentwicklungen<br />

von Schüco Alu Competence.<br />

Dabei folgen sie dem Prinzip<br />

des offenen Lebensstils. Formensprache<br />

und technische Maße sind<br />

Fügt sich mir seiner klaren und<br />

reduzierten Formgebung in<br />

aufeinander abgestimmt. So lassen<br />

sich verschiedene Produktlö-<br />

jeden Einrichtungsstil ein:<br />

Griff „Arusa“.<br />

sungen beliebig kombinieren oder<br />

auch zu ganzen Systemen zusammenfügen.<br />

„Hier Schiebeelement, dort fest installiertes<br />

System, hier Raumteiler, dort Regalsystem“,<br />

fasst der Hersteller den Nutzen zusammen.<br />

Das Raumgestaltungssystem „Openstyle“ zum Beispiel:<br />

Es passt sich jeder Raumsituation an und integriert<br />

sich harmonisch in den jeweiligen Stil. Als festes<br />

oder verschiebbares Raumelement oder als Gestaltungselement<br />

ist es laut Hersteller auch für die Küchennische<br />

und Kochinsel einsetzbar. Konzipiert ist<br />

das System für 16 und 19 mm starkes Standard-Plattenmaterial,<br />

sodass eine gewünschte optische Durchgängigkeit<br />

innerhalb der gesamten Raumarchitektur<br />

einfach realisiert werden kann.<br />

Durch besondere Flexibilität möchte auch das Regalsystem<br />

„Smartcube“ überzeugen. Im Markt ist es<br />

bereits gut bekannt. Nun wurde das Lieferprogramm<br />

erneut erweitert: Ab sofort ist ein dimmbares Beleuchtungsprofil<br />

erhältlich.<br />

14 Neuheiten für 5 Designwelten<br />

Um ganze Lebenswelten im beschriebenen Sinn gestalten<br />

zu können, bietet Schüco Alu Competence auch<br />

ein breit gefächertes Sortiment an Griffsystemen, bestehend<br />

aus Griffleisten und Designgriffen. Die Produktion<br />

hochwertiger Griffleisten bezeichnet das Unternehmen<br />

als eine der Kernkompetenzen. Mit dem<br />

weltweiten Vertrieb von rund 2,8 Mio. Stück in verschiedenen<br />

Profilvarianten und -abmessungen gehörten<br />

Griffleisten auch 2019 wieder zu den erfolgreichsten<br />

Produkten von Schüco Alu Competence.<br />

Die aktuelle Kollektion „Designgriffe <strong>2020</strong>“ bietet<br />

Ideen für fünf Designtrends. Diesen zugeordnet werden<br />

14 Griffneuheiten. Insgesamt sei eine große Bandbreite<br />

an Formen, Farben und Oberflächen verfügbar<br />

und damit „unzählige Einsatzmöglichkeiten“.<br />

Unter dem Trendnamen „Essential“ präsentiert sich<br />

zum Beispiel der neue Griff „Arusa“. Mit seiner eindeutigen<br />

klaren und reduzierten Formgebung fügt er<br />

sich harmonisch in jeden Einrichtungsstil ein. Einen<br />

interessanten Gegenpart dazu übernimmt der Griff<br />

„Brilac“, der mit unterschiedlichen Linienführungen,<br />

Facetten und Geometrien und in nahezu opulenter<br />

Optik ganz dem Trend „Dekor“ gerecht wird. Beide<br />

Griffe sind in den Farben Edelstahl finish velours und<br />

Schwarz matt erhältlich.<br />

„Openstyle“<br />

ist ein Raumgestaltungssystem.<br />

In der<br />

Küche kann es<br />

verbinden und<br />

trennen.<br />

Fotos: Schüco<br />

80 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Offen oder versteckt<br />

Hawa aus der Schweiz hat die Dreh- und Falt-Einschiebe familie<br />

„Concepta“ und „Folding Concepta“ weiterentwickelt. Dank integrierter<br />

Dämpfung lassen sich die Türen besonders sanft<br />

schließen. „Aufschlaggeräusche werden vollständig eliminiert“,<br />

verspricht der Hersteller. Einschiebbare Möbelfronten erleichtern<br />

die Gestaltung von multifunktional genutzten Räumen.<br />

Mit ihr können z. B. Küchen nach Bedarf versteckt und geöffnet<br />

werden oder das Schlafzimmer im Handumdrehen zum Homeoffice<br />

verwandelt werden. Raumhohe Konstruktionen ohne Möbelkorpus<br />

entstehen auch ohne Bodenführung, beide Beschlagsysteme<br />

lassen sich laut Hawa zudem einfach zu zwei-, drei-,<br />

und viertürigen Fronten ohne Mittelwände kombinieren. Minimale<br />

Montagezeit, hohe Laufruhe auch bei schweren Türen,<br />

Wartungsfreiheit und die optimale Ausnutzung der Schranktiefe<br />

bei geringem Türüberstand seien weitere Vorteile der Beschlagfamilie.<br />

Foto: Hawa<br />

„Premea“ in Lavagrau<br />

„Classic“, „Saphir“, „Premea“, „Planero“ und „Artline“ heißen die fünf<br />

Korbvarianten von Vauth Sagel. Diese Vielfalt soll den Kunden Flexibilität<br />

und Gestaltungsfreiheit bieten. Dafür sorgen das Baukastenprinzip<br />

sowie die Kombinationsfähigkeit der Korbvarianten mit den bewährten<br />

Stauraumsystemen „VS SUB“, „VS COR“, „VS TAL“ und „VS TOP“. Ebenso<br />

entscheidend sei die Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Werkstoffen<br />

beim Korbboden sowie den Seitenteilen und die Variationsoptionen<br />

bei den Farben. Ganz neu im Programm: die bewährte Designvariante<br />

„Premea“ im angesagten Lavagrau (Foto in der Umsetzung mit<br />

dem „Cornerstone“). „Premea“ basiert auf einem durchgehenden und<br />

feuchtigkeitsundurchlässigen Holzboden. Ähnlich wie bei den Varianten<br />

„Classic“ und „Saphir“ sichert auch hier eine gradlinige Metallreling<br />

das Staugut.<br />

Für bis zu 70 Kilo<br />

Großzügige Schubkastenformate und schmale Fugen prägen<br />

heute das Design hochwertiger Möbelprogramme. Hier<br />

sind leistungsstarke Auszugführungen gefragt, die auch bei<br />

schwerer Beladung zuverlässig Haltung zeigen: Erfüllen soll<br />

diese Ansprüche die neue Führung „Actro 5D“ von Hettich<br />

für Holzschubkästen. Sie sorgt laut Hersteller „mit präziser<br />

Ausrichtung für das perfekte Blendenbild“. So verschmelzen<br />

große, grifflose Fronten zu einer homogenen Fläche, auf der<br />

das durchlaufende Holzdekor seine optische Wirkung voll entfalten<br />

kann. Das Führungssystem nimmt es mit bis zu 70 kg<br />

Traglast auf, die optimierte Synchronsteuerung sorgt für einen<br />

leichten und ruhigen Lauf. Interessant auch für die Küche:<br />

Speziell für Tablare bietet „Actro 5D“ eine Arretierfunktion, die<br />

ein unabsichtliches Einfahren verhindert.<br />

Foto: Vauth Sagel<br />

Foto: Hettich<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 81


Markt + Menschen<br />

Foto: DGM<br />

Spitzenlabel für „wohngesunde Möbel“.<br />

Emissionslabel<br />

für Nolte und Express<br />

Nolte Küchen und das Schwesterunternehmen Express-Küchen dürfen<br />

ab sofort das Emissionslabel der Klasse A für Kas ten möbel tragen. Damit<br />

ausgezeichnet wurden die beiden Unternehmen von der Deutschen<br />

Güte gemeinschaft Möbel (DGM).<br />

Beide Möbelhersteller sind seit 2016 Mitglied in der DGM und weisen<br />

im Zuge dessen die Einhaltung der strengen Güte- und Prüfbestimmungen<br />

„RAL-GZ 430“ nach. „Durch die Zertifizierung mit dem Emissionslabel<br />

unterstreichen Nolte Küchen und Express-Küchen ihren hohen<br />

Qualitätsanspruch im Bereich Wohngesundheit und erhalten neben dem<br />

‚Goldenen M‘ ein weiteres aussagekräftiges Label, das Endverbrauchern<br />

als Entscheidungshilfe und Wegweiser bei der Suche nach hochwertigen<br />

Küchenmöbeln dient“, sagt DGM-Geschäftsführer Jochen Winning.<br />

Für mehr Orientierung<br />

Das Emissionslabel dient als Zertifizierung, um Endverbrauchern Orientierung<br />

und Sicherheit beim Möbelkauf zu geben. „Denn gerade das<br />

Thema Wohngesundheit wird immer wichtiger und Möbel, die – ehe sie<br />

in den Handel kommen – noch umfassender kontrolliert werden und<br />

noch strengere Emissionswerte einhalten, als es der Gesetzgeber vorgibt,<br />

werden von vielen Menschen bevorzugt ausgewählt“, ist die DGM<br />

überzeugt. Das Emissionslabel wird in den Emissionsklassen A bis D<br />

vergeben. Der Emissionsklasse A liegen die strengsten Grenzwerte zugrunde,<br />

die Emissionsklasse D entspricht den gesetzlichen Anforderungen<br />

für Schadstoffemissionen. Alle ausgezeichneten Möbel werden in<br />

den ersten drei Jahren jährlich und danach zweijährlich in unabhängigen<br />

Prüflaboren untersucht.<br />

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82 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>


Impressum<br />

Magazin für alle, die Küchen planen und<br />

produzieren, kaufen und verkaufen.<br />

Erscheint im 54. Jahrgang (<strong>2020</strong>)<br />

www.kuechenplaner-magazin.de<br />

www.strobelmediagroup.de<br />

Verlag<br />

STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG<br />

Zur Feldmühle 9 – 11, 59821 Arnsberg,<br />

Tel.: 02931 8900-0<br />

Herausgeber<br />

Dipl.-Kfm. Christopher Strobel, Verleger<br />

Redaktion<br />

Dirk Biermann, Chefredakteur,<br />

(verantwortlich im Sinne des Presserechts)<br />

Amselweg 10, 321<strong>05</strong> Bad Salzuflen<br />

Telefon: <strong>05</strong>222 9441188<br />

E-Mail: d.biermann@strobelmediagroup.de<br />

Astrid Plaßhenrich (apl)<br />

Camillo F. Kluge (cfk)<br />

Redaktionssekretariat<br />

Birgit Brosowski<br />

Telefon: 02931 890041<br />

E-Mail: redaktion@strobelmediagroup.de<br />

Anzeigen<br />

Anzeigenleiter/Leiter Online-Medien: Stefan Schütte<br />

E-Mail: s.schuette@strobelmediagroup.de<br />

Mediaservice: Anke Ziegler<br />

Telefon: 02931 8900-21<br />

E-Mail: anzeigen@strobelmediagroup.de<br />

Zurzeit ist Anzeigenpreisliste <strong>2020</strong> gültig.<br />

Anzeigenverkauf Inland: Uwe Sommerfeld,<br />

Iserstr. 58, 14513 Teltow,<br />

Telefon: 03328 309<strong>05</strong>66, Telefax: 03328 309<strong>05</strong>67,<br />

E-Mail: u.sommerfeld@strobelmediagroup.de<br />

Anzeigen-Vertretung Italien:<br />

Media & Service Internat. Srl,<br />

Piazza Wagner 5, 20145 MILANO / ITALIEN,<br />

Telefon: + 39 2480<strong>06</strong>193, Telefax: + 39 248193274<br />

Vertrieb/Leserservice<br />

Reinhard Heite,<br />

Tel.: 02931 8900-50<br />

E-Mail: r.heite@strobelmediagroup.de<br />

Bezugsbedingungen<br />

Der Bezug als Print- oder Digitalausgabe ist nur<br />

in Kombination mit einer Mitgliedschaft unter<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong> LOGIN möglich: Anmeldung unter<br />

http://www.kuechenplaner-magazin.de/login/<br />

Bankverbindungen<br />

Sparkasse Arnsberg-Sundern,<br />

IBAN DE78 4665 00<strong>05</strong> 0001 0203 20,<br />

BIC WELADED1ARN<br />

Postbank Dortmund,<br />

IBAN DE57 4401 0046 0001 6474 67,<br />

BIC PBNKDEFFXXX<br />

Druckvorstufenproduktion<br />

STROBEL PrePress & Media,<br />

Postfach 56 54, 598<strong>06</strong> Arnsberg,<br />

E-Mail: datenannahme@strobelmediagroup.de<br />

Herstellung<br />

Siegbert Hahne<br />

Layout<br />

Catrin Dellmann<br />

Druck (Lieferadresse für Beihefter und Beilagen)<br />

Griebsch & Rochol Druck GmbH<br />

Gabelsbergerstraße 1 (Gewerbepark Rhynern)<br />

59<strong>06</strong>9 Hamm<br />

Veröffentlichungen<br />

Zum Abdruck angenommene Beiträge, Manuskripte<br />

und Bilder, einschließlich der Negative, gehen mit<br />

Ablieferung in das Eigen tum des Verlages über. Damit<br />

erhält er gleichzeitig im Rahmen der gesetzlichen<br />

Bestimmungen das Veröffentlichungs- und Verarbeitungsrecht.<br />

Der Autor räumt dem Verlag das unbeschränkte<br />

Nutzungsrecht ein, seine Beiträge im Inund<br />

Ausland und in allen Sprachen, insbesondere in<br />

Printmedien, Film, Rundfunk, Datenbanken, Telekommunikations-<br />

und Datennetzen (z. B. Online-Dienste)<br />

sowie auf Datenträgern (z. B. CD-ROM), usw. ungeachtet<br />

der Übertragungs-, Träger- und Speichertechniken<br />

sowie öffentlich wiederzugeben. Für unaufgefordert<br />

eingesandte Manuskripte übernehmen Verlag und Redaktion<br />

keine Gewähr.<br />

Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung<br />

der Verfasser wieder und müssen nicht mit der<br />

des Verlages und der der Redaktion übereinstimmen.<br />

Die rechtliche Verantwortung bleibt beim jeweiligen<br />

Autoren. Für Werbeaussagen von Herstellern und Inserenten<br />

in abgedruckten Anzeigen haftet der Verlag<br />

nicht.<br />

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen,<br />

Waren bezeichnungen und dergleichen in dieser<br />

Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme,<br />

dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt<br />

werden dürfen; oft handelt es sich um gesetzlich<br />

geschützte eingetragene Warenzeichen, auch<br />

wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.<br />

Nachdruck, Reproduktion und das Übersetzen in<br />

fremde Sprachen ist nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlages gestattet. Dieses gilt auch für die<br />

Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigungen<br />

auf Datenträgern jeder Art.<br />

Sofern Sie Artikel aus „<strong>KÜCHENPLANER</strong>“ in Ihren<br />

internen elektronischen Pressespiegel übernehmen<br />

wollen, erhalten Sie die erforderlichen Rechte unter<br />

www.pressemonitor.de oder unter Telefon 030<br />

284930, PMG Presse-Monitor GmbH.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

sind urheberrechtlich geschützt.<br />

ISSN 0722-9917<br />

Mitglied bei:<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Die Moderne Küche e.V.<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />

der Verbreitung von Werbeträgern<br />

TEBÜ Licht GmbH<br />

TEBÜ Licht GmbH<br />

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59846 Sundern<br />

Tel.: +49 (0) 2921 66<strong>05</strong>825<br />

Fax: +49 (0) 02921 66<strong>06</strong>699<br />

E-Mail: info@tebue-licht.de<br />

Web: www.tebue-licht.de<br />

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5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 83


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